Langlauf Weltcup: Iivo Niskanen feiert vierten Erfolg in Ruka - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup: Iivo Niskanen feiert vierten Erfolg in Ruka

Iivo Niskanen (FIN) © Thibaut/NordicFocus

Iivo Niskanen heißt der Sieger über 15 Kilometer klassisch beim Langlauf Weltcup im finnischen Ruka. Alexey Chervotkin wurde Zweiter vor Alexander Bolshunov. Jonas Dobler knackte bereits im ersten Rennen die halbe Norm für die Olympischen Spiele.

Sechster Weltcupsieg trotz wechselhaftem Rennen

Iivo Niskanen (FIN) © Thibaut/NordicFocus

Wie erwartet nach den Vorleistungen in den FIS-Rennen war Iivo Niskanen über 15 Kilometer klassisch auf finnischem Boden nicht zu schlagen. Bei eisigen -17°C zur Startzeit um 11:15 Uhr Ortszeit wurde es vor allem nach der langen Abfahrt am See extrem kalt und schon nach wenigen Rennminuten waren Bartträger im Gesicht weiß gefroren. Iivo Niskanen schienen die für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalten Temperaturen nicht zu stören – er nutzte weder Stoff noch Tape, um seine Gesichtshaut vor der Kälte zu schützen. Den größten Teil seines Vorsprungs holte der Finne, der nun schon zum vierten Mal in Ruka gewann, jedoch in der ersten Runde heraus, nach der er bereits elf Sekunden vor Ilia Semikov und Alexey Chervotkin führte. Nach 15 Kilometern holte sich der 29-Jährige nur noch mit acht Sekunden Vorsprung auf Chervotkin den Sieg, nachdem er in der letzten Runde fünf Sekunden auf den Russen einbüßte. „Es hätte nicht besser laufen können. Das ist ein schönes Gefühl, ein toller Tag und auch tolle Bedingungen. Ich bin sehr glücklich mit dem Saisonstart“, freute er sich über seinen sechsten Weltcupsieg, die er alle in Nordeuropa und über 15 Kilometer klassisch erreichte.

Bolshunov guter Dritter

Alexey Chervotkin (RUS), Iivo Niskanen (FIN), Alexander Bolshunov (RUS), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Hinter Niskanen und Chervotkin schaffte es Alexander Bolshunov noch knapp vor Erik Valnes auf das Podium. Nach seiner Vorgeschichte mit Krankheiten, Trainingsausfall und dem immensen Pensum von 1500 Schneekilometern während des Trainingslagers in Muonio ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis für den völlig erschöpften zweifachen Gesamtweltcup-Sieger. „Das ist nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer normalen Gesundheit. In der ersten Runde war ich nicht so schnell, weil ich mit den Ski nicht zurecht kam, nachdem ich mich mit einem ganz anderen Paar Schuhe und Ski aufgewärmt hatte. So musste ich irgendwie über die ersten fünf Kilometer kommen“, sagte er später dem russischen MatchTV. Mit seiner starken Leistung von nur 15 Sekunden Rückstand auf den Sieger verpasste der ehemalige Sprintspezialist Erik Valnes, der Allrounder werden will, das Podium um 1,1 Sekunden und auch der fünftplatzierte Sergey Ustiugov überzeugte heute mehr als im gestrigen Sprint. Ilia Semikov, Emil Iversen und Ivan Yakimushkin belegten die Plätze sechs bis acht. Johannes Høsflo Klæbo hatte als Neunter 41 Sekunden Rückstand, Pål Golberg wurde Zehnter vor dem überraschend starken Kanadier Antoine Cyr.

Dobler mit halber Olympianorm

Jonas Dobler (GER) © Thibaut/NordicFocus

Jonas Dobler hat das erste Saisonziel bereits erreicht: Im ersten Rennen knackte der 30-Jährige bereits die halbe Olympianorm, die in dieser Saison entscheidend in den Saisonverlauf eingreift: Der Plan des DSV ist es, Athleten, die die volle Norm (zweimal Platz 15) erreicht haben, aus dem Weltcup zu nehmen und ins Training zu schicken. Mit seinem heutigen 15. Platz machte der Bayer damit eine Punktlandung und kann sich dafür definitiv auch bei Iivo Niskanen bedanken, mit dem er in seiner dritten Runde einige Kilometer mitlaufen konnte. Dadurch konnte sich Dobler auf den letzten fünf Kilometern noch um zehn Positionen bis auf Rang 15 nach vorn schieben und büßte nur weitere acht Sekunden ein auf den Finnen, der nach Zieleinlauf des Deutschen noch fünf Kilometer zu absolvieren hatte. Zuvor hatte er aber ab Runde zwei auch schon Unterstützung aus Frankreich. „Ich bin sehr zufrieden. Das war ein gelungener Einstand. Besser kann man es sich nicht wünschen, muss man sagen. Es hat Spaß gemacht zu laufen. Es waren gute Bedingungen, mir ist ein gutes Rennen aufgegangen. Die erste Runde war ich allein, aber dann habe ich schon profitiert von zwei Franzosen [Lapalus und Jouve] zum Beispiel. Mit denen konnte ich ein bisschen mitlaufen und den Schritt aufnehmen. Davon habe ich profitiert, aber das gehört auch dazu“, so Dobler im DSV-Interview. Für die Verfolgung morgen kann er sich durchaus Chancen auf das Erreichen der vollen Norm ausrechnen: „Das Rennen morgen wird anders als sonst, weil nicht wie sonst der Sprint mit reinzählt. Deswegen sind die Rückstande geringer und für die Distanzläufer tendenziell noch ein besseres Rennen.“

Bögl fehlen sechs Sekunden

Lucas Boegl (GER) © Thibaut/NordicFocus

Jonas Dobler und Lucas Bögl lagen während des gesamten Rennens dicht beisammen, Bögl immer leicht vor Dobler. Das änderte sich auf der Schlussrunde wohl durch Doblers Zugpferde. Im Ziel lag Lucas Bögl dann mit 1:18 Minuten Rückstand sechs Sekunden hinter Platz 15, so dass er als guter 19. morgen auf eine Verbesserung unter die besten 15 hoffen muss, um ebenfalls die halbe Norm zu erreichen. Ebenfalls ein gutes Rennen zeigte U23-Vize-Weltmeister Friedrich Moch, der als 25. in die Punkte lief. Der schon mit Startnummer zwei ins Rennen gegangene Thomas Bing hielt sich das gesamte Rennen leicht außerhalb der Punkte auf und wurde am Ende 37. Janosch Brugger wurde 39. und Florian Notz 41., beide mit etwa zwei Minuten Rückstand.

Vermeulen und Cologna in den Punkten

Mika Vermeulen (AUT) © Thibaut/NordicFocus

Der einzige ÖSV-Starter Mika Vermeulen startete sehr langsam ins Rennen und lag nach einer Runde nur auf Rang 52 mit ebenfalls 52 Sekunden Rückstand. Im weiteren Rennverlauf konnte sich der 22-Jährige aber deutlich steigern auf Rang 35 nach zehn Kilometern, was im Ziel mit 1:24 Minuten Rückstand zu einem tollen 23. Platz führte. Direkt dahinter rangierte sich mit Dario Cologna der beste Schweizer ein und heute auch der einzige Eidgenosse, der Weltcuppunkte holte. Cologna war nach langem Höhentraining in Davos bereits in der letzten Woche mit einzelnen Teamkollegen in Gällivare am Start gewesen, wo er nah dran war am überraschenden Doppelsieger Leo Johansson. Auch diesmal war der Schwede als 22. aber wieder etwas schneller als der Schweizer. Als zweiter Schweizer belegte Jonas Baumann heute Rang 40, Roman Furger wurde 48. und Jason Rüesch 53. Candide Pralong kam als 59. ins Ziel und Beda Klee wurde mit über drei Minuten Rückstand 73. – allerdings unmittelbar vor dem enttäuschenden Simen Hegstad Krüger. „Ich glaube, ich war heute im Warmlaufen schneller als im Wettkampf“, sagte der Norweger später. 

=> Ergebnis 15 Kilometer KT

 

 

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