Langlauf Weltcup: Klæbo verdirbt große Niskanen Party in Lahti

Iivo Niskanen (FIN), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach dem überraschenden Sieg von Krista Pärmäkoski waren alle Augen und Hoffnungen auf Iivo Niskanen gerichtet, der sich aber hinter Johannes Høsflot Klæbo einreihen musste.

Klæbo nicht zu schlagen

Iivo Niskanen (FIN), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Martin Loewstroem Nyenget (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Angespornt vom Sieg von Krista Pärmäkoski, dem Podium seiner Schwester Kerttu, die durch einen Sturz möglicherweise sogar den Sieg vergab, und den frenetischen „IIVO, IIVO“-Rufen auf der Strecke wollte es Iivo Niskanen allen zeigen, nachdem er zuletzt bei den finnischen Meisterschaften und im Suomen Cup herbe Niederlagen in der klassischen Technik hinnehmen musste. Wie Pärmäkoski zuvor startete auch Iivo Niskanen vor der roten Gruppe mit den anderen Favoriten und legte eine Zeit vor, an der die anderen sich messen mussten. Nach einem kontrollierten Beginn erhöhte aber Johannes Høsflot Klæbo in seiner zweiten Runde das Tempo und übernahm die Führung, die er bis zum Ziel immer weiter bis auf 24 Sekunden ausbaute. Iivo Niskanen war bei Erreichen des Ziels sichtlich enttäuscht, weil er schon wusste, dass es nicht mit dem erhofften Sieg klappen würde. Später freute er sich aber zusammen mit Klæbo über Platz eins und zwei und im Ziel fachsimpelten beide über ihre Ski, die bei dem Norweger besser waren als bei dem Finnen. Martin Løwstrøm Nyenget, der wegen Rückenbeschwerden vorzeititg aus Canmore nach Hause reiste, sicherte sich mit knapp einer Minute Rückstand Rang drei. „Ich mag Lahti sehr, es ist eine tolle Strecke und heute war es ein sehr schweres Rennen mit schweren Bedingungen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen, es hat Spaß gemacht. Es waren viele Zuschauer an der Strecke, das war großartig. Ein toller Tag heute“, freute sich Klæbo, der zusammen mit seinem Teamkollegen auf dem Podium stand. „Sieht so aus, als wäre Martin wieder zurück in normaler Form. Das wird ein harter Kampf am Holmenkollen nächste Woche. Morgen noch den Sprint und dann werde ich versuchen, mich so gut wie möglich zu erholen, um dann am Holmenkollen gegen ihn zu kämpfen.“ Iivo Niskanen bewunderte im Viaplay Interview die Leistung des Norwegers: „Johannes hat ein brutal gutes Rennen gemacht heute. Am Anfang dachte ich, dass ich einen guten Vorsprung habeund ich ahbe versucht, das Tempo beizubehalten. Aber der Abstand wuchs in die anderen Richtung an. Die Bedingungen waren hart. Manche Läufer haben sicher auch von Gruppen profitiert. Die Abstände im Rennen waren sehr groß, aber unser Material hat funktioniert und das war wichtig heute.“

Schely mit Bestleistung

Jules Chappaz (FRA), Theo Schely (FRA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Vorne findet man wieder eine norwegische Dominanz mit fünf Athleten unter den besten Sechs. Pål Golberg wurde Vierter mit einem Rückstand von einer Minute und sechs Sekunden auf Klæbo. Erik Valnes kam als Fünfter ins Ziel vor Harald Østberg Amundsen, beide mit einem Rückstand von etwa 1:30 Minuten. Golberg war nach einem Sturz mit Stockbruch Anfang der dritten Runde hinter Nyenget zurückgefallen. Théo Schely realisierte als bester Franzose mit Platz sieben sein bestes Weltcupresultat vor Andrew Musgrave und Jules Chappaz. Als bester Schwede wurde Leo Johansson Zehnter, allerdings ist William Poromaa schon wieder erkältet abgereist und Calle Halfvarsson sagte kurzfristig wegen Rückenproblemen seinen Start ab.

Klee starker Elfter

Beda Klee (SUI) © Modica/NordicFocus

Erneut ein sehr gutes Rennen in seinem besten Winter machte der Wattwiler Beda Klee, der die besten Zehn nur um wenige Zehntelsekunden verpasste. Mit einer exzellenten letzten Runde, in der er nur 20 Sekunden einbüßte, schob er sich noch an Lauri Vuorinen und Hugo Lapalus vorbei. Cyril Fähndrich, der gute Erinnerungen an Lahti hat, wo er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2019 Bronze gewann, wurde 32. hinter dem Österreicher Mika Vermeulen.

Moch: „Kann ganz zufrieden sein“

Friedrich Moch (GER) © Modica/NordicFocus

Auch für das deutsche Team traten nur zwei Athleten an, Friedrich Moch und Janosch Brugger, der nach erneuter Krankheit ins Team zurückkehrte. Moch konnte zwar diesmal nicht unter die besten Zehn laufen, zeigte sich aber als 16. mit einem Rückstand von2:24 Minuten dennoch recht zufrieden. „Es war heute ein ganz schön hartes Rennen. Die Bedingungen waren sehr schwer. Schon beim Einlaufen war an den Anstiegen gar keine Spur mehr da und es war sehr tief“, sagte er. „Ich habe versucht, mir das gut einzuteilen, aber das war nicht so leicht, weil wir noch nicht viele 20 Kilometer Einzelstart Rennen hatten. Aber ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen. Die erste Runde war noch nicht ganz so schnell, in der zweiten und dritten Runde konnte ich mich dann ein bisschen reinsteigern, aber dann hat in der letzten Runde so ein bisschen die Kraft gefehlt. Da konnte ich nicht mehr so draufsetzen, wie ich es gerne noch gemacht hätte. Aber ich denke, ich kann trotzdem ganz zufrieden sein mit dem Wettkampf heute.“ Janosch Brugger hatte vor dem Wochenende ein bisschen mit den Top15 geliebäugelt, aber davon war er nach seiner Krankheit erwartungsgemäß weit entfernt. Am Ende wurde es Platz 42 mit einem Rückstand von 4:31 Minuten.

=> Ergebnis 20 Kilometer Einzelstart KT Herren

 

Lahti zum Nachlesen

=> Langlauf Weltcup: 15 Deutsche für Lahti nominiert
=> 99. Ausgabe der Lahti Ski Games: Weltcup Langlauf und Nordische Kombination in Finnlands Winter-Hauptstadt
=> Langlauf Weltcup: Schweden und Norwegen dominieren Teamsprints von Lahti – Hennig/Gimmler Dritte
=> Langlauf Weltcup Lahti: Pärmäkoski feiert Heimsieg knapp vor Victoria Carl

 

Bildergalerie