Im deutschen Doping Gesetz soll eine neue Kronzeugen Regelung ergänzt werden, damit mehr Doping Sünder ihre Hintermänner verraten. Das schwedische Falun ist der einzige Kandidat für die Nordische Ski WM 2027 und Norwegen verliert möglicherweise einige Langlauf Weltcups….
Kronzeugen Regelung in Doping Gesetz
Wird ein Doping Sünder ertappt, will kaum jemand die Hintermänner nennen – egal in welchem Sport. Das soll sich nun ändern, das Anti-Doping-Gesetz in Deutschland wird um eine Kronzeugenregelung erweitert. Aber ist das erfolgversprechend? 2007 wurde Radprofi Jörg Jaksche zum ersten prominenten Kronzeugen, der zugab, jahrelang Blutdoping betrieben zu haben. Aber: „Es hat nicht geholfen, den Radsport sauberer zu machen“, sagte er dem Spiegel. Jaksche gilt seitdem als Nestbeschmutzer, Manager, Teamkollegen und Radsportverbände wandten sich von ihm ab. Anders erging es anderen Dopern, die den Mund hielten und alles ableugneten: Sie bekamen später noch Arbeit und feierten weitere Erfolge. Die Bundesregierung will Geständigen wie Jaksche nun die Hand reichen. Das seit Ende 2015 geltende Anti-Doping-Gesetz wird demnächst um eine Kronzeugenregelung erweitert. Angelehnt an das Betäubungsmittelrecht soll es Täter ermutigen, mit den Ermittlungsbehörden zu kooperieren, um Dopingsünder und Komplizen zu enttarnen, heißt es in einem Gesetzentwurf. Im Gegenzug sollen jene, die auspacken, Strafmilderung oder Straffreiheit erhalten. Bisher fällt die Bilanz jedoch mager aus. Laut einem Evaluationsbericht des Anti-Doping-Gesetzes liegt das daran, dass die bisherigen Regelungen den Doping Sündern „keinen gesetzlichen Anreiz“ bieten, eigenes Wissen über Täter und Gehilfen preiszugeben. Der Verein „Athleten Deutschland“ hofft auf die Möglichkeit einer Strafmilderung bei vollumfänglichen Geständnissen. Der Verein weist aber auch darauf hin, „dass eine Kronzeugen Regelung mit umfassendem Zeugenschutz einhergehen sollte, um aussagende Athlet*innen vor möglichen Repressalien zu schützen und vorgelagert die Aussagebereitschaft zu erhöhen“, berichtet der Spiegel. Aus in Österreich gab es in den letzten Jahren mildere Urteile wegen umfangreicher Aussagen bei den Doping Sündern Johannes Dürr (15 Monate auf Bewährung als Wiederholungstäter) sowie Max Hauke und Dominik Baldauf, die nach ihrem Eigenblut Doping bei der Nordischen Ski WM in Seefeld 2019 mit fünf Monaten auf Bewährung davon kamen.
Falun einziger Bewerber für 2027
Schon im Februar wurde bekannt, dass Falun sich nach der Nordischen Ski WM 2015 auch die Titelkämpfe im Jahr 2027 sichern will. Inzwischen wird gemeldet, dass Falun sogar der einzige Bewerber ist und somit die Ausrichtung der Nordischen Ski WM 2027 quasi gesichert ist. Offiziell vergeben wird die WM beim FIS Kongress im Mai. „Der Schwedische Skiverband ist ein erfahrener und guter Ausrichter von solchen Großereignissen. Wir haben das im Laufe der Jahre immer wieder gezeigt. Das werden wir alles tun, um das der FIS erneut zu zeigen zusammen mit der Stadt Falun und jedem anderen, der involviert werden will“, sagte Karin Mattsson in einer Pressemeldung des Skiverbandes anlässlich des Ablaufs der Bewerbungsfrist zum 1.Mai. Die nächsten beiden Weltmeisterschaften finden 2023 im slowenischen Planica Tal statt sowie 2025 in Trondheim.
Weniger Weltcups in Norwegen?
Letzte Woche machte die Meldung die Runde, dass Norwegen in Zukunft möglicherweise auf den einen oder anderen Heim Weltcup verzichten muss. Das gab Espen Bjervig, der Teamchef der norwegischen Langläufer, gegenüber der VG bekannt. „Das würde uns schon schmerzen“, so Bjervig. Aktuell sind Lillehammer, Drammen und Oslo im Langlauf Weltcup vertreten. Therese Johaug, die Königin vom Holmenkollen, sagte direkt, dass diese Maßnahme nicht die Rennen am traditionellen Holmenkollen betreffen dürfe. „Das steht nicht zur Debatte!“ Team Manager und Trainer der Langlauf Nationen hatten sich im April virtuell zusammengesetzt und in erster Linie über den Weltcup Kalender diskutiert. Fazit: Die Weltcup Rennen sind zu weit verteilt, fast jede Woche muss von Ort zu Ort geflogen werden. Kosten, die kleine Nationen nicht immer aufbringen können. „Wir haben schon so oft in den letzten Jahren darüber gesprochen, aber jetzt haben wir das Problem noch mehr auf dem Schirm. Aber die großen Nationen Norwegen, Schweden und Finnland müssen dabei vorangehen und etwas ändern. Aber wollen sie das auch wirklich? Das würde ein bisschen weh tun“, so Bjervig. Man könnte nun sagen, gerade die Kombination Drammen und Oslo passen gut zusammen, um Reisekosten zu reduzieren und dennoch Wettkämpfe auf zwei sehr speziellen Strecken zu haben. Aber das soll nicht das einzige Problem sein: Neben den Reisekosten sind vor allem den kleinen Nationen auch die Übernachtungskosten im teuren Norwegen zu groß. Darum soll wohl vor allem Norwegen Abstriche machen müssen. „Wir lieben unseren Sport und wollen internationale Wettkämpfe. Wir müssen sehen, wo wir bei Holmenkollen, Drammen und Lillehammer Abstriche machen können. Sie werden nicht ganz verschwinden, aber vielleicht werden wir in Zukunft nur noch alle zwei oder drei Jahre dort sein. Mit ein paar schmerzhaften Einschnitten werden wir leben müssen. Aber dennoch ist es wichtig, die klassischen Wettkampforte zu halten“, so Bjervig. Der Meinung ist auch Therese Johaug: „Wir müssen das Reisen reduzieren, aber wir können nicht den Kollen streichen, wo es ein so fantastisches Publikum haben. In Lillehammer sind immer deutlich weniger Menschen. Wenn man das Interesse am Sport halten will, muss man in die Orte gehen, wo auch viele Menschen vor Ort sind und für eine tolle Atmosphäre sorgen!“