Langlauf Weltcup Lahti: Kalvå beendet Saison mit erstem Sieg – Hennig Dritte im Massenstart

Jonna Sundling (SWE), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), Katharina Hennig (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Anne Kjersti Kalvå feierte im letzten Rennen der Langlauf Weltcup Saison über 20 Kilometer klassisch im Massenstart in Lahti ihren ersten Sieg. Katharina Hennig sprintete zum Abschluss hinter Jonna Sundling auf das Podium.

Niskanen immer vorn

Rosie Brennan (USA), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), Kerttu Niskanen (FIN), Tiril Udnes Weng (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Zum Abschluss der Saison war in Lahti noch einmal der Winter eingekehrt mit Temperaturen von -2°C und Schneefall in der Nacht. Im letzten Weltcuprennen wurde der Distanzweltcup entschieden, in dem Kerttu Niskanen vor diesem Rennen mit 22 Punkten vor Jessie Diggins führte. Im Vorfeld war bekannt geworden, dass Krista Pärmäkoski bei beiden Bonusspints bei Kilometer 7,5 und 12,5 viele Punkte holen soll, damit Jessie Diggins weniger bekommt. Auf den ersten Kilometern hielt sich die Finnin auch vorne bei Niskanen auf, wurde dann aber ab Kilometer fünf weiter durchgereicht. Hilfe konnte und musste sie nicht leisten, auch Jessie Diggins hielt sich außerhalb der besten Zehn auf und wollte sich nur auf ihr eigenes Rennen konzentrieren – der Kampf um den Distanzweltcup war nicht mehr in ihrem Plan. Kerttu Niskanen tat selbst sehr viel für das Rennen, war immer vorne und erfreute damit das zahlreich vertretene finnische Publikum.

Kalvå setzt sich gegen fünf Konkurrentinnen durch

Anne Kjersti Kalvaa (NOR) © Modica/NordicFocus

Nach zehn Kilometern hatte sich die Spitzengruppe auf 20 Athletinnen reduziert, nach dem zweiten Bonussprint setzten sich angeführt von Niskanen, Andersson und Katharina Hennig sieben Athletinnen von den anderen ab, zu denen Heidi Weng bei Kilometer 15 heranlief. Wenig später konnten aber Weng und Pärmäkoski, die mit einer Corona-Infektion neun Tage komplett außer Gefecht war, nicht mehr folgen. Die Führung wechselte nun häufiger zwischen Ebba Andersson, die Frida Karlsson und Katharina Hennig immer in ihrer Nähe hatte, Anne Kjersti Kalvå und schließlich wieder Kerttu Niskanen. Zwei Kilometer vor Schluss verschärfte Ebba Andersson das Tempo und setzte sich leicht ab. Bei einem Blick über die Schulter sah sie Kalvå, Hennig und Niskanen hinter sich, die die Gruppe wieder heranführten. Am höchsten Punkt lag Andersson vor Hennig, Kalvå, Sundling und Niskanen. Vor der Lahti Kurve ging die Norwegerin an die Spitze und setzte sich leicht von den anderen ab. Hinter ihr schob sich in der Zielkurve Hennig an Andersson und Sundling heran und im Zielsprint sicherte sich Sundling Platz zwei vor Hennig und Andersson. Anne Kjersti Kalvå jubelte über ihren ersten Weltcupsieg. „Das ist so großartig. Ich habe mich sehr gut gefühlt und hatte tolle Ski. Ich habe im Finale alles gegeben, das ist so schön, dass ich gewonnen habe. Das letzte Rennen ist schon hart, man ist müde, aber ich habe es geschafft“, freute sich die Norwegerin. Kerttu Niskanen jubelte als Fünfte über den Sieg im Distanzweltcup. Frida Karlsson wurde Sechste und Heidi Weng und Krista Pärmäkoski behaupteten sich noch knapp vor der Verfolgergruppe.

Hennig noch einmal auf dem Podium

Katharina Hennig (GER) © Modica/NordicFocus

Für Katharina Hennig war das Podium am Ende einer schweren Saison noch einmal ein großer Erfolg, der nicht unbedingt erwartet worden war. Peter Schlickenrieder hatte am Freitag noch die Erwartungen gebremst: „Die Resultate im Teamsprint geben Motivation für die nächsten Rennen mit dem Klassiksprint und dem Massenstart in klassischer Technik, bei dem man nicht zu viel erwarten sollte. Es war eine lange Saison, ein hartes Programm und darum denke ich, alles was jetzt kommt, ist Zubrot und Vorbereitung auf die nächste Saison.“ Katharina Hennig selbst war mehr als zufrieden mit dem Ergebnis: „Es hat eine ganze Menge Wille dazu gehört heute. Es sind natürlich alle platt nach so einer langen Saison. Jeder geht hier mit den letzten Körnern durchs Rennen. Ich habe mich trotzdem gut gefühlt, habe aber am letzten langen Anstieg Richtung Schanze hoch wirklich Sternchen gesehen und habe schon gedacht, ich muss reißen lassen. Ich dachte, zum Glück sind wir nur noch zu sechst, der sechste Platz ist auf jeden Fall gesichert und irgendwie habe ich dann noch meine zweite Luft gekriegt. Wahrscheinlich auch, weil ich wusste, dass es die letzte krasse Quälerei für die Saison ist. Im Zielsprint dann noch auf drei zu sprinten, das ist natürlich der perfekte Abschluss“, sagte sie. Das Podium bedeutete für die Sächsin auch Platz sieben im Gesamtweltcup und im Distanzweltcup. „Ich bin sehr stolz. Ich hatte mir dieses Jahr, das Ziel gesetzt, Zehnte zu werden im Gesamtweltcup und ich habe das geschafft und bin sehr stolz darauf. Ich konnte dieses Jahr ein paar Sprintpunkte mehr einheimsen und konnte mich dadurch weiter vorkämpfen.“

Gimmler starke Neunte

Laura Gimmler (GER), Katharina Hennig (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Zur Halbzeit des Rennens gehörte Laura Gimmler zusammen mit einigen Teamkolleginnen zu den Läuferinnen, die sich ganz am Ende der Gruppe aufhielten und teilweise den Anschluss verloren. Aber als sich beim zweiten Bonussprint die Spitzengruppe bildete, war Laura Gimmler in der Verfolgergruppe vertreten, in der sie sich im Laufe der Zeit weiter nach vorne arbeitete und sich am Ende als Stärkste der Gruppe Rang neun sicherte. Teresa Stadlober, die einen Top10-Platz angepeilt hatte, erreichte neun Sekunden später als 16. das Ziel. „Das war heute ein beinhartes Rennen auf einer schweren Strecke und bei schwierigen Schneeverhältnissen, aber ich habe noch einmal alles gegeben“, sagte sie später. „Ich habe mit Rang 16 die angepeilten Top-Ten zwar knapp verpasst, aber es freut mich wirklich sehr, dass ich den Distanzweltcup auf Rang zehn abschließen konnte. Auch mit meinem 15. Platz in der Gesamtwertung bin ich sehr zufrieden. Ich möchte mich beim gesamten Team bedanken, denn die Saison war sehr lange und jeder hat immer alles gegeben. Jetzt freue ich mich auf ein paar ruhige Tage. Nächste Woche steht noch die österreichische Meisterschaft auf dem Programm und dann werde ich nach ein paar lockeren Trainingseinheiten in eine wohlverdiente Pause gehen.“

Fink 20. vor Krehl

In der Gruppe ab Platz 18, die von Tiril Udnes Weng angeführt wurde, belegten Pia Fink und Sofie Krehl als 20. und 21. vor Jessie Diggins das Ziel. Krehl hatte eine Runde vor Schluss noch deutlich hinter Fink gelegen, hatte am Ende aber noch mehr zuzusetzen und lief wieder an die Teamkollegin heran. Sprinterin Coletta Rydzek kam 30 Sekunden später als sehr gute 24. ins Ziel. Victoria Carl konnte das Tempo von Krehl in der Schlussrunde nicht mitgehen und war als 29. sichtlich enttäuscht über ihr letztes Rennen des Weltcupwinters.

Fähndrich mit großem Rückstand

Nadine Faehndrich (SUI) © Modica/NordicFocus

Nach einer langen und harten Saison und der Enttäuschung gestern verlor Nadine Fähndrich schon in der ersten Runde den Anschluss, wurde am Ende aber dennoch beste Schweizerin als 39. knapp vor Nadja Kälin. Anja Weber, die noch am längsten vorne mithielt, kam mehr als eine Minute später als 46. ins Ziel.

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Lahti zum Nachlesen

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