Das Weihnachtsfest rückt immer näher, doch einmal geht es für die Langläufer/innen noch um alles: Beim Weltcup in Toblach stehen ein Freistilsprint und ein klassisches Distanzrennen auf dem Programm.
Idyllischer Ort im Hochpustertal
Drei Weltcupstationen sind bereits Geschichte, nun liegt der Fokus auf Toblach. Die idyllische 3400 Einwohner-Gemeinde liegt im Osten des Hochpustertals, ganz im Nordosten Italiens, fast direkt an der Grenze zu Österreich. In dieser Saison macht der Weltcup zweimal dort Station, zunächst jetzt zu Weihnachten und dann nach den Feiertagen im Rahmen der Tour de Ski.
Spannende Kämpfe auf Alberts und Saskias Rücken
Die Strecken in Toblach sind den Sportlern bestens bekannt. Benannt sind sie meist nach Familienmitgliedern der Familie Santer, auch eine „Ole“-Runde gibt es – nach Ex-Schwiegersohn Ole Einar Bjørndalen. Die Sprintstrecke trägt ihren Namen nach Streckenchef Albert Walder, einem ehemaligen Toblacher Langläufer und Olympiateilnehmer. „Saskia“ ist vor allem den Damen bestens bekannt, seit Jahren laufen sie auf dieser 5 Kilometer-Runde ihr Handicaprennen, während die Herren auf ihrem Weg von Cortina nur eine kurze Runde um das Stadion drehen. Doch auch die Herren haben schon Erfahrung mit „Saskia“. Zunächst ist aber „Albert“ am Samstag der Scharfrichter. Ihn gilt es im Sprint zu bezwingen, auf der knapp 1,3 Kilometer langen Runde rund um das Stadion herum wurden auch in den letzten Jahren bereits die Sprints ausgetragen. Sowohl in der Distanz als auch im Sprint haben es die Strecken von Toblach in sich. „Saskia“ beinhaltet mehrere fordernde Anstiege und auch auf „Albert“ warten drei knackige Anstiege auf die Sprinter. Eine Strecke, die sowohl Sandra Ringwald als auch Sebastian Eisenlauer (beide Zwölfte in Davos) sehr mögen: „Die Sprintstrecke in Toblach gefällt mir ganz gut. Sie ist nicht zu lang, ist übersichtlich und hat eigentlich alles drin“, meinte Sebastian.
11 Deutsche in Toblach
Für den Weltcup in Toblach hat die deutsche Teamführung elf Sportler nominiert, sechs Damen und fünf Herren. Neue Gesichter im Aufgebot gibt es nicht – Elisabeth Schicho, Monique Siegel und Markus Weeger mussten das Team wieder in Richtung Continentalcup verlassen. Die Toblach-Starter reisten zum Teil bereits am Sonntag weiter nach Südtirol, nur die Allgäuer Athleten legten noch einen Zwischenstopp zu Hause ein, weil dort bereits gute Trainingsbedingungen herrschen. Am morgigen Donnerstag werden auch sie wieder zum Team stoßen. Die angepielten Ziele bleiben auch in Toblach unverändert: „Zielsetzung bei den Damen sind weiterhin die Top-Ten. Parallel zum Weltcup in Toblach blicken wir aber auch zum Continental-Cup in Hochfilzen. Die Wettkämpfe dort sind für uns ebenfalls sehr wichtig, um dann in der kommenden Woche das Team für die Tour de Ski zu benennen“, so der Sportliche Leiter Andreas Schlütter.
Das DSV-Aufgebot im Überblick
Damen
– Lucia Anger (SC Oberstdorf)
– Stefanie Böhler (SC Ibach)
– Nicole Fessel (SC Oberstdorf)
– Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Hanna Kolb (TSV Buchenberg)
– Sandra Ringwald (Skiteam Schonach-Rohrhardsberg
Herren
– Thomas Bing (Rhöner WSV Dermbach)
– Jonas Dobler (SC Traunstein)
– Sebastian Eisenlauer (SC Sonthofen)
– Andreas Katz (SV Baiersbronn)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
Sorgen um Iivo
Einige Sorgenfalten hat aktuell der finnische Cheftrainer Reijo Jylhä auf dem Gesicht. Zwar ist Matti Heikkinen früher als erwartet von seiner Verletzung genesen, der Grund der Sorgen ist aber sein Aushängeschild Iivo Niskanen: Der 22-Jährige startete im letzten Winter mit einem Weltcupsieg in Kuusamo und guten Ergebnissen vor Weihnachten, auch bei der Tour de Ski waren seine Resultate noch in Ordnung. Dann wurde der kleine Bruder von Kerttu jedoch krank und kam bis zum Saisonende nicht wieder in Form. Nun ist der Finne erneut erkrankt, nachdem er ein strafferes Pensum als in den Jahren zuvor in der Vorbereitung absolviert hat. Er musste in Davos das Rennen aufgeben und wird auch in Toblach fehlen. Auch die Tour de Ski ist definitiv in Gefahr. Die Sorgen der Trainer drehen sich jedoch eher um die ganze Saison und auch die nächsten Jahre, wie mtv.fi Anfang der Woche berichtete. Demnach befürchtet Reijo Jylhä, Iivo Niskanen könnte erneut lange mit den Nachwirkungen zu kämpfen haben. Ein weiteres großes Loch im Trainingsplan im zweiten Jahr in Folge würde vermutlich zu einem so großen Substanzverlust führen, der sich noch auf Jahre auswirken könnte.
Krankenheiten in Norwegen, Hellner wieder im schwedischen Aufgebot
Auch in Norwegen gibt es die einen oder anderen gesundheitlichen Probleme. So ist zum Beispiel für Simen Andreas Sveen die Teilnahme an der Tour de Ski in großer Gefahr. Der Norweger hatte in Toblach noch ein gutes Ergebnis abliefern wollen, um sich dafür zu empfehlen. Nun musste der 27-Jährige in Davos ebenfalls aufgeben wegen Magenschmerzen und Atembeschwerden. Er wurde in Davos ins Krankenhaus eingewiesen, wo bei dem Medizin-Studenten ein Magen-Darm-Infekt festgestellt wurde. Ebenfalls aus dem Toblacher Aufgebot gestrichen wurde Ragnhild Haga, die sich erkältet hat wie auch Kari Øyre Slind, die wahrscheinlich auch die Heimreise antreten wird. Gar nicht erst ins Team aufgenommen wurde Martine Ek Hagen nach diversen Erkältungen in den letzten Wochen. Zu den kränkelnden Athleten gehörte zuletzt auch Marcus Hellner, was ihn die Weltcups in Lillehammer und Davos kostete. In Toblach will der Schwede nun seinen ersten Weltcup der Saison bestreiten.
Langlauf live auf Eurosport 2
Eurosport 2 überträgt das gesamte Weltcup-Wochenende komplett live. Wer den Sender im Fernsehen nicht empfangen kann, wird im Eurosport Player fündig. Das ZDF zeigt an beiden Tagen nur Zusammenfassungen später am Nachmittag.
Das Wettkampfprogramm in Toblach
Samstag, den 19. Dezember 2015
10:05 Uhr: Prolog Sprint FT
12:35 Uhr: Finalläufe Sprint FT
Sonntag, den 20. Dezember 2015
11:15 Uhr: 15km KT Herren
13:30 Uhr: 10km KT Damen