Helen Hoffmann gewann im schneereichen Einzelstart über zehn Kilometer Freistil ihre zweite Medaille in Schilpario. Zuvor hatte der Norweger Mathias Holbæk eine weitere Goldmedaille geholt.
Holbæk gewinnt wieder, Italien holt Medaille
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Anders als gestern bei den Junioren startete die rote Gruppe nicht mit den ersten Startnummern sondern mittendrin – der Grund war die Wettervorhersage. Tatsächlich bestimmte kräftiger Schneefall das Rennen, der es viel schwerer machte. Die Siegerzeit von 26:40 Minuten sprach für sich und war zweieinhalb Minuten langsamer als gestern bei den Jüngeren. Klassikspezialist Mathias Holbæk wurde seiner Favoritenrolle gerecht und dominierte auch das heutige Freistilrennen über zehn Kilometer. Vor allem in der letzten Runde legte der 21-Jährige aus Südnorwegen noch einen drauf und verdoppelte seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen Thomas Linnebo Mollestad auf 25 Sekunden. Auch für den 22-Jährigen war es nach Bronze bereits die zweite Medaille im zweiten Distanzrennen und für die Mixed-Staffel sind die Norweger ohnehin die Topfavoriten. Die Bronzemedaille ging nach Italien, nachdem sich das Team gestern schon über Silber freuen konnte. Martino Carollo, der für seine Langlauf-Karriere aus seiner Heimat im Piemont ins Val di Fiemme zog, durchbrach die norwegische Phalanx und konnte sich als letzter Läufer der Gesetztengruppe im Ziel schon sicher über das Edelmetall freuen. Wie alle anderen Läufer verlor auch er auf Holbæk auf den letzten zwei Kilometern noch viel Zeit, behielt aber auch einen deutlichen Vorsprung auf den Norweger Lars Michael Bjertnæs. Fünfter wurde mit Sander Haukvik-Jensen ebenfalls ein Norweger, der sich aber nur knapp vor dem Franzosen Victor Cullet Calderini und dem Westschweizer Antonin Savary behaupten konnte.
Robin Fischer starker Elfter
Die Italiener Giacomo Petrini und Davide Ghio sowie ein am Ende völlig erschöpfter Niko Anttola, der auf den letzten zwei Kilometern eine Minute verlor, komplettierten die besten Zehn. Diese magische Grenze verpasste der beste Deutsche Robin Fischer knapp, dennoch wurde der Allgäuer sehr guter Elfter in Abwesenheit von seinem Buchenberger Vereinskollegen Elias Keck, Kilian Koller wurde guter 17. Rang 22 ging an den Engadiner Noe Näff. Der 20-jährige Sachse Toni Rollinger wurde 26. vor Florian Ganner, dem älteren der beiden Brüder. Tom Emilio Wagner wurde 29. und der 20-jährige Tobias Ganner 31. Die beiden weiteren Schweizer, Pierrick Cottier und Niclas Steiger wurden 46. und 52. und der Liechtensteiner Micha Büchel 56. Der Salzburger Erik Engel kam als 67. ins Ziel und geriet Mitte seines Rennens noch mit Mathias Holbæk aneinander, der bei seinem Überholvorgang vom Stock des Österreichers getroffen wurde.
Hattrick für Helen Hoffmann
Zum dritten Mal in Folge heißt die Weltmeisterin im Einzelstart bei U23-Weltmeisterschaften Helen Hoffmann. Die Thüringerin machte sich mit dem Erfolg ein nachträgliches Geschenk zum 23. Geburtstag. Der Sieg war aber harte Arbeit, denn für die Damen waren die Bedingungen bei ständigem Schneefall bei -1°C noch viel schwerer. Nach dem Herren-Rennen war die Strecke nicht neu präpariert worden, so dass sich die Damen durch den inzwischen gefallenen fast knöcheltiefen Schnee kämpfen mussten. Bei diesen schweren Bedingungen stürmte die Thüringerin an einer Athletin nach der anderen vorbei. Wie zuvor Holbæk vergrößerte auch sie ihren Vorsprung auf dem letzten Teilstück zum Ziel noch einmal deutlich und gewann mit 25 Sekunden Vorsprung auf Rosie Fordham. Die Australierin, die deutlich früher und außerhalb der roten Gruppe gestartet war, hatte ihrer Freude im Ziel schon lautstark Ausdruck verliehen und ließ sich für die überraschende Silbermedaille feiern. Fordham war schnell angegangen und hatte dann in Runde zwei und drei sichtlich zu kämpfen. Bronze ging erneut an Liliane Gagnon. Obwohl sie als Vierte leer ausging, feierte auch die Amerikanerin Kendall Kramer ausgiebig mit der Australierin und der Kanadierin. Märta Rosenberg belegte in ihrer deutlich schwächeren Technik Platz fünf.
Das sagte Helen Hoffmann zu ihrem Erfolg
„Ich habe mir vorher nicht überlegt, wie ich mir mein Rennen einteile. Ich habe mir einfach nur gedacht, ich versuche, einen gleichmäßigen langen Schritt zu laufen. Dadurch dass die Bedingungen sehr tief und nicht schnell waren, war das nicht so einfach. Aber ich glaube, dass mir das ganz gut liegt. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich gewonnen habe. Die zehn Kilometer-Rennen habe ich jetzt sozusagen für mich entschieden. Ich freu mich einfach“, sagte Helen Hoffmann auf xc-ski-Nachfrage.
Marina Kälin Sechste und Fürstenberg 14.
Nach Platz 18 und neun konnte Marina Kälin nun in der freien Technik ihr bestes Ergebnis einfahren. Die 21-jährige Engadinerin, die letztes Jahr im Freistil Massenstart-Weltmeisterin in ihrem ersten U23-Jahr wurde, kam als gute Sechste in die Wertung vor der Norwegerin Anniken Sand, Sonjaa Schmidt aus Kanada und der Französin Cloé Pagnier. Die Partenkirchnerin Theresa Fürstenberg kam mit knapp zwei Minuten Rückstand als gute 14. ins Ziel. Ramona Schöpfer aus Marbach SG unweit des Bodensees wurde 30. und Fabienne Alder 34. Die Steirerin Magdalena Engelhardt belegte Rang 37. Germana Thannheimer musste das Rennen nach einem Sturz in der ersten Runde aufgeben. Zur Art der Verletzung ist aber noch nichts bekannt.
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