Der Langlauf-Weltcup in Lahti brachte wenig Überraschungen auf den ersten Plätzen, dafür aber ein sensationelles Weltcupdebüt und zwei eingebüßte Sprinttrikots.
Denise und Josef verlieren Sprinttrikot
Der Sprint in Lahti war relativ verlustreich aus deutscher Sicht, sowohl Denise Herrmann als auch Josef Wenzl büßten ihre Führung im Sprintweltcup ein. Bei Denise war das frühe Ausscheiden im Viertelfinale Schuld, dass sie das rote Trikot an die in Topform sprintende Lahti-Siegerin Kikkan Randall abgeben musste. Josef lag vor diesem Rennen nur knapp in Führung, so dass sein guter zehnter Platz nicht reichte, um sich gegen den Lahti-Dritten Eirik Brandsdal zu erwehren – vier Punkte liegt der Bayerwalder nun hinten. Dennoch eine gute Ausgangsposition für beide, um zumindest einen Top3-Platz zum Saisonende nach Hause zu laufen. Als Überraschung auf dem Podium in den Tagen von Lahti kann man am ehesten Pål Golberg bezeichnen: Für den 23-jährigen Norweger, der seine besten Ergebnisse bis vor kurzem im Sprint erzielte, war es der erste Weltcupsieg im Sprint nach bisher zwei dritten Plätzen. Seinen ersten Weltcupsieg überhaupt hatte er aber zu Saisonbeginn in einem Distanzrennen gefeiert.
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Florian mit sensationellem Debüt
Was war denn das? Mit so einem Debüt von Florian Notz hätte wohl niemand gerechnet, am wenigsten er selbst – das war klar zu sehen. Die Überraschung war dem jungen Schwaben ins Gesicht geschrieben, für die knappe Viertelstunde in der Leaders Box war keine warme Jacke vorhanden – ein weibliches Teammitglied lieh ihm dann ihre Jacke für die Wartezeit. Belohnt wurde der 21-Jährige nach einem tollen Rennen mit dem siebten Platz und dem Lob eines völlig überraschten Bundestrainers: „Er ist in beiden Techniken stark, deshalb haben wir ihn mit genommen. Aber dass er so einen Lauf hinschmettert, ist selbst für uns völlig überraschend“, sagte der Bundestrainer über den jungen Mann von der Schwäbischen Alb, der bei Stefan Dotzler im Allgäu trainiert. Die Siege holten sich in beiden Distanzrennen die Favoriten aus Norwegen: Marit Bjørgen und Martin Johnsrud Sundby. Eigentlich ein Grund zur Freude für alle Damen und Herren auf dem Podium, doch die Dritten Therese Johaug und Alexander Legkov haderten: Johaug im TV-Interview mit einem stark abbauenden Ski, Legkov mit der knappen Niederlage gegen Richardsson.
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Ungewohnte Schnee-Misere in Finnland
Ganz ungewohnte Arbeit kam auf die Veranstalter in Lahti zu: Präparation mit 100% Kunstschnee und Kampf gegen die warmen Temperaturen. Auch in Finnland ist Naturschnee in diesem Winter Mangelware. Die Folge war wie an anderen Weltcuporten eine sehr weiche und tiefe Strecke, „aber auch eisig in den Kurven“. „Weich, aber diie Bedingungen waren für alle gleich“ – da waren sich alle einig.