Der Norweger Simen Oestensen und die Russin Julia Tikhonova haben die 41. Austragung des Marcialonga von Moena nach Cavalese gewonnen. Insgesamt absolvierten knapp 7.000 Skimarathonläufer eine der beiden angebotenen Distanzen.
Überraschende Attacke führt zum Sieg
Eine Frage wurde vor dem Start sicherlich am häufigsten gestellt: Mit oder ohne Steigwachs? Ein Großteil der Favoriten entschied sich dafür, die 70 Kilometer durch das Val di Fassa und das Val di Fiemme nur mit Gleitwachs zu absolvieren und damit die gesamte Strecke zu schieben. Relativ unspektakulär verliefen dann die meisten Kilometer bis zum WM-Stadion in Lago di Tesero. Ab da wurde das Tempo stetig erhöht und die Spitzengruppe schnell verkleinert. Trotz der hohen Geschwindigkeit im Feld setzte Simen Oestensen deutlich vor Molina, dem letzten Wendepunkt der Strecke eine Attacke, mit der er sicherlich seinen Teamleadern Anders und Joergen Aukland taktische Hilfe leisten wollte. Er konnte seinen Vorsprung allerdings bis zum Fuß der Cascata immer weiter vergrößern und ging schließlich mit 18 Sekunden Vorsprung auf die letzten zwei Kilometer. Immer wieder schienen die Verfolger näher zu kommen, aber sie erreichten den Norweger, der trotz eines Sieges bei den norwegischen Meisterschaften nicht für das Olympia-Team nominiert wurde, nicht mehr. Oestensen überquerte die Ziellinie unter großem Jubel als Erster, während dahinter ein harter Dreikampf um Platz zwei geführt wurde. Am Ende hatte John Kristian Dahl (Norwegen) knapp die Schuhspitze vorn, Platz drei ging an Joergen Aukland, der den norwegischen Dreifach-Triumph perfekt machte. Bester Schweizer wurde Toni Livers auf Platz 31, Andy Gerstenberger war als 55. bester Deutscher. Thomas Freimuth (xc-ski.de Skimarathon Team) hatte aufgrund einer Erkältung kurzfristig auf einen Start verzichten müssen.
Tikhonova schlägt Boner
Das Rennen der Damen war bereits zur Halbzeit entschieden. Grippegeschwächt hatte Seraina Boner (Schweiz) die ersten Kilometer mit der Russin Julia Tikhonova mitgehalten, musste sie dann aber ziehen lassen. Im Schlussanstieg konnte Boner zwar noch einmal ein paar Sekunden gutmachen, kam aber an die Siegerin nicht mehr heran. Platz drei ging an die Schwedin Annika Loefstroem. Die 45 Kilometer Distanz mit Ziel in Predazzo konnten Lorenzo Cerutti (im Zielsprint gegen Cristian Zorzi) und die Österreicherin Anna Maria Milazzi für sich entscheiden.