Langsam wird es ernst für die Langläufer: In einem Jahr finden die Olympischen Spiele statt, so dass es höchste Zeit ist, die olympischen Wettkampfstrecken einmal im Wettkampf zu testen.
Internationales Debüt im „Laura“ Langlauf- und Biathlonstadion
Die Olympiastadt Sochi (dt. Transliteration: Sotschi) zählt etwa 343.000 Einwohner und liegt an der Küste des Schwarzen Meeres, etwa 35 Kilometer von der georgischen Grenze entfernt. Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt drei Stunden. Sochi ist einer der beliebtesten Bade- und Kurorte Russlands. Außer dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2014 ist die Stadt auch Spielstätte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, zudem soll der Große Preis von Russland der Formel 1 in Sochi stattfinden. Insgesamt sind die Strecken rund 80 Kilometer von Sochi entfernt. Nationale Wettkämpfe wurden im Laura-Stadion bereits ausgetragen, nun feiern die Olympiastrecken ihr internationales Debüt. Das Stadion ist nach dem Gebirgsfluss „Laura“ benannt und liegt auf dem Bergkamm des Psehako, taleinwärts etwa sieben Kilometer östlich von dem 5000 Einwohner-Ort Krasnaya Polyana, der auf einer Meereshöhe von nur 600 Meter liegt. Die meisten Teams übernachten auch auf der Höhe des Stadions auf knapp unter 1500 Meter Meereshöhe, wo im nächsten Jahr ein olympisches Dorf entstehen wird. Da es in den Bergen während der fast drei Wochen dauernden Spiele nächstes Jahr aber sehr langweilig werden kann, überlegen verschiedene Teams, in Krasnaya Polyana ihr Lager aufzuschlagen – dort sei auch das Essen besser, wie Noah Hoffman (USA) berichtet. Für den Transfer vom Ort bis zum Stadion benötigt man 45 Minuten, inklusive einer Gondelfahrt. Das Langlauf- und Biathlon-Stadion ist etwas ganz Besonderes – es besteht eigentlich aus zwei separaten Stadien mit jeweils einem eigenen Start- und Zielbereich. Für die Langlauf- und Biathlonrennen gibt es außerdem unterschiedliche Strecken, Test- und Warm-Up-Strecken für die Athleten und natürlich einen Schießstand. Insgesamt fasst das Stadion rund 7500 Zuschauer. Die russischen Athleten sind bereits seit mehr als einer Woche in Krasnaya Polyana vor Ort, da sie am vergangenen Wochenende ihre nationalen Meisterschaften auf den Laura-Strecken austrugen.
Sprint, Skiathlon und Teamsprint
Das vorolympische Wochenende in Sochi besteht aus drei Wettkampftagen. Los geht es am morgigen Freitag um 11:30 Uhr mit einem Sprint, der in der freien Technik gelaufen wird. Tags darauf ist die Zeit für die Distanzspezialisten gekommen: Um 10:50 Uhr starten die Damen in ihren Skiathlon, um 11:45 Uhr die Herren. Den Abschluss am Sonntag bildet ein Teamsprint in klassischer Technik um 12 Uhr. Alle Rennen werden komplett live auf Eurosport übertragen (sowie im Internet im Eurosport Player), das ZDF zeigt Zusammenschnitte.
13 Deutsche beim olympischen Test
Bundestrainer Frank Ullrich reiste am Mittwoch mit sechs Damen und sieben Herren über Zürich zum vorolympischen Wochenende nach Sochi. Ein Teil der Athleten wird nur ein oder zwei Rennen bestreiten. Mit dabei sind Steffi Böhler, Nicole Fessel, Denise Herrmann, Hanna Kolb, Sandra Ringwald und Katrin Zeller bei den Damen, während die Herren von Tobias Angerer, Sebastian Eisenlauer, Jens Filbrich, Franz Göring, Andy Kühne, Axel Teichmann und Josef Wenzl vertreten werden.
Nicht alle schnuppern vorolympische Luft
Während das deutsche Team mit allen großen Namen in Russland anreist und nur die jungen Athleten um Tim Tscharnke und Hannes Dotzler zu Hause lässt, sieht das in anderen Nationen schon anders aus. So tritt Norwegen zum Beispiel zwar mit Petter Northug an, gönnt aber unter anderem Marit Bjoergen, Therese Johaug, Heidi Weng, Maiken Caspersen Falla oder auch Martin Johnsrud Sundby nach den nationalen Meisterschaften in der letzten Woche eine Pause. Ähnlich ist die Lage bei den Schweden, wo das Team praktisch ausschließlich aus Sprintern besteht: Marcus Hellner, Johan Olsson, Daniel Richardsson, Charlotte Kalla, Anna Haag und viele andere verzichten auf den vorolympischen Test.
Temperaturen um den Gefrierpunkt
Beim Weltcup in Sochi/Krasnaya Polyana erwarten die Athleten für russische Verhältnisse angenehme äußere Bedingungen. Zwar finden die Wettkämpfe in der Höhe statt, die Temperaturen liegen aber nur um den Gefrierpunkt. Für Freitag und Samstag sind zudem leichte Schneefälle angesagt. In der kommenden Woche nach der Abreise wird es dann einige Grad wärmer. Die Bedingungen auf der „Laura“ sind jedoch perfekt, wie ihr unten in der Streckenvorstellung vom gestrigen Mittwoch seht.
Das Wettkampfprogramm im Überblick
Freitag, 01. Februar 2013
11:30 Uhr: Freistilsprint Damen und Herren
Samstag, 02. Februar 2013
10:50 Uhr: Skiathlon Damen
11:45 Uhr: Skiathlon Herren
Sonntag, 03. Februar 2013
12:00 Uhr: Teamsprint klassisch Damen und Herren