Marit Bjørgen hat im Skiathlon der Damen den ersten Titel bei den Langläuferinnen geholt. Sie siegte im Zielsprint vor Charlotte Kalla, Bronze ging an Heidi Weng.
Bjørgen mit stärkerem Finish
Marit Bjørgen heißt die erste Titelträgerin der Langlauf-Bewerbe bei den Olympischen Winterspielen in Sochi. In einer spannenden ersten Medaillenentscheidung blieb ein Quintett bis kurz vor dem Stadion zusammen, nachdem es auf den schwierigen Strecken in Krasnaya Polyana zuvor einige erfolglose Attacken gegeben hatte. Den entscheidenden Angriff setzte Charlotte Kalla am langen Anstieg zum Stadion, dem nur Marit Bjørgen folgen konnte. In der Kehre zum Stadion ging die Norwegerin innen an der Schwedin vorbei und gab die Führung auch auf der Zielgeraden nicht mehr her. Im Sprint um die Bronzemedaille setzte sich Heidi Weng gegen Therese Johaug durch. Aino Kaisa Saarinen, die ein erstklassiges Rennen zeigte, wurde Fünfte. Justyna Kowalczyk, die sich beim Skiwechsel mit der Finnin verhakt hatte und stürzte, verlor viel Zeit beim Skiwechsel. Dadurch verlor sie den Anschluss an die besten Fünf – zwar versuchte sie auf der ersten Skatingrunde noch wieder heranzulaufen, musste am Anstieg aber ihre letzten Hoffnungen auf Edelmetall am heutigen Tag begraben. Die Polin lieferte sich auf den letzten Kilometern einen Zweikampf mit Kerttu Niskanen, im Zielsprint sicherte sich die Polin jedoch den sechsten Platz vor der Finnin. Im Zielprint einer knapp zehnköpfigen Gruppe holte sich Jessica Diggins den achten Platz vor Emma Wikén und Masako Ishida.
Todesnachricht überschattet norwegischen Erfolg
Das norwegische Team war am Vorabend vom plötzlichen Tod von Astrid Jacobsens Bruder erschüttert worden, der auch einmal mit Therese Johaug liiert und ihr bester Freund war. Das norwegische Team trat nach einer Nacht mit sehr wenig Schlaf mit Trauerflor an, Marit Bjørgen berührte nach dem Überqueren der Ziellinie ihr Herz und beim Umkleiden brachen die Norwegerinnen gemeinsam in Tränen aus.
Nicole Fessel gute 14.
Wie vor einer Woche in Toblach konnte sich Nicole Fessel als diesmal beste Deutsche wieder über einen guten 14. Platz freuen. Die Allgäuerin hielt lange mit den Besten mit, verlor aber zusammen mit einigen anderen Athletinnen beim langen Anstieg vor dem Skiwechsel den Anschluss an die besten Sechs. In der zweiten Rennhälfte lag die 30-Jährige lange auf dem neunten Platz, wurde aber kurz vor dem Stadion von einer großen Verfolgergruppe eingeholt. Im Zielsprint hatte sie nicht mehr genügend zuzusetzen, um ein Top10-Ergebnis abzusichern. „Ich habe mich sehr gut gefühlt und ich habe sehr gute Ski gehabt. Es war nicht einfach zu wachsen. Es sind die Temperaturunterschiede im Schnee – im Schatten hast du den stumpfen, kalten Schnee und dann hier den Schnee, wo den ganzen Tag die Sonne reinbrennt. Das ist dann ein bisschen schwierig und ein bisschen stumpf. Es ist wahnsinnnig schön zum Laufen vom Wetter, aber man muss sich erst daran gewöhnen“, meinte Nicole Fessel, die gegen Rennende dann doch noch mit Problemen zu kämpfen hatte: „Es war ein schweinehartes Rennen. Ich habe mit der Hitze zu kämpfen gehabt und beim Anstieg dann auch noch Wadenkrämpfe bekommen. Ich glühe jetzt noch“.
Übrige Deutsche zu weit zurück
Ihre drei Teamkolleginnen Katrin Zeller, Steffi Böhler und Claudia Nystad hatten schon auf der ersten Runde den Anschluss an die Spitze verloren. Katrin Zeller erreichte knapp 35 Sekunden nach Fessel als 25. das Ziel, Steffi Böhler wurde 35. Claudia Nystad war schon nach einer Runde auf den 40. Platz zurückgefallen und hielt sich während des gesamten Rennens in diesem Bereich auf. Am Ende belegte sie Position 43 mit mehr als dreieinhalb Minuten Rückstand.