Neun Damen und neun Herren sind vom Deutschen Skiverband für die Tour de Ski nominiert worden. Ein Start von Katharina Hennig ist aber fraglich.
WM in Planica im Fokus – Hennig fraglich
Neben den arrivierten Athleten geht der Deutsche Skiverband auch mit einigen jungen Talenten in die diesjährige Tour de Ski, die aber nicht bis zur Alpe Cermis durchlaufen werden. Das WM-Team hat schon zur Zeit des Beitostølen-Weltcups mit der Vorbereitung auf Planica begonnen und die Nordische Ski-WM hat auch während der Tour de Ski Priorität. Bei den Damen kehrt Katherine Sauerbrey ins Team zurück nach ihrer Knochenhautreizung aus dem Oktober. Bei den Herren laufen Thomas Bing und Anian Sossau ihren ersten Weltcup in dieser Saison. „Das Ziel ist eine ansteigende Form von Rennen zu Rennen. Klar freuen wir uns, wenn wir persönliche Bestleistungen sehen. Außerdem wollen wir noch ausstehende WM-Qualifikationen einfahren“, so Peter Schlickenrieder. „Natürlich hoffen wir auf das ein oder andere Top-10-Resultat unser Top-Athleten, aber wichtig ist vor allem, dass sie bei der WM in Topform antreten.“ Ob Katharina Hennig zur Tour de Ski antritt, ist nach einer Erkältung noch unsicher. „Ich habe die Weihnachtsfeiertage im Erzgebirge verbracht, konnte dort im Kreis der Familie Energie tanken. Allerdings hat mich eine leichte Erkältung erwischt. Leider ist deshalb noch nicht sicher, ob ich planmäßig in die Tour starten kann. Die Tour ist ein richtig cooles Event und wird auch als solches in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Am Schluss die Alpe Cermis hochzulaufen, ist immer wieder ein ganz besonderes Ereignis. Darauf freue ich mich sehr und hoffe, am Start sein zu können“, meinte die 26-Jährige. „So oder so werde ich nach der Erkältung vermutlich ein paar Rennen brauchen, um in Schwung zu kommen. Insgesamt wäre ein weiterer Top-10-Platz in der Gesamtwertung mein Ziel.“
Update: Nach der heutigen intensiven Einheit wurde gemeinsam mit Mannschaftsarzt Tom Kastner entschieden, dass Katharina Hennig wie geplant bei der Tour de Ski starten wird.
Das DSV-Team im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Alexandra Danner (SC Lenggries)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Laura Gimmler (SC Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg)
– Thomas Bing (Rhöner WSV/S. Dermbach)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Jonas Dobler (SC Traunstein)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
– Anian Sossau (SC Eisenärzt)
– Jan Stölben (SLV Ernstberg)
Peter Schlickenrieder
„Die Vorbereitungen auf die Tour de Ski begannen direkt nach dem Weltcup in Beitostølen. Einige der Athleten hatten bereits diesen Weltcup ausgelassen und in der Höhe in Davos – auch über den dortigen Weltcup hinaus – trainiert. Damit wollen wir mit guter Höhenvorbereitung nach Val Müstair auf 1600 Metern Höhe reisen. Diese lange Tour-Vorbereitung betraf vor allem die älteren distanzorientierten Läufer wie Lucas Bögl und Jonas Dobler. Für die Sprinter, die in Beitostølen noch dabei waren, stand eine kürzere Vorbereitung auf dem Programm.
Die meisten reisen spät nach Val Müstair für einen möglichst kurzen Aufenthalt in der Höhe. Traditionell ist die Tour de Ski für uns ein wichtiges und bedeutendes Event: Hier werden die meisten Qualifikationen für Weltmeisterschaften eingefahren und wir haben mit Tobias Angerer den ersten Tour-Sieger überhaupt gestellt. Darüber hinaus steht mit Oberstdorf auch ein Heim-Weltcup an. Es ist das Größte, vor den eigenen Fans zu laufen. Endlich dürfen auch wieder Zuschauer dabei sein und damit auch viele Freunde und Familie der Aktiven. Das ist eine große Motivation für die Athleten.
Das Ziel ist eine ansteigende Form von Rennen zu Rennen. Klar freuen wir uns, wenn wir persönliche Bestleistungen sehen. Außerdem wollen wir noch ausstehende WM-Qualifikationen einfahren. Die ganz jungen Athleten wie Anian Sossau oder Jan Stölben werden nur die erste Station in Val Müstair mitmachen und sich danach auf die U23-WM vorbereiten. Es werden nur wenige Athleten die gesamte Tour laufen. Es geht schließlich auch darum, sich optimal auf die WM vorzubereiten.
Natürlich hoffen wir auf das ein oder andere Top-10-Resultat unser Top-Athleten, aber wichtig ist vor allem, dass sie bei der WM in Topform antreten. Die Herausforderung ist, uns im Team wieder stark zu präsentieren und nicht nur einzelne erfolgreiche Läuferinnen oder Läufer an den Start zu schicken. Natürlich ist ein Wettkampf vor Heimpublikum ein Highlight, aber meine Lieblingsetappe ist der Final Climb im Val di Fiemme. Hier entscheiden sich Top-10-Plätze und auch der Sieg. Hier hat Friedrich Moch im letzten Jahr seinen ersten Podestplatz der Karriere geschafft. Der Final Climb ist die Attraktion der Tour schlechthin. Ich würde jedem Zuschauer empfehlen, dort mal dabei gewesen zu sein.“
Katharina Hennig
„Ich habe die Weihnachtsfeiertage im Erzgebirge verbracht, konnte dort im Kreis der Familie Energie tanken. Allerdings hat mich eine leichte Erkältung erwischt. Leider ist deshalb noch nicht sicher, ob ich planmäßig in die Tour starten kann. Die Tour ist ein richtig cooles Event und wird auch als solches in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Am Schluss die Alpe Cermis hochzulaufen, ist immer wieder ein ganz besonderes Ereignis. Darauf freue ich mich sehr und hoffe, am Start sein zu können.
So oder so werde ich nach der Erkältung vermutlich ein paar Rennen brauchen, um in Schwung zu kommen. Insgesamt wäre ein weiterer Top-10-Platz in der Gesamtwertung mein Ziel. Ich mag die Strecken in Val di Fiemme sehr gerne und verbinde sehr positive Ereignisse mit dem Ort. Ich bin dort das erste und zweite Mal in meiner Karriere aufs Podest gelaufen. Das sind besondere Momente, an die ich sehr gerne zurückdenke. Der Massenstart im klassischen Stil dort ist außerdem mein Lieblingsrennen.“
Victoria Carl
„Ob ich die komplette Tour laufe, ist noch nicht genau geplant. Voraussetzung dafür ist es, gesund durchzukommen. Ich möchte meine bisherigen Leistungen auch bei der Tour bestätigen. Die Tour de Ski ist für mich aber auch ein wichtiger Step in Richtung WM. Die hohe Folge der Wettkämpfe mit hohen Intensitäten ist eine sehr gute Vorbereitung auf die WM. Trotzdem möchte ich natürlich um gute Ergebnisse mitlaufen. Einen Wettkampf der Tour habe ich ganz besonders in Erinnerung. In Oberstdorf haben wir häufig mit schwierigem Wetter zu kämpfen. In einem Rennen hatte es gewittert und war sehr stürmisch. Eigentlich stand ein kompletter Sprint auf dem Programm, wir konnten aber wetterbedingt nur den Prolog laufen. Es war so stürmisch, dass es einfach zu gefährlich wurde und die Veranstalter das Rennen abbrechen mussten. Das Rennen der Tour wird mir immer in Erinnerung bleiben.“
Lucas Bögl
„Die Aneinanderreihung der Wettkämpfe bei der Tour ist schon etwas sehr Besonderes. Manchmal ist man so fertig nach einem Rennen, dass man sich gar nicht vorstellen kann, am nächsten Tag gleich wieder gut zu performen. Aber irgendwie geht’s dann doch – oder eben auch nicht. Alle im Feld leiden – haben mal einen guten, mal einen schlechten Tag. Darauf muss man sich mental gut vorbereiten.
Der Final Climb ist etwas ganz Besonderes im Langlauf-Zirkus, auch mit den vielen Fans, die im Spalier an der Strecke stehen. Ich freue mich da extrem drauf. Insgesamt ist eine Top-15-Platzierung mein Ziel. Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass ich das bei der Tour drauf habe und das möchte ich wieder zeigen.
Das On-the-Road-Leben bei der Tour hat schon lustige Geschichten mit sich gebracht. Wenn das Jungs-Team an einem Etappenort als letztes startet, sind die Techniker quasi schon vor Rennende abfahrbereit, um schnell weiterzukommen. Man reicht ihnen nur noch schnell den Rennski an und los geht’s. Da ging es dann auch mal mit dem Essen im Hotel schief, sodass wir uns letztendlich Pizza und Nudeln bestellt haben und die auf der Fahrt im Bus gefuttert haben.“
Friedrich Moch
„Über Weihnachten war ich zuhause bei meiner Familie und habe es etwas ruhiger angehen lassen. Zwischendurch haben wir die Schneebedingungen in Oberstdorf genutzt. Die Tour de Ski lief im letzten Jahr vor allem zum Ende hin richtig gut. Ich freue mich schon wieder sehr drauf! Besonders ist mir der Final Climb zur Alpe Cermis im Kopf geblieben. Ich bin da das erste Mal hoch und hätte niemals gedacht, dass ich aufs Podest laufen kann.
Ich habe mich in den letzten Wochen sehr gut gefühlt und freu mich, dass es jetzt wieder weitergeht. Natürlich möchte ich mich gerne möglichst weit vorne platzieren. Gerade bei der letzten Station kann man auch ein paar Plätze gut machen.
Besonders freue ich mich auf Oberstdorf und auf die Zuschauer dort. Ich bin gespannt auf die Stimmung und Atmosphäre, nachdem bei der WM und der Tour de Ski in den letzten beiden Jahren keine Zuschauer dabei sein konnten.“