Langlauf Weltcup: Golberg gewinnt in Gällivare – Vermeulen Achter und Moch 13.

Paal Golberg (NOR) © Modica/NordicFocus

In einem engen Rennen über zehn Kilometer Freistil triumphierte Pål Golberg vor Harald Østberg Amundsen und Iver Tildheim Andersen. Mika Vermeulen überzeugte als Achter, Friedrich Moch wurde 13.

Sieben Athleten in acht Sekunden

Harald Oestberg Amundsen (NOR), Paal Golberg (NOR), Iver Tildheim Andersen (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Anders als zuvor bei den Damen war das Rennen der Herren sehr spannend, im Laufe des Rennens gab es immer wieder andere Führende bei den verschiedenen Zwischenzeiten. Am schnellsten ging Amundsen das Rennen an, dann führte Krüger und in der zweiten Runde war Golberg der Schnellste. Im Ziel lag Pål Golberg 4,2 Sekunden vorne, dahinter wurde es aber noch deutlich enger. Rang zwei ging an Harald Østberg Amundsen gefolgt von Iver Tildheim Andersen, die Golberg auf das Podium begleiteten. „Das war sehr gut. Ich bin etwas langsamer gestartet, habe mich aber gut gefühlt. Im Skating geht es besser als klassisch. Es war ein sehr sehr enges Rennen, ich habe versucht, auch am Schluss noch ein gutes Tempo anschlagen zu können und das hat gut geklappt“, sagte der 33-Jährige aus Gol. Simen Hegstad Krüger landete auf dem vierten Platz vor dem schottischen Trondheimer Andrew Musgrave. Didrik Tønseth wurde Siebter vor Jan Thomas Jenssen. Mika Vermeulen wurde Achter vor Michal Novak, die beide erneut ihre starke Form bestätigten. Martin Løwstrøm Nyenget belegte Platz zehn vor Calle Halfvarsson und Hugo Lapalus. Das mit Spannung erwartete Weltcup Debüt des erst 17-jährigen Alvar Myhlback endete mit Rang 37.

Vermeulen nur elf Sekunden hinter Golberg

Mika Vermeulen (AUT) © Modica/NordicFocus

Mika Vermeulen ist aktuell in der Form seines Lebens, der Umzug nach Lillehammer im Sommer 2022 scheint sich für den Ramsauer, dessen Vater für die Niederlande im Langlauf Weltcup unterwegs war, gelohnt zu haben. Nach Platz vier im Massenstart von Ruka lief der ehemalige Kombinierer diesmal als Achter ins Ziel ein, nur elf Sekunden langsamer als der Sieger. „Als Achter mit nur elf Sekunden Rückstand merkt man, wie eng alles beisammen ist. Mit diesem Ergebnis konnte ich meine starke Form bestätigen. Ich fühle mich wirklich gut und ich bin auch davon überzeugt, dass heuer irgendwann der Tag kommen wird, an dem alle Puzzle-Stücke optimal zusammenpassen und ich dann meinen ersten Stockerlplatz holen kann. Ich bin gut drauf, bin am richtigen Weg und ich freue mich einfach sehr“, sagte der 24-Jährige. „Beim Rennen selbst war es heute brutal kalt, aber ich hatte einen guten Start und konnte von Beginn an Druck machen. Nur in der zweiten Runde hatte ich kurz einen schwachen Moment, der mich vielleicht ein paar Sekunden gekostet hat. Nichtsdestotrotz muss man mit einem Top-Ten-Ergebnis natürlich sehr zufrieden sein.“

Moch nach Krankheit Elfter

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Friedrich Moch wurde bei seinem verspäteten Weltcupstart wegen Magen-Darm-Infekt guter 13. Dem Allgäuer fehlten nur 30 Sekunden zur Siegerzeit. In der ersten Hälfte der zweiten Runde konnte er gut mit Andrew Musgrave mitlaufen, der noch in seiner ersten Runde war. Zu diesem Zeitpunkt hatte er an elfter Stellte gelegen, nur elf Sekunden hinter Golberg. Auf den letzten drei Kilometern konnte der 23-Jährige das Tempo aber nicht mehr mitgehen und er büßte noch einige Sekunden ein, nachdem er nach sieben Kilometern nur noch zwei Sekunden hinter Novak (im Ziel +11 Sekunden) lag. „Ich bin erstmal voll zufrieden mit dem Wettkampf. Ich denke, für den Einstieg war es gut. Es war heute ein richtig hartes Rennen. Ich habe mich schwer getan, am Anfang ins Rennen reinzukommen. Aber gerade dann in der zweiten Runde lief es relativ gut. Ich bin dann nur auf den letzten zwei Kilometern etwas eingegangen“, sagte Friedrich Moch. „Ich glaube, da hat mir auch die Wettkampfhärte gefehlt. Da hat es dann auch ganz schön weh getan, aber sonst war es ganz gut, auch von der Kälte. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Ich habe mich relativ warm angezogen und dann war es während des Wettkampfes gar kein Problem. Danach war es etwas kalt. Ich war heute doch ein bisschen nervöser als sonst, weil ich nicht genau wusste, wo ich nach meiner Magen-Darm-Geschichte stehe. Ich habe das gut weggesteckt und freue mich auf die nächsten Wettkämpfe.“

Notz und Brugger formverbessert

Florian Notz (GER) © Modica/NordicFocus

Florian Notz hatte sich sehr auf die beiden Skatingrennen in Gällivare und Östersund gefreut und zeigte sich wie erhofft in besserer Form als in Ruka. Als guter 21. verlor er 50 Sekunden auf den Sieger. Knapp dahinter reihte sich ein ebenfalls formverbesserter Janosch Brugger als 23. ein. Anian Sossau wurde 43., Albert Kuchler, der am Donnerstag seinen 25. Geburtstag feierte, 46. und Jan Stölben belegte Rang 59.

Fazit des Teamchefs und Staffel Ausblick

Peter Schlickenrieder (GER) © Modica/NordicFocus

Peter Schlickenrieder: „Bei den Männern dürfen wir auch zufrieden sein mit dreien unter den besten 30, angeführt von Friedrich Moch mit dem 13. Platz bei seinem Premierenauftritt. Knapper Zeitabstand mit 30 Sekunden auf Position eins, man sieht wie knapp und eng es ist. Auf 21 wieder ein gutes Rennen vom arrivierten Florian Notz, dem nur 50 Sekunden auf den Sieger fehlt. Tolles Rennen von Janosch Brugger mit dem 23. Platz, nur wenige Sekunden hinter Florian Notz. Auch Anian Sossau mit seinem 43. Platz, aber nur 1:20 Minuten Rückstand ist absolut noch vertretbar. Albert Kuchler als 46 und Jan Stölben als 59. werden nicht ganz so zufrieden sein, aber ich denke, wenn man die Abstände anschaut noch passable Ergebnisse.
Morgen startet die Staffel in der Reihung Janosch Brugger, auf der zwei Albert Kuchler, auf der drei Friedrich Moch und zum Abschluss, Premiere für ihn, Anian Sossau, der eher den Sprintern zuzuordnen ist. Mal schauen, wie er sich über die 7,5 km hier behaupten kann. Das werden sicher spannende Rennen, diese Distanz ist ja noch nicht so oft gelaufen worden. Bei den Damen und Herren ist damit für Spannung gesorgt und wir werden vielleicht die eine oder andere Überraschung sehen.“

 

=> Ergebnis 10 Kilometer FT Herren

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