Unmittelbar vor dem Weltcupstart gab es in den zwei großen Langlauf Nationen Skandinaviens in Norwegen und Schweden noch einmal die Möglichkeit, sich für das Weltcup Team zu empfehlen. Auch in Finnland wurde noch getestet. Martin Johnsrud Sundby droht dagegen das Karriereende.
Sprint KT, Einzel KT und FT in Beitostølen
Das Wettkampf Wochenende in Beitostølen begann mit einem Klassiksprint, den Lotta Udnes Weng in Abwesenheit von Maiken Caspersen Falla vor der Prolog-Schnellsten Ane Appelkvist Stenseth für sich entscheiden konnte. Weng ließ Stenseth am letzten Anstieg keine Chance und holte sich so überraschend den Sieg. Dritte wurde Anna Svendsen. Bei den Herren feierte Johannes Høsflot Klæbo einen ungefährdeten Sieg vor Erik Valnes und Håvard Solås Taugbøl, die beide ebenfalls bereits für Ruka vorqualifiziert waren. Tags darauf im Einzelstart im klassischen Stil bewies Therese Johaug einmal mehr ihre Klasse und verwies die 19-jährige Helene Marie Fossesholm mit 58 Sekunden und Heidi Weng mit 1:12 Minuten Rückstand auf die Plätze zwei und drei. Bei den Herren setzte sich überraschend der 27-jährige Mikael Gunnulfsen, der Achtplatzierte des Holmenkollen 50ers 2019, gegen die gesamte nationale Konkurrenz durch. Klæbo benötigte als Zweitschnellster 27 Sekunden länger für die 15 Kilometer, Rang drei ging an Hans Christer Holund vor Jon Rolf Skamo Hope und Didrik Tønseth sowie Simen Hegstad Krüger. Zum Abschluss standen dieselben Distanzen im freien Stil auf dem Programm und diesmal war Holund nicht zu schlagen, der 21 Sekunden schneller war als Harald Østberg Amundsen und Sjur Røthe auf den dritten Platz verwies gefolgt von Hope und Chris Andre Jespersen, der in seinem hohen Athletenalter eigentlich noch zum Biathlon wechseln möchte. Das Abschlussrennen in Beitostølen bestritten die Damen über zehn Kilometer und wieder kürte sich Therese Johaug zur überlegenen Siegerin. Heidi Weng wurde diesmal Zweite mit 36 Sekunden Rückstand, Helene Marie Fossesholm war diesmal 50 Sekunden langsamer als Johaug. Nah dran am Podium, nur acht Sekunden hinter Fossesholm, war die 23-jährige Karoline Simpson-Larsen.
Sundby vor Karriereende?
Martin Johnsrud Sundby hat eine schwere Zeit hinter und vor sich. Da er im Frühjahr keinen Platz mehr im Nationalkader gefunden hatte, musste er sich allein auf die Saison vorbereiten und hatte nun die letzte Chance, sich für einen Startplatz in der ersten Phase der Saison zu empfehlen. Das Klassikrennen endete mit Platz 40 und 2:19 Minuten Rückstand enttäuschend, im Freistilrennen wurde es sogar noch schlimmer: Im Laufe des Rennens verlor er immer mehr Zeit und stieg schließlich nach etwas mehr als zehn Kilometern vorzeitig aus. Wieder ist der Rücken das große Problem des 36-Jährigen: „Mein Rücken erlaubt es mir nicht, Skilanglauf zu betreiben. Das ist so frustrierend“, sagte er später zu TV2. „Ich habe diese Probleme nun schon über ein Jahr und wir finden nicht heraus, woran es liegt. Es fühlt sich an, als würde man mit Messern im unteren Rücken laufen.“ Weiter hieß es, dass Sundby nun erneut gründlich untersucht wird, ein MRT soll die Ursache endlich herausfinden. Bis zur NM Mitte Januar hat er nun Zeit, sich auf das Gesunden zu konzentrieren. Erst dann hat er die nächste Chance, um einen Platz im Team zu kämpfen. Sundby selbst befürchtet aber das Ende seiner Karriere wegen der ungeklärten Rückenbeschwerden.
KT Einzel, Sprint KT und FT Einzel in Bruksvallarna
In Schweden begannen die Wettkämpfe mit einem Klassik-Einzelstart, in dem sich die erfahrenen schwedischen Herren dem 24-jährigen Landsmann Max Novak geschlagen geben mussten. Mit sieben Sekunden Rückstand kam William Poromaa mit der zweitschnellsten Zeit ins Ziel. Gustav Eriksson wurde Dritter vor Axel Ekström, Björn Sandström und Emil Persson. Bei den Damen lieferten sich Ebba Adersson und Frida Karlsson ein spannendes Duell, das schließlich Andersson mit drei Sekunden Vorsprung für sich entschied. Emma Ribom und Linn Svahn hatten schon einen Rückstand von weit mehr als einer Minute. Am Samstag wurden Klassiksprints ausgetragen, in dem sich Maja Dahlqvist gegen Anna Dyvik und Hanna Falk durchsetzte. Linn Svahn und Jonna Sundling, Platz eins und zwei im letztjährigen Sprintweltcup, scheiterten überraschend im Halbfinale – zumindest bei Svahn soll aber ein schlechter Ski die Ursache gewesen sein. Im Sprint der Herren hieß der Sieger Oskar Svensson. Diesmal war auch Calle Halfvarsson am Start, der sich den zweiten Platz vor Marcus Grate sicherte. Am Sonntag revanchierte sich Frida Karlsson über zehn Kilometer Freistil für die Niederlage gegen Ebba Andersson am Freitag und holte sich mit knapp zehn Sekunden Vorsprung den Sieg. Sprinterin Maja Dahlqvist wurde Dritte vor Moa Lundgren und Jonna Sundling. Im letzten Wettkampf von Bruksvallarna machte es William Poromaa seiner Lebensgefährtin nach und feierte ebenfalls einen Sieg. Zweiter wurde Johan Häggström mit 21 Sekunden Rückstand, Dritter wurde Axel Ekström, Calle Halfvarsson sowie Björn Sandström. Nach diesem Rennen fasste Halfvarsson den Entschluss, wegen Formschwäche nicht nach Ruka zu reisen.
Sprint und Einzelstart beim Suomen Cup in Vuokatti
Auch in Finnland wurden Testrennen absolviert im Rahmen des Soumen Cups in Vuokatti, ein Sprint und ein Distanzrennen im freien Stil. Im Sprint feierten Joni Mäki und Katri Lylynperä die Siege. Lauri Vuorinen verpasste den Sieg klar in Führung liegend durch einen Sturz, Rang zwei ging an Verneri Suhonen vor Juho Mikkonen. Bei den Damen verpasste auch Johanna Matintalo den sicher geglaubten Sieg durch einen Sturz, so dass Katri Lylynperä als Erste die Ziellinie überqueren konnte. Kerttu Niskanen und Anne Kyllönen belegten die Plätze zwei und drei. Im Einzelstart über zehn Kilometer Freistil war Kerttu Niskanen nicht zu schlagen. Sie gewann mit 26 Sekunden Vorsprung vor der 42-jährigen Riitta Liisa Roponen. Krista Pärmäkoski kam über Platz drei nicht hinaus gefolgt von Johanna Matintalo und Laura Mononen. Bei den Herren feierte Joni Mäki den zweiten Sieg im zweiten Rennen. Er war acht Sekunden schneller als Perttu Hyvärinen. Joel Ikonen wurde Dritter mit nur 13 Sekunden Rückstand, Markus Vuorela und Miska Poikkimäki verpassten das Podium klar. Krista Pärmäkoski, Iivo Niskanen und Ristomatti Hakola haben verschiedene gesundheitliche Probleme, ihr Start in Ruka ist noch nicht gesichert.