Der Langlauf-Weltcup hält Einzug in der Schweizer Höhe. In Davos stehen am Wochenende Distanzrennen und Sprints auf dem Programm.
Schneemangel sorgt für Probleme
Nach Winter sieht es bisher in Mitteleuropa noch nirgendwo aus: Überall wartet man auf Schnee. Auch in der Schweiz sorgte die warme Wetterlage für große Probleme. Es war durch die Föhn-Lage zu warm, um Schneekanonen einzusetzen. Unter großem Engagement wurde nun eine 5 Kilometer-Runde prapariert, auf der die Distanzrennen stattfinden werden. Die Sprintstrecke ist 1,4 Kilometer lang. Die Distanz-Runde ist damit nur fünf statt wie geplant 7,5 Kilometer lang, die zu laufende Gesamtdistanz wurde bei den Damen von 15 auf zehn und bei den Herren von 30 auf 15 Kilometer reduziert. „Die Ausnahmesituation hat gezeigt, wie viel Engagement und Herzblut in unserm OK Davos Nordic steckt. Alles Erdenkliche wurde in kurzer Zeit abgeklärt und in die Wege geleitet, damit die Rennen stattfinden können“, sagte OK-Präsident, Adriano Iseppi. Der Schnee wurde in vielen LKW-Ladungen vom nahen Flüela-Pass geholt und auf der Strecke aufgebracht. Auch die alpine Ski-Legende Paul Accola, inzwischen Besitzer eines forstwirtschaftlichen Unternehmens, unterstützt das lokale OK: Er stellte seine Arbeitskraft und seine Maschinen zur Verfügung, um den Schnee auf der Strecke zu verteilen. „Nach zwei harten Wochen mit vielen schwierigen Entscheidungen sind wir sehr froh, den Sportlern die Strecke präsentieren zu können. Obwohl wir nur in einer Nacht Schnee produzieren konnten auf der Wettkampfstrecke, haben wir das Unmögliche möglich gemacht. Vielen Dank an alle Helfer in den Bergen und an der Strecke, die Tag und Nacht gearbeitet haben“, sagte Iseppi.
Die Strecken im Detail
Anders als sonst wird die fünf Kilometer lange Aebi-Runde für den Weltcup genutzt, also die verkürzte Version der 7,5 Kilometer langen Waldji-Runde. Los geht es im Skistadion Bünda in den Ortsteil Obersand, wo nach einem Kilometer der Flüela-Bach überquert wird. Entlang des Nordufers nach Osten verläuft die Strecke bis zur Aebi-Brücke, die die diesjährige Wendemarke darstellt. Zurück geht es ebenfalls zunächst in Bachnähe zum Stadion. Das Höhenprofil in Davos ist wie ein großer Hügel: Bis zur Aebi-Brücke geht es wellig immer wieder bergauf mit einem Höhenunterschied von 85 Metern, anschließend tendentiell bergab. Die Sprintstrecke ist im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Gelaufen wird wieder eine Runde von etwa 750 Meter Länge, die zweimal zu absolvieren ist. Sie beinhaltet jeweils einen Anstieg mit einer schwierigen Abfahrt.
Fast alle Stars wieder dabei
Mit Ausnahme von Tim Tscharnke, der auf eigenen Wunsch eine Trainingspause einlegt, sind nahezu alle wichtigen Athleten wieder zurück im Weltcup. Das heißt, dass neben den drei in Lillehammer pausierenden Finnen nun Hannes Dotzler nach einigen gesundheitlichen Problemen im Sommer seinen Saisoneinstand feiern wird. Außerdem ergänzt Lucia Anger das Sprintteam, ansonsten bleibt das Aufgebot unverändert. Im russischen Aufgebot fehlt allerdings der Name Alexander Legkov.
Distanz klassisch und Sprint in der freien Technik – LIVE!
Um am Wochenende die Langlaufrennen zu verfolgen, ist man auf mehrere TV-Sender angewiesen – oder den Eurosport Player. Das Distanzrennen der Damen wird ausschließlich auf Eurosport2 komplett live übertragen, das Herrenrennen dann auf Eurosport. Am Sonntag steigt auch Eurosport2 erst verspätet in den Sprint ein (geplant um 15:15 Uhr, also etwa zu den Halbfinals). Das ZDF zeigt an beiden Tagen nur kurze Zusammenfassungen.
Das Wettkampfprogramm im Überblick
Samstag, 13. Dezember 2014
11:15 Uhr 10 Kilometer KT Damen
13:30 Uhr 15 Kilometer KT Herren
Sonntag, 14. Dezember 2014
12:30 Uhr Prolog Sprint FT
14:30 Uhr Sprint Finalläufe FT