Das ist ein Ding – als wäre ein Geburtstag nicht Grund genug zum Feiern: Tim Tscharnke holt sich sensationell seinen ersten Weltcupsieg an seinem 23. Geburtstag, Tobias Angerer wird Dritter und Hannes Dotzler sogar noch Sechster.
Äußerst spannender Massenstart mit deutschem Erfolg
Was für ein Rennen! Wie spannend ein Massenstart sein kann, wenn nicht Northug das Feld kontrolliert, um selbst zum Sieg sprinten zu können, sah man heute in Canmore: Da der Norweger auf die Reise nach Übersee verzichtet hatte, hatten sich viele Sportler etwas ausgerechnet. Darunter war auch Northugs Kollege Martin Johnsrud Sundby, der zu Beginn das Rennen kontrollierte, nach einem Sturz nach drei Kilometern aber den Anschluss an die Spitze verlor und später ausstieg. Nach rund zehn Kilometern demonstrierte Tobias Angerer erstmals, dass das deutsche Team heute erstklassig gewachst hatte und setzte sich gemeinsam mit Evgeniy Belov scheinbar problemlos in einer Abfahrt ab. Unter der Tempoarbeit von Sjur Roethe und Tim Tscharnke lief die Spitzengruppe allerdings noch einmal zusammen.
Trio setzt sich entscheidend ab
Zwei Kilometer vor dem Ziel war es dann soweit: Wieder konnten sich Angerer und Belov aus der Gruppe lösen, mit dabei diesmal auch Tim Tscharnke, der nach einem kurzen Blick über die Schulter sogar noch Teamkollege Hannes Dotzler in der Verfolgungsarbeit sah. Am letzten Hügel sorgte Tscharnke dann für die Entscheidung, ließ die Konkurrenten stehen und lief seinem ersten Weltcupsieg – seinem ersten Podium überhaupt – entgegen. Den letzten Weltcupsieg für das deutsche Team hatte Tobias Angerer im Jahre 2009 in Rybinsk errungen. „Wir waren heute insgesamt als Team sehr stark und wir hatten auch gute Ski. Wir waren sehr schnell in den Abfahrten. Tobi hat einen Kilometer vor dem Ziel attackiert und ich bin ihm hinterher. Ich bin aus dem Windschatten gekommen und dann an ihm vorbei. Ich bin überglücklich. Heute ist mein Geburtstag und ich hätte mir kein besseres Ergebnis erträumen können“, meinte das Geburtstagskind. Sjur Roethe sicherte sich nach einem Schlussspurt knapp fünf Sekunden hinter dem Deutschen den zweiten Rang vor Tobias Angerer, der Evgeniy Belov vom Podium verwies. Altmeister Giorgio Di Centa erreichte vor Hannes Dotzler den fünften Rang. Auch für den jungen Allgäuer war es sein bestes Weltcupresultat. Siebter wurde der Russe Andrey Larkov vor Chris Andre Jespersen. Emil Jönsson und Petter Eliassen komplettierten die besten Zehn. Jens Filbrich holte sich mit einer guten halben Minute Rückstand Rang 13, Thomas Bing wurde als heute „schlechtester Deutscher“ bei einer beeindruckenden Mannschaftsleistung 21.