In der Weltcuppause standen in Österreich, der Schweiz, Italien und Finnland nationale Meisterschaften auf dem Programm. Die großen Stars der Nationen nahmen aber nicht teil.
Österreich: Einzelstart und Verfolgung in Saalfelden
Im Rahmen des Austria Cups in Saalfelden wurde auch um nationale Titel gekämpft. Im Einzelstart über 15 Kilometer in der klassischen Technik dominierte Erik Engel die gesamte Konkurrenz. Der 22-Jährige aus Altenmarkt im Pongau war mehr als eine Minute schneller als der etwas ältere Philipp Wieser, der vor Christian Steiner Silber gewann. Janne Walcher und Alexander Brandner folgten hinter den Medaillenplätzen. Tags darauf holte sich Florian Ganner den Titel in der Freistil-Verfolgung über zehn Kilometer. Der 22-jährige Osttiroler war am Samstag nur Sechster gewesen mit über zwei Minuten Rückstand, dennoch konnte er noch zum Sieg vor Alexander Brandner skaten. Philipp Wieser gewann diesmal mit 20 Sekunden Rückstand Bronze knapp vor Janne Walcher mit einem erneuten vierten Platz. Erik Engel fiel auf den fünften Platz zurück mit 52 Sekunden Rückstand, verlor auf Verfolgungssieger Florian Ganner also drei Minuten. Bei den Damen waren an beiden Tagen zehn Kilometer zu absolvieren und Lisa Achleitner war jeweils die Schnellste und holte beide Staatsmeistertitel. Die 27-Jährige aus dem Inntal war im klassischen Einzelstart knapp zehn Sekunden schneller als Vize-Meisterin Heidi Bucher. Bronze ging mit einer Minute Rückstand als Maike Bogner und ab Platz vier hatten alle Athletinnen knapp drei Minuten Rückstand. In der Verfolgung baute die Tirolerin ihren Vorsprung deutlich aus und triumphierte mit 1:36 Minuten Vorsprung auf Bucher. Bronze konnte sich Anna-Lena Taxer sichern, die 20 Sekunden vor Maike Bogner das Ziel erreichte. Bei den Junioren holte Elias Escher beide Titel vor Niklas Walcher, bei den Juniorinnen ging Gold an Ida Papouschek und Eva Trigler.
Schweiz: Sprint und Massenstart in Jaun
Die Schweizer reisten ganz in den Westen des Landes in den Greyerzbezirk des Schweizer Kantons Freiburg zwischen Thuner See und Genfer See, wo in der einzigen deutschsprachigen Gemeinde des Bezirks ein Sprint und ein kurzer Massenstart ausgetragen wurden. Doppelt jubeln konnte an beiden Tagen Alina Meier, die nach einem schwierigen Saisonstart mit Gehirnerschütterung nach Sturz und verschobenen Zähnen langsam ihre Form findet. Im Sprint verwies sie Fabienne Alder und Noémie Charrière auf die weiteren Podestplätze. Bianca Buholzer wurde Vierte vor Sophia Tsu Velicer, die für die Heimat ihrer Mutter Taiwan startet. Im kurzen Klassik-Massenstart über zehn Kilometer erreichte Alina Meier 4,8 Sekunden vor Ramona Schöpfer das Ziel. Bronze ging an Anina Hutter, die im Sommer auch Mountainbikerennen bestreitet. Die Wohler-Zwillinge Carla Nina und Gianna Chiara trennten als Vierte und Sechste zehn Sekunden, dazwischen kam Nina Cantieni als Fünfte ins Ziel und die Halb-Taiwanerin Sophia Tsu Velicer, die erst seit vier Jahren Langlauf betreibt, wurde Siebte. Bei den Herren war Niclas Steiger der beste Sprinter, der sich im Finale gegen Roman Schaad und Noe Näff durchsetzte. Roman Alder wurde knapp Vierter. Im Massenstart war Nicola Wigger klar der Beste und holte sich den Titel mit 25 Sekunden Vorsprung auf Niclas Steiger. Antonin Savary gewann Bronze vor Noe Näff und Roman Alder. In den Nachwuchs-Kategorien wurden Isai Näff und Jonas Bärfuss sowie Anina Hutter und Nina Cantieni U20 und U18-Sprintmeister, im Massenstart holte Isai Näff erneut den Sieg im Nachwuchsrennen.
Finnland: Teamsprint, Einzelstart und Skiathlon in Imatra
Im Südosten Finnlands unmittelbar an der Grenze zu Russland und nur 200 Kilometer von Sankt Petersburg entfernt liegt die 25.000 Einwohner-Stadt Imatra, in der die nationalen Titel Finnlands verteilt wurden. Auch hier ließen die Weltcupstarter aus. Über drei Titel in drei Rennen konnte sich Ristomatti Hakola freuen. Im Teamsprint zusammen mit Lauri Lepistö setzte er sich im Anstieg problemlos von Joni Mäki (im Team mit Juuso Harala) ab, der in dieser Saison nach wie vor auf der Suche nach der Form ist. Dann wurde er nach Davos auch noch krank und lag zwei Wochen mit Fieber im Bett, so dass seine Hoffnungen, in Trondheim in Form zu sein, immer mehr schwinden. Im Einzelstart über zehn Kilometer Klassisch siegte wieder Hakola, der 17 Sekunden schneller war als Ville Ahonen. Juuso Haarala holte mit 31 Sekunden Rückstand seine zweite Medaille. Markus Vuorela, Lauri Lepistö und Miro Karppanen landeten mit jeweils rund einer Minute Abstand deutlich hinter den Podestplätzen. Am Sonntag hieß der Sieger zum dritten Mal Ristomatti Hakola, der sich im Zielsprint des Skiathlons knapp gegen Karppanen durchsetzte. Sieben Sekunden später setzte sich Ville Ahonen im Kampf um Bronze gegen Remi Lindholm durch, nachdem er in der letzten Kurve an seinem Teamkollegen vorbeigezogen war. Lauri Lepistö wurde Fünfter vor Petteri Koivisto. Bei den Damen begann das Wochenende mit einem Sieg im Teamsprint durch das AT Ski Team, das vom früheren Popstar Antti Tuisku neu gegründet wurde. Der Sänger war 2003 durch Platz drei in der finnischen Version von DSDS bekannt geworden und gewann 2010 das finnische Let’s Dance. 2023 erklärte der heute 40-Jährige seine Musikkarriere für beendet. Emmi Lämsä und die erst 16-jährige Olivia Puranen waren die Athletinnen, die für sein Team den Teamsprint vor dem Team aus Iisalmi mit Nora Kytäjä und Vilma Ryytty gewannen. Am Samstag im Klassik-Einzelstart holte Ryytty erneut Silber, diesmal war Anne Kyllönen die Schnellste und gewann den Titel mit 5,9 Sekunden Vorsprung. Knapp dahinter wurde Vilma Nissinen Dritte. Sprinterin Amanda Saari hatte als Vierte schon fast eine Minute Rückstand. Nach zweimal Silber reichte es für Vilma Ryytty im abschließenden Skiathlon zum Titelgewinn. Für die 24-Jährige ist es der erste nationale Titel, der ein „perfektes Wochenende“ beschließt. Nachdem sich das Feld zum Skiwechsel gerade auseinander zu ziehen begann, attackierte danach Ryytty und war nicht mehr einzuholen. Anne Kyllönen setzte sich im Endspurt gegen Maija Tiainen, die im Einzelstart Siebte war, und Eveliina Piippo durch.
Italien: Sprint und Einzelstart im Val di Fiemme
Eine Woche, nachdem die Tour de Ski auf den künftigen Olympiastrecken Station machte, bestritten die Italiener dort ihre nationalen Meisterschaften. Der Klassiksprint fand auf exakt demselben Kurs statt wie bei der Tour de Ski und bei der Elite setzte sich Simone Mocellini gegen Lokalmatador Giacomo Gabrielli und Francesco De Fabiani durch. Die weiteren Plätze gingen an Davide Graz, den Chinesen Wang Qiang und Alessandro Chiocchetti. Bei den Damen ging der Sprint-Titel an Federic Cassol, die in Toblach mit ihrem Prologsieg die Weltelite geschockt hatte. Silber ging an Nadine Laurent und Bronze an Iris De Martin Pinter. Veronica Silvestri, Lucia Isonni und Maria Gismondi, Junioren-Weltmeisterin im Massenstart, komplettierten das Finale. Nach dem Einzelstart über zehn Kilometer in der freien Technik konnten sich Davide Graz und Maria Gismondi die Goldmedaille umhängen lassen. Davide Graz absolvierte die Distanz 21 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Giandomenico Salvadori und feierte seinen ersten nationalen Titel in der Elite. Bronze ging an Luca Del Fabbro vor Dietmar Nöckler und Francesco De Fabiani. Die schnellste Frau, die 20-jährige Maria Gismondi benötigte etwas mehr als vier Minuten länger als die Männer. Die amtierende Junioren-Weltmeisterin war aber nur drei Zehntelsekunden schneller als Vize-Meisterin Martina Di Centa. Bronze ging an Veronica Silvestri vor Nadine Laurent und Iris De Martin Pinter. Die Weltcupstarter absolvieren einen Trainingsblock im Hinblick auf die WM in Trondheim.