In einem erneuten Duell zwischen den Olympiasiegerinnen Marit Bjoergen und Justyna Kowalczyk hat die Norwegerin die Polin beim Weltcuprennen in Lahti bezwungen. Evi Sachenbacher Stehle wurde starke Sechste.
Trio setzt sich ab
Schon nach der Hälfte der Klassikstrecke fiel die erste Vorentscheidung für das Endklassement als sich mit Justyna Kowalczyk und den Norwegerinnen Marit Bjoergen sowie Therese Johaug drei Athletinnen vom übrigen Feld absetzten. Dieses Führungstrio baute seinen Vorsprung auch auf der Skatingstrecke immer weiter aus und machte den Sieg unter sich aus. Schon relativ früh in der Freistiltechnik offenbarte die überlegene Weltcupführende Justyna Kowalczyk, die bis auf Düsseldorf alle Weltcups bestritten hat, erste Ermüdungserscheinungen, so dass sie mehrfach abfiel und sich wieder herankämpfte. Zwei Kilometer vor dem Ziel erfolgte auf der äußerst selektiven Strecke die entscheidende Attacke Bjoergens, die den erneuten Triumph der Norwegerin brachte. Klassikspezialistin Therese Johaug musste kurz vor dem Ziel abreißen lassen, so dass sie nicht mehr mit Kowalczyk um den zweiten Rang kämpfen konnte. Trotz der Niederlage gegen Bjoergen jubelte die Polin im Ziel, da ihr der Gesamtweltcup-Sieg nun quasi nicht mehr zu nehmen ist.
Sachenbacher zum Saisonende in Topform
Wie schon am Samstag im Dreißiger von Whistler war Evi Sachenbacher Stehle als beste Deutsche immer in der Verfolgergruppe dabei und musste sich im Zielsprint um den vierten Rang nur Riitta Liisa Roponen und Marthe Kristoffersen geschlagen geben. „Ich habe mich gefreut auf die Rennen hier, ich habe gemerkt, es geht besser. Scheinbar habe ich mich ganz gut erholt nach Olympia“, so Sachenbacher Stehle. „Ich bin sehr zufrieden und denke, das passt gut mit dem sechsten Rang. Ich bin heute Nacht mehrfach aufgewacht und habe gedacht ‚Ist das Material nun angekommen oder nicht?'“, schmunzelte die Bayerin, nachdem alle Ski und die gesamten Wachs- und Ausrüstungskisten in Montreal hängengeblieben waren.
Lokalmatadorinnen erkrankt
Riitta Liisa Roponen hielt als starke Vierte die finnischen Farben hoch und ließ die Zuschauer vor Ort jubeln. Zuvor hatte es wenig Grund zur Freude gegeben, als Virpi Kuitunen wegen einer Bronchitis unter Antibiotika-Einfluss einen Start absagte und auch Aino Kaisa Saarinen nicht am Start erschien. Saarinen leidet ersten Meldungen zufolge an einer Erkältung mit erhöhter Temperatur. Beide wollen morgen in der Staffel dabeisein.
Fessel gute 16. – Gössner mit schwieriger Premiere
Ein starkes Rennen zeigte die Oberstdorferin Nicole Fessel, die während des gesamten Rennens mit ihrer Vereinskollegin Katrin Zeller in der dritten Gruppe zusammenarbeitete. Beide belegten als 16. und 18. gute Platzierungen, während Steffi Böhler am Ende der schwierigen Klassikrunde einbrach und viel an Boden verlor. Die Schwarzwälderin kam als 32. von 43 gestarteten Damen in die Wertung. Für Biathletin Miriam Gössner, die die Saison mangels Schießtraining bei den Langläuferinnen beenden wird, war dieses Rennen erwartungsgemäß eine schwierige Bewährungsprobe. Sie musste erstmals in ihrer Karriere in einem Wettkampf klassisch laufen und verlor auf der kräftezehrenden Strecke 1:40 Minuten. In der zweiten Rennhälfte arbeitete sie sich von Rang 34 noch auf 26 nach vorn.