In Schweden gibt es Neuigkeiten zum Vasalauf sowie zum Techniker-Team sowie einen Sponsoren-Coup bei Frida Karlsson. Außerdem könnte Gällivare als Weltcuport einspringen. Das polnische Trainerteam wurde weiter aufgestockt, außerdem hat die WADA die Ermittlungen bezüglich des Moskauer Dopinglabors abgeschlossen.
Vasa: 100 Meter kürzere Zielgerade
Die Innenstadt von Mora, dem Zielort des legendären Vasalaufs, wird erneuert und es werden Änderungen an der Infrastruktur vorgenommen. Das hat auch Auswirkungen auf das Traditionsrennen, wie die Organisatoren bekanntgaben. Künftig wird sich das Ziel aller Vasalauf Veranstaltungen etwa 100 Meter vor dem bisherigen und auf Höhe des Glockenturms unweit der Kirche befinden. Hierfür wird für die unterschiedlichen Veranstaltungen ein temporärer Zielbogen aufgebaut, der eine Kopie des Original-Zielbogens werden soll. Für die Finisher ergibt sich dadurch zwischen den beiden Bögen eine Art Defilierstrecke, auf der sie den Zieleinlauf nun etwas länger genießen können. Die Streckenlänge soll sich laut Veranstalter dagegen nicht markant verändern. Diese schwankt sowieso von Jahr zu Jahr, je nachdem welcher Weg über die offenen Abschnitte des Rennens gewählt werden kann.
Langlauf Not-Kalender: Gällivare wäre bereit
Der vorläufige Weltcup-Kalender beinhaltet viele bekannte Weltcup-Orte. Ob dort aber auch überall Wettkämpfe stattfinden können, ist wegen der Corona Pandemie weiterhin unbekannt. Sollte es zu einer Notlösung kommen mit Wettkämpfen in einem Land über mehrere Wochen, um die Quarantäne-Zeiten nach der Einreise in einem neuen Land einzuhalten, stände Gällivare aus Austragungsort in Schweden zur Verfügung. Die Heimatstadt von Marcus Hellner richtete im Jahre 2012 den letzten Weltcup aus und möchte schon länger in den Weltcupzirkus zurückkehren. „Wir sind bereit“, sagte OK-Chef Leif Johansson. Wenn ein Not-Plan zum Einsatz käme, wie FIS-Renndirektor Pierre Mignerey schon vor Wochen in Aussicht stellte, würde vermutlich ein Großteil der Rennen in den skandinavischen Ländern stattfinden. „Ja, es ist eine Möglichkeit, mit dem wir unseren Saisonplan an die aktuellen Gegebenheiten anpassen können“, sagte Mignerey kürzlich in einem Interview mit dem norwegischen NTB. „In einer solchen Situation würde es wahrscheinlich am meisten um die nordischen Länder gehen“, sagte Niklas Jonsson, Schwedens Vertreter im FIS Langlauf-Ausschuss gegenüber TT, da die wirtschaftlichen Möglichkeiten dort mit einem größeren Interesse am Skilanglauf im Allgemeinen besser sind.
„Super-Wachser“ zurück in Schweden, Karlsson mit Sponsor
Aufatmen können die Schweden auch in Sachen Skitechniker. Ihnen gelang ein großer Coup, indem sie Perry Olsson zurück nach Schweden holen konnten. Der inzwischen 64-Jährige arbeitete bereits lange Zeit für das schwedische Langlauf-Team, bis seine Stelle 2003 von Vollzeit auf Teilzeit reduziert werden sollte. Damals entschloss er sich, einen Vertrag bei den Konkurrenten aus Norwegen anzunehmen und war dort vor allem für die großen Stars verantwortlich und sorgte unter anderen bei Petter Northug und Marit Bjørgen für die perfekte Skiwahl. Nun ist er also zurück in Schweden. „Das fühlt sich natürlich toll an. Aber es war auch eine schwere Entscheidung und nach 17 Jahren in Norwegen fühle ich auch etwas Traurigkeit“, sagte Perry Olsson gegenüber SVT Sport. Der schwedische Langlauf Manager Daniel Fåhraeus beschreibt Perry Olsson als „Traum-Verpflichtung“. Gute Nachrichten gibt es auch von Shootingstar Frida Karlsson: Die 20-Jährige hat seinen größten Sponsorenvertrag ihrer Karriere unterzeichnet. Das Geld gibt ihr Ruhe, Zusammengehörigkeit einen Stolz. „Es fühlt sich cool an, zum selben Team wie Leo Messi und Mikaela Shiffrin zu gehören“, sagte sie gegenüber Aftonbladet. Die Schwedin unterzeichnete einen Vertrag mit Adidas mit einer Laufzeit von vier Jahren. Der Ausrüster wird sie sowohl im Sport als auch privat unterstützen mit Kleidung, Material und finanzieller Unterstützung.
Große Namen im polnischen Trainerteam
Auch in der Ära nach Justyna Kowalczyk gibt es viele vielversprechende Talente im polnischen Skilanglauf. Zu nennen sind vor allem die 19-jährige Izabela Marcisz, die bei der Junioren-WM in Oberwiesenthaldrei Medaillen gewann und ohne das Disqualifikations-Chaos in der Staffel vermutlich auch noch Junioren-Weltmeisterin geworden wäre zusammen mit der 18-jährigen Monika Skinder, die in diesem Jahr leer ausging, aber schon im letzten Jahr in Lahti Edelmetall gewann und EYOF-Goldmedaillen-Gewinnerin wurde. Die Schwestern Weronika und Karolina Kaleta, 17 und 20 Jahre alt, Karolina Kukuczka, 17 Jahre alt und Hanna Popko, erst 16 Jahre alt, vervollständigen dieses sehr junge Team. Bei den Männern ist der 30-jährige Sprintspezialist Maciej Starega die Führungsperson im Team und hofft, bei den Olympischen Spielen 2022 seine Bestleistungen zu erreichen. In der von Lukas Bauer geführten Nationalmannschaft finden sich mit ihm vor allem der vielversprechende Dominik Bury (23) und sein älterer Bruder Kamil (24). Besonderes Augenmerk wird auch auf den Nachwuchs gelegt. Um die jungen Talente weiter zu fördern, engagierte der polnische Verband ein hochkarätiges Trainerteam bestehend aus Justyna Kowalczyk, Lukas Bauer und Martin Bajcicak. Allein Kowalczyk und Bauer sammelten zusammen fünf Gesamtweltcup-Siege, sechs Tour de Ski-Siege, acht Olympische Medaillen, zehn WM-Medaillen, 142 Podestplätze und 68 Siege im Weltcup. Beide sind schon seit einem Jahr im Amt, erhielten nun aber auch noch Unterstützung von dem Slowaken Martin Bajcicak, der immerhin drei Podestplätze und einen Sieg im Laufe seiner Karriere errang. Dieses prominente Trainer-Trio soll auch junge Talente ansprechen, sich für den Skilanglauf zu entscheiden. Justyna Kowalczyks Erfolgstrainer Aleksander Wierietielny hat sich übrigens mit 72 Jahren zur Ruhe gesetzt und wurde erst vor wenigen Tagen vom polnischen Skiverband verabschiedet.
WADA übermittelt Daten russischer Athleten
Russland und der Doping-Skandal – eine unendliche Geschichte… Wie Eurosport Russland und skisport.ru berichten, hat die FIS von der Welt Anti Doping Agentur die Daten russischer Athleten übermittelt bekommen, die nun ausgewertet werden sollen. „Die FIS erhielt erste Informationen über eine Vielzahl von Athleten, inklusive denen, gegen die die FIS bereits Sanktionen ausgesprochen hatte. Aber das komplette Datenpaket wird der FIS frühestens Ende Mai vorliegen“, so RIA Novosti in einer Pressemitteilung. Am 30. April hatte die WADA bekanntgegeben, die Ermittlungen im Moskauer Doping-Labor beendet zu haben. Untersucht wurden Proben von 298 russischen Athleten aus den Jahren 2012 bis 2015. Die Ergebnisse werden an die 27 unterschiedlichen Sportverbände weitergeleitet.