Harald Østberg Amundsen jubelte über die zehn Kilometer in der freien Technik beim Langlauf Weltcup in Östersund über seinen zweiten Karriereerfolg. Auf den nächsten Plätzen folgten weitere Norweger, Friedrich Moch wurde sehr guter Achter.
Fernduell zwischen Amundsen und Krüger
Im winterlichen Östersund dominierten die Norweger den Einzelstart in der freien Technik völlig. Harald Østberg Amundsen und Simen Hegstad Krüger lieferten sich während der zehn Kilometer ein spannendes Fernduell – mal war der eine vorne, mal der andere, mal begegneten sie sich auch auf der Strecke. In seiner letzten Runde ohne Amundsen büßte Krüger dann aber deutlich Zeit ein und aus 3,9 Sekunden Vorsprung wurden 8,1 Sekunden Rückstand im Ziel. Für Amundsen war es der zweite Weltcupsieg seiner Karriere nach Les Rousses im letzten Winter, ebenfalls über zehn Kilometer Freistil. Mit Amundsen gab es im sechsten Einzelrennen den sechsten Sieger in diesem Winter – alle aus Norwegen. „Es war eine harte Strecke, aber ich habe mich sehr gut gefühlt. In der zweiten Runde bin ich mit Simen Krüger gelaufen, da haben wir zusammengearbeitet. Danach hatte ich eine sehr starke letzte Runde. Ich habe mich das ganze Rennen sehr stark gefühlt, so dass ich nun sehr zufrieden bin über den Sieg“, sagte Amundsen, der von Östersund schwärmt: „Ich liebe diese Strecke hier in Östersund. Ich war hier letztes Jahr bei den Scan Cup Rennen am Start und die Strecke ist einfach großartig. Sie scheint mir sehr zu liegen. Ich hatte einen sehr guten Saisonstart mit drei Podestplätzen, es könnte nicht besser laufen.“
Norweger dominieren das Rennen
Rang drei holte sich Didrik Tønseth mit 14 Sekunden Rückstand vor Iver Tildheim Andersen, 18 Sekunden hinter Amundsen. Nach seinem Massenstart-Sieg in Ruka belegte Jan Thomas Jenssen diesmal den fünften Rang. Als bester Nicht-Norweger wurde Andrew Musgrave Sechster, der aber in Norwegen mit dem Team Aker Dæhlie trainiert und mit einer Norwegerin zusammenlebt. Dahinter reihte sich Johannes Høsflot Klæbo an siebter Stelle ein gefolgt von Friedrich Moch als bestem Deutschen. Pål Golberg wurde Neunter vor Remi Lindholm, Hugo Lapalus und Iivo Niskanen.
Moch zufriedener Achter
Nach einer Runde lag Friedrich Moch noch an 14. Stelle, schob sich ab Runde zwei aber deutlich nach vorne. Zwar verlor er verglichen mit Amundsen mehr Zeit, machte aber gegen die direkte Konkurrenz Boden gut. Mit seinem Resultat hinter all den Norwegern konnte der 23-Jährige sehr zufrieden sein: „Das war wieder ein richtig gutes Rennen. Ich bin sehr happy, habe es mir wieder sehr gut eingeteilt. Ich bin nicht zu offensiv losgelaufen, gerade die erste Runde war sehr kontrolliert. Dann habe ich versucht, noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit aufzunehmen und das ist mir sehr gut gelungen. Ich bin heute alles alleine gelaufen und ich denke, dafür war es umso besser. Es war aber auch richtig hart, hätte ich nicht gedacht, am Anfang kam mir die Strecke nicht so hart vor, aber im Wettkampf mit dem bisschen Neuschnee, der drin lag, war es eine sehr harte Runde.“ Teamchef Peter Schlickenrieder war auch mehr als zufrieden mit dem Ergebnis des Allgäuers: „Ein toller Erfolg, den wir hier auf dieser schweren Strecke eingefahren haben mit Friedrich Moch auf dem achten Platz. Er hatte eine gute Pacing-Strategie, also wann welche Geschwindigkeit zu laufen ist, nicht zu schnell anzulaufen. Da gehört Mut dazu, man braucht aber auch ein gutes Verständnis, wann ich wie viel Gas geben muss, dazu. Nichtsdestotrotz ist die Übermacht der Norweger eindrucksvoll. Aber wir sind natürlich happy, dass wir nun der beste Mitteleuropäer sind mit dem Frie und von daher ist es ein Signal nach vorne.“ Die anderen DSV-Starter landeten außerhalb der besten 30. Der mit Nummer eins gestartete Anian Sossau schlug sich wacker und kam als guter 34. in die Wertung noch vor den erfahrenen Lucas Bögl und Janosch Brugger, die nur 40. und 43. wurden. Jan Stölben kam als 64. ins Ziel. Zu den anderen DSV-Athleten hinter Moch sagte Schlickenrieder: „Anian Sossau hat einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, technisch gut auf einer schweren Strecke als Sprinter, hat sich gut verkauft mit seinem 34. Platz. Da können wir absolut zufrieden sein. Was natürlich nicht passt, sind die Platzierungen von Lucas Bögl und Janosch Brugger. Da muss noch mehr kommen. Da müssen wir jetzt gut analysieren, die nächsten Wettkämpfe abwarten und dann schauen, wo die Reise hingeht und dann nochmal ins Training einsteigen.“ Florian Notz, der Lebensgefährte von Laura Gimmler, meldete sich kurz vor dem Start via Instagram mit einem positiven Corona-Test krank.
Vermeulen büßt am Schluss ein
Mika Vermeulen hatte sich nach seinem starken Saisonstart wieder einiges vorgenommen und lag nach einer Runde auch nur elf Sekunden hinter der Spitze. Dan konnte er das Tempo aber nicht ganz durchhalten. Nach zwei Runden lag er noch im Bereich von Moch, am Ende wurde er aber noch von dem eine Minute später gestarteten Krüger eingeholt, was Rang 16 bedeutete. Benjamin Moser belegte Rang 64.
Bester Schweizer 38.
Die Schweizer Starter konnten sich diesmal alle nicht unter den besten 30 einrangieren. Als bester Eidgenosse landete Candide Pralong auf Rang 38, nachdem er zeitweise mit Klæbo mitlaufen konnte und nach zwei Runden noch auf Rang 18 lag knapp vor Cyril Fähndrich. Der Bruder der erkrankten Nadine Fähndrich konnte früh im Rennen vom Mitlaufen mit Remi Lindström profitieren und wurde am Ende direkt hinter Teamkollege Beda Klee 42. Sprinter Valerio Grond wurde mit drei Minuten Rückstand 71.
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