In einem engen Rennen über zehn Kilometer klassisch beim Langlauf Weltcup in Lahti setzte sich Therese Johaug gegen Natalia Nepryaeva durch. Katharina Hennig wurde gute Siebte.
Nepryaevas Taktik geht nicht ganz auf
Viele der starken Läuferinnen hatten am heutigen Tage eine niedrige Nummer innerhalb der roten Gruppe gewählt, während Therese Johaug im Gegensatz zu den Olympischen Spielen diesmal wie meistens als letzte Starterin ins Rennen ging. Das russische Team hatte Nepryaevas Startposition gut berechnet mit der voraussichtlichen Laufzeit für eine Runde, so dass beide im Stadion zusammentrafen und gemeinsam auf die Runde gingen. Aber die Russin konnte nicht lange von der Tempoarbeit der Norwegerin profitieren und musste sie schon auf dem ersten Kilometer ziehen lassen. Dennoch zeigt ein Blick auf die Zwischenzeiten, dass die Russin auf diesem Streckenabschnitt ihren Rückstand von 9,6 Sekunden nach fünf Kilometern auf 4,8 Sekunden halbiert hatte. Spannende letzte Kilometer standen auf dem Programm, was Nepryaeva aus dem Stuhl der Führenden beobachtete. Zunächst blieb Johaugs Vorsprung aber bei etwa fünf Sekunden, im Ziel trennten beide dann nur noch 1,2 Sekunden. Während Johaug laut jubelte, stöhnte die Russin beim Blick auf den Zeitenmonitor auf und ging dann sofort zu der Norwegerin zum Gratulieren.
Pärmäkoski auf dem Podium
Vor dem Rennen war die große Frage, wer sich einen Platz auf dem Podium würde sichern können: Eine der Finninnen vor Heimpublikum? Oder doch eine Schwedin wie Karlsson oder Andersson? Am Ende war es Krista Pärmäkoski, die diesmal klar stärker war als ihre Teamkollegin und sich 16 Sekunden hinter Johaug den dritten Rang holte. Kerttu Niskanen war etwa 20 Sekunden langsamer und wurde Vierte. Nach Platz vier im olympischen Massenstart machte Jonna Sundling auch im heutigen Einzelstart ein ganz starkes Rennen, das mit Platz fünf für die Sprinterin belohnt wurde. Damit war sie sogar 13 Sekunden schneller als ihre Teamkollegin Ebba Andersson direkt hinter ihr. Katharina Hennig wurde Siebte vor Rosie Brennan und den Schwedinnen Moa Olsson und Emma Ribom. Frida Karlsson war das Rennen schnell angegangen, verlor dann aber Sekunden und wurde 16.
Hennig wieder vorne dabei
Aus deutscher Sicht konnte nur Katharina Hennig mit ihrem Rennen in Lahti zufrieden sein. Nachdem sie den gestrigen Sprint mit einem sehr guten 24. Platz wieder als „Durchputzer“ nutzte, ging die Sächsin zuversichtlich in den heutigen Einzelstart. Auf Johaug büßte sie eine Minute ein, was am Ende den guten siebten Platz bedeutete. Weniger gut lief es für den Rest des Teams, von dem nur Victoria Carl als 26. noch in die Punkte lief. Nach ihrem krankheitsbedingten Ausfall im Januar und deswegen nur wegen Starts in Peking wurde die Oberstdorferin Laura Gimmler diesmal 31. Rang 46 ging an Sprinterin Coletta Rydzek, die bisher nur Distanzrennen im Rahmen von Touren und „auf Sparflamme“ gelaufen war. Damit lag sie noch einen Platz vor Sofie Krehl, die ganz schwer ins Rennen hinein kam und die nach einem Kilometer schon 30 Sekunden zurück und damit Vorletzte war.
Stadlober zufriedene Zwölfte hinter Fähndrich
Nur sieben Tage nach dem letzten Rennen in Peking merkte auch Teresa Stadlober die Strapazen der letzten Zeit. Obwohl sie eigentlich ein einstelligen Ergebnis anpeilte, zeigte sie sich mit ihrem zwölften Rang nicht unzufrieden, nachdem sie nach gutem Beginn noch Plätze eingebüßt hatte. „Ich habe zwar die Top-Ten knapp nicht erreicht, bin aber trotzdem sehr zufrieden. In den letzten Tagen nach China habe ich mich nicht wirklich gut gefühlt und daher war das Rennen heute absolut in Ordnung“, so Stadlober. „Ich bin gut hineingestartet und habe mir gedacht, dass ich von Beginn an Gas geben muss, damit ich immer an der Spitze dranbleiben kann. Ich habe gehofft, dass ich dieses Tempo durchstehen kann, das war aber heute leider nicht der Fall und im Laufe des Rennens habe ich leider etwas Zeit verloren. Ich bin aber nicht weit hinter Platz acht und man merkt, dass auch andere Athletinnen noch mit den Strapazen der Olympischen Spiele kämpfen. Für die kurze Regeneration war das wieder ein guter Einstieg für mich und jetzt freue ich mich schon sehr auf das klassische 30 km Rennen in Oslo.“ Auch die Schweizerin konnte sehr zufrieden sein mit ihrem elften Rang – erst zweimal war die 26-jährige Luzernerin in einem Distanzrennen besser. Nach der Enttäuschung im Sprint von Lahti ist diese Leistung umso höher einzuschätzen. Die zweite ÖSV-Starterin Lisa Unterweger kam als 45. ins Ziel, die weiteren Schweizerinnen Alina Meier, Lea Fischer und Desirée Steiner belegten die Plätze 51, 53 und 56.
=> Ergebnis 10 Kilometer KT Damen