Langlauf U23 WM Whistler: Lisa Lohmann gewinnt Silber im Massenstart

Lisa Lohmann (GER), Kristin Austgulen Fosnaes (NOR), Margrethe Bergane (NOR), (l-r) © Sebastian Eisenhut

Nach dem überraschenden Sprint-Titel vor zwei Jahren holte Lisa Lohmann nun bei der Junioren- und U23-WM in Whistler Silber für das deutsche Langlauf Team. Im Massenstart über 20 Kilometer klassisch war nur Kristin Austgulen Fosnæs im Endspurt schneller. Die Schweizerinnen Anja Weber und Nadja Kälin wurden Vierte und Fünfte vor Helen Hoffmann. Bei den Herren triumphierte der Norweger Jonas Vika vor seinem Landsmann Edvard Sandvik und Julien Arnaud aus Frankreich. 

Norwegerin sprintstärker als Lohmann

Lisa Lohmann (GER), Kristin Austgulen Fosnaes (NOR), Margrethe Bergane (NOR), (l-r) © Karl-Heinz Eppinger

Die 5 Kilometer-Runde war unverändert zu der Runde der Junioren gestern und beinhaltet einen kleinen Anstieg nach dem Stadion sowie zwei lange Anstiege bis hinauf zum höchsten Punkt bei etwa 2,5 Kilometer sowie zwei weitere kleine Anstiege in der langen Abfahrt zum Stadion. Vom ersten Meter gab Margrethe Bergane, die kürzlich die Tour de Ski als 26. beendet hatte, Vollgas und sorgte fast die gesamten 20 Kilometer für ein hohes Tempo. Zur Halbzeit hatten sich sieben Athletinnen abgesetzt, aber der Rückstand der Verfolgerinnen lag nur bei fünf bis sieben Sekunden, vergrößerte sich in den folgenden Anstiegen aber schnell. Während des gesamten Rennens setzte sich Bergane in den Anstiegen zusammen mit Lisa Lohmann und einer weiteren Norwegerin ab, in den Abfahrten fuhren die anderen, vor allem dank der Schweizerinnen mit ihren schnellen Ski, wieder heran. Was gestern bei der 17-jährigen Milla Grosberghaugen Andreassen so gut klappte, ließ sich heute nicht wiederholen: Margrethe Bergane konnte keinen Start-Ziel-Sieg hinlegen. In einer Kurve in der Abfahrt zwei Kilometer vor dem Ziel überholte Lisa Lohmann erstmals im gesamten Rennen die 21-jährige Norwegerin, schnell stellte aber die Norwegerin die bisherige Ordnung wieder her. Nun folgten noch zwei kleine Anstiege und sowohl Fosnæs als auch Lohmann griffen gleichzeitig Bergane an und setzten sich vor die Junioren-Weltmeisterin im Klassik-Massenstart aus dem Jahr 2021. Im letzten Anstieg attackierte Fosnæs erneut, so dass sie sich leicht von der Thüringerin absetzte, die sich in der Abfahrt nach hinten umdrehte und Bergane in sicherem Abstand hinter sich sah. Im Stadion kam es dann Seite an Seite zum Zielsprint, aber Fosnæs hatte auf den letzten 50 Metern mehr zuzusetzen und jubelte über den Titelgewinn. Doch auch Lisa Lohmann freute sich über Silber vor Margrethe Bergane.

Lohmann zufrieden mit Silber

Anja Weber (SUI), Nadja Kaelin (SUI), Helen Hoffmann (GER) © Karl-Heinz Eppinger

Im Interview nach dem Rennen zeigte sich die 22-Jährige zufrieden mit der Silbermedaille. „Das ist ein richtig tolles Gefühl. Wir haben von Beginn an Tempo gemacht, aber die beiden Norwegerinnen waren richtig stark und ich musste mit ihnen mitgehen. Ich denke, das war eine gute Taktik. Es war ein gutes Rennen von mir. Ich habe damit gerechnet, dass Kristin nochmal attackiert, weil sie eine wirklich gute Sprinterin ist und ich eher nicht“, sagte die U23 Sprint-Weltmeisterin von 2021. Die Schweizerinnen konnten auf der letzten Runde die Lücke nicht mehr zulaufen, so dass Anja Weber, die U23-Weltmeisterin im Klassik-Einzelstart von 2022, und Nadja Kälin mit 20 Sekunden Rückstand Rang vier und fünf belegten. Im Zielsprint belegte Helen Hoffmann, die vor einem Jahr Junioren-Weltmeisterin in der freien Technik wurde, den sechsten Platz. Die dritte Norwegerin Emma Kirkeberg Mørk kam als Siebte ins Ziel. Germana Thannheimer wurde 19. und Verena Veit 29.

Attacke im richtigen Moment

Jonas Vika (NOR) © Modica/NordicFocus

Im Massenstart der Herren gab es keinen so klar dominierenden Athleten wie bei den Damen. Die Führung wechselte ständig, niemand konnte sich absetzen oder versuchte es. Nach zwei von vier Runden bildeten noch 15 Athleten die Spitzengruppe, darunter mit Nicola Wigger und Cla-Ursin Nufer zwei Schweizer. Zu Beginn der letzten Runde griff Nufer im ersten langen Anstieg an, was die elfköpfige Gruppe aber nicht weiter reduzierte. Auch am höchsten Punkt des Kurses bestimmten beide Schweizer zusammen mit Gus Schumacher das Tempo und attackierten über die Kuppe. In der Abfahrt schob sich Jonas Vika, der Vierte des Klassiksprints, in das Schweizer Sandwich und fand im allerletzten kleinen Anstieg die Möglichkeit zu einer Attacke. Nun führte der 21-jährige Norweger mit kleinem Vorsprung vor seinem Teamkollegen Edvard Sandvik und dem Franzosen Julien Arnaud und dem dritten Norweger Andreas Fjorden Ree. Im Zielsprint konnte niemand mehr das Ergebnis ändern, so dass Gold und Silber nach Norwegen gingen und Bronze nach Frankreich. Der 22-jährige Ree, der Ende März als norwegischer Meister über 50 Kilometer überraschte, ging leer aus. Die Plätze fünf bis acht gingen an Remi Bourdin aus Frankreich, den Schweden Truls Gisselman, Gus Schumacher und Giovanni Ticco aus Italien. Die Schweizer konnten nach einer starken Leistung nicht mehr gegenhalten, so dass Nicola Wigger Neunter wurde vor Cla-Ursin Nufer und dem Japaner Ryo Hiroya, der kürzlich dreimal Gold bei der Universiade gewonnen hatte. Der beste DSV-Langläufer Jan-Friedrich Doerks hatte in der zweiten Runde den Anschluss verloren, führte danach aber die Verfolgergruppe an und kam als guter 14. ins Ziel. Jan Stölben wurde 19. und Anian Sossau kam zusammen mit Avelino Näpflin als 35. ins Ziel. Der Liechtensteiner Robin Frommelt wurde 43.

=> Ergebnis 20 Kilometer KT Massenstart U23 Damen
=> Ergebnis 20 Kilometer KT Massenstart U23 Herren

 

U23 Mass Start Classic Results from today, Tue Jan 31:Top 3 Men:1. Jonas Vika (NOR)2. Edvard Sandvick (NOR)3….

Posted by Black Tusk Nordic Events Society on Tuesday, January 31, 2023

 

JWM/U23-WM zum Nachlesen

=> Stars von morgen bei der Nordischen Junioren- und U23-WM 2023 auf den Strecken der Olympischen Spiele 2010
=> Langlauf Junioren WM Whistler: Titel im Klassiksprint nach Finnland und Schweden
=> Langlauf U23 WM: Kähärä und Evensen holen Sprint-Gold in Whistler – Weber Siebte vor Hoffmann
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