Langlauf Weltcup Toblach: Slind feiert erneuten Sieg auf Verfolgungsetappe der Tour de Ski – Carl wieder Vierte

Therese Johaug (NOR), Astrid Oeyre Slind (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Astrid Øyre Slind holte sich im Verfolgungsrennen über 15 Kilometer Klassik ihren insgesamt vierten Weltcupsieg. Therese Johaug und Kerttu Niskanen behaupteten ebenfalls ihre Plätze wie auch Victoria Carl.

Start-Ziel-Sieg für Norwegerinnen

Astrid Oeyre Slind (NOR), Therese Johaug (NOR), (l-r) © Vanzetta/NordicFocus

Im Verfolgungsrennen der Damen nach dem Ergebnis des gestrigen langen Einzelstarts gab es wie erwartet eine norwegische Zusammenarbeit zwischen Therese Johaug und Astrid Øyre Slind. Dahinter gab Kerttu Niskanen alles, um an die Norwegerinnen heranzukommen und verhinderte aber dadurch, dass Victoria Carl die Lücke von wenigen Sekunden zu ihr schließen konnte. Für beide vergrößerte sich durch fehlende Zusammenarbeit jedoch der Abstand auf die sich abwechselnden Norwegerinnen, die einem sicheren Doppelsieg entgegenlief. Erwartungsgemäß ging der Sieg im Verfolgungsrennen an Astrid Øyre Slind, die am Anstieg des Sprints angriff und sich die Führung danach nicht mehr nehmen ließ. Therese Johaug versuchte zwar noch einen Sprint aus dem Windschatten, jubelte aber dennoch über Platz zwei. Rang drei ging an Kerttu Niskanen und Vierte wurde Victoria Carl, bei beiden wuchsen die Abstände auf die Norwegerinnen im Laufe des Rennens immer mehr an. Heidi Weng gewann den Sprint der dreiköpfigen Verfolgergruppe gegen Jessie Diggins und Katherine Stewart-Jones. Jasmi Joensuu setzte sich im Kampf um Platz acht gegen Moa Ilar, Helene Marie Fossesholm und Teresa Stadlober durch. In der Gesamtwertung führt Slind nun sechs Sekunden vor Johaug und 28 Sekunden vor Niskanen, Jessie Diggins liegt mit 1:01 Minuten Abstand an vierter Stelle. Slind, die innerhalb von drei Wochen drei Weltcupsiege feierte, sagte: „Dreimal in Folge zu gewinnen ist eine Tradition. Das Rennen war perfekt. Die Ski waren super und wir haben gut zusammengearbeitet. Wir sind beide sehr froh darüber. Die vier Sekunden am Start waren kein Abstand. Mein Plan war es, ein hohes Tempo anzuschlagen und anschließend den Rest der 15 Kilometer zusammen mit Therese zu laufen.“

Carl auch ohne Podium zufrieden

Victoria Carl (GER) © Vanzetta/NordicFocus

Für Victoria Carl war es wie für Kerttu Niskanen, die schon gestern alles allein laufen musste, ein sehr einsames Rennen, in dem sie Kerttu Niskanen über viele Kilometer im Blick hatte, aber nicht näher kam. Am Ende trennten beide knapp 40 Sekunden. Da sie aber auch das Trio hinter sich auf 30 Sekunden Abstand hielt, war die Thüringerin dennoch sehr zufrieden und sagte: „Ich bin super zufrieden. Ich konnte mir die hintere Gruppe vom Leib halten. Die Kerttu und ich sind alles alleine gelaufen und ich habe die Lücke nicht geschlossen gekriegt. Ich bin eine Runde oder eineinhalb im gleichen Abstand hinter ihr her, aber die Kerttu ist in so guter Form, da konnte ich am Ende nicht mehr gegenhalten. Aber ich bin super zufrieden.“ Wenn es mit dem Podium nicht mehr klappen sollte, ist das auch nicht schlimm, so Victoria Carl: „Ich glaube, der Skiathlon wird mir sehr gut liegen, weil am Ende der Skatingpart kommt, wo ich mich im Moment ein bisschen wohler fühle. Sag niemals nie, aber wenn ich mir das Podium für Trondheim aufhebe, ist das auch super okay.“ In der Gesamtwertung ist die Thüringerin nun Siebte, so dass im Endklassement wieder ein ähnliches Resultat herauskommen könnte wie 2024, wo sie die Tour de Ski als Gesamt-Neunte beendete.

Aufholjagd von Stadlober

Teresa Stadlober (AUT) © Vanzetta/NordicFocus

Nachdem sie gestern völlig unzufrieden mit ihrem Jahresabschluss war, konnte Teresa Stadlober umso zufriedener sein. Die Salzburgerin startete von Platz 23 eine Aufholjagd, die mit der viertschnellsten Zeit auf Position elf enden sollte nach verlorenem Sprint in der Gruppe. In der Gesamtwertung bedeutete das eine Verbesserung auf Rang neun in Schlagdistanz zu Platz sechs. „Das war heute eine Wiedergutmachung für gestern. Ich bin mit der viertschnellsten Laufzeit Elfte geworden und es war ein richtig starkes Rennen von mir. Wir hatten unfassbar gutes Material und ich habe den ganzen Ärger von gestern einfach hinausgelassen. In der Gesamtwertung bin ich wieder auf dem neunten Platz und heute bin ich einfach sehr zufrieden. Jetzt geht es nach Val di Fiemme und ich freue mich schon jetzt besonders auf den Skiathlon“, meinte Stadlober. Ihre unerfahrene Teamkollegin Katharina Brudermann schlug sich bei ihrer ersten Tour de Ski weiter wacker und wurde diesmal 40.

Pia Fink überzeugt erneut

Pia Fink (GER) © Modica/NordicFocus

Pia Fink konnte wieder ein erstklassiges Rennen zeigen und damit ein Ergebnis einfahren, das sich ihr Lebensgefährte Janosch Brugger gewünscht hätte: Platz 15. Für Fink hat das Erreichen der Olympianorm jedoch keine Relevanz mehr – das hat sie längst geschafft wie viele andere Teamkolleginnen. Die Schwäbin büßte nur einen Platz verglichen mit ihrer Startposition ein und kam vier Sekunden hinter der Stadlober-Gruppe ins Ziel. Die 22-jährige Helen Hoffmann wurde sehr gute 23. und Laura Gimmler verbesserte sich leicht auf Platz 26 wie auch Katherine Sauerbrey von 45 auf 41. „Vici hatte zwei solide Rennen als Vierte. Heute hat sie ein gutes Rennen gemacht ganz allein, das ist schwer in einer Verfolgung. Sie ist nun in guter Form und guter Position und freut sich auf die Rennen. Pia hat als 15. auch ein gutes Rennen gemacht in einer Gruppe, die um Platz acht kämpfte. Helen und Laura haben ihre Positionen in etwa bestätigt. Damit sind wir zufrieden und freuen und auf die nächsten drei Rennen mit den verbliebenen fünf Athletinnen“, sagte Damen-Trainer Per Nilsson. Lisa Lohmann und Anna-Maria Dietze verzichteten auf einen Start. Lohmann legt einen Trainingsblock ein, während Dietze am Wochenende im heimischen Oberwiesenthal den Continentalcup bestreiten wird, um dort ihre Führung zu verteidigen. „In Toblach sind wir nun durch und haben noch fünf von zehn Damen im Rennen. Die anderen sind aus verschiedenen Gründen ausgestiegen. Anna-Maria kämpft um die COC-Gesamtwertung, Lisa ist nicht leistungsfähig genug, um weiterzumachen. Wir denken da an den Rest der Saison“, so Nilsson. „Bei den fünf, die weitermachen, konnten wir in den letzten zwei Tagen zur Normalform zurückkehren. Wir freuen uns nun auf Val di Fiemme.“

Kälin wieder beste Schweizerin

Marina Kaelin (SUI) © Vanzetta/NordicFocus

Die erst 21-jährige Marina Kälin war erneut beste Läuferin ihres Teams und beendete die Verfolgung als sehr gute 22., so dass sie nur fünf Positionen verlor. Ihre Teamkollegin Nadine Fähndrich konnte sich jedoch in der klassischen Technik deutlich steigern und von 43 auf 28 nach vorne laufen. Für Anja Weber ging es fünf Plätze nach vorn auf die 34 und Nadja Kälin fiel auf die 38 zurück. Giuliana Werro kam als 44. ins Ziel.

 

=> Ergebnis 15 Kilometer Klassisch Verfolgung Damen
=> Nettozeit der vierten Etappe
=> Zwischenstand nach vier Etappen

 

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