Marit Bjørgen gewinnt Gold im 30 Kilometer Massenstart vor Teamkolleginnen

Marit Bjoergen © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Marit Bjørgen hat sich selbst zur besten olympischen Langläuferin aller Zeiten gekrönt. Bei ihrem dritten Olympiasieg in Sochi ließ sie ihre Teamkolleginnen Therese Johaug und Kristin Størmer Steira hinter sich.

Norwegerinnen dominieren Massenstart

Bei der abschließenden Langlauf-Entscheidung bei den Damen im Massenstart über 30 Kilometer in der freien Technik waren im Wechsel zwei unterschiedliche 5km-Runden zu absolvieren. Nichts zu melden hatte am heutigen Tage Mitfavoritin Charlotte Kalla, die schon nach elf Kilometern den Anschluss an die Verfolgergruppe verlor und völlig einbrach. Dennoch kämpfte sich die Schwedin im Gegensatz zu Justyna Kowalczyk, die nach 16 Kilometern aufgab, als 34. mit über fünf Minuten Rückstand ins Ziel durch. Kurz vor dem zweiten Stadiondurchlauf nach zehn Kilometern führten die drei Norwegerinnen eine Vorentscheidung herbei, als sie am Anstieg und in der folgenden Abfahrt eine kleine Lücke reißen konnten. Diesen Vorsprung baute das Trio nach und nach bis auf den beruhigenden Abstand von einer Minute aus. So konnten sich die Norwegerinnen auf den letzten Kilometern auf die Medaillenverteilung konzentrieren. Noch zwei Kilometer vor dem Ziel belauerten sich die beiden Favoritinnen gegenseitig, während Steira am Fuße des letzten steilen Anstiegs die Segel streichen musste. Marit Bjørgen attackierte und zog an ihrer Teamkollegin vorbei, die sich im Kampf um Gold geschlagen geben musste. Hinter Johaug konnte sich die ewige Vierte Kristin Størmer Steira über den Gewinn der Bronzemedaille freuen. Steira hatte sich zwei Kilometer vor dem Ziel im Gegensatz zu ihren Kolleginnen noch einmal verpflegen lassen, nachdem sie nach 18 Kilometern zu ihrem großen Ärger das koffeinhaltige Getränk verpasst hatte.

Katrin Zeller bis kurz vor Schluss in Verfolgergruppe

Hinter den Medaillengewinnerinnen hatte sich nach etwa 15 Kilometern eine große Verfolgergruppe gebildet, in der sich bis zum Schluss auch Katrin Zeller hielt – meist sogar im vorderen Drittel. Die Allgäuerin, die noch nicht endgültig entschieden hat, ob sie ihre Karriere beenden wird, war nach der Nichtnominierung in der Staffel richtig heiß auf das heutige Rennen gewesen und konnte er einer Attacke am letzten Berg nicht mehr folgen. Bei diesem Antritt konnten sich mit der Tschechin Eva Vrabkova-Nyvltova, Kerttu Niskanen, Aurore Jean und Coraline Hugue vier Athletinnen leicht absetzen. Die Finnin gewann den Sprint um Platz vier knapp vor der starken Tschechin – beide gehörten zu den wenigen Athletinnen, die während des Rennens die Möglichkeit zum Skiwechsel nutzten. Die Französinnen Jean und Hugue belegten die erstklassigen Plätze sechs und sieben. Knapp dahinter sicherte sich Emma Wikén den achten Platz vor der Schweizerin Seraina Boner, die ursprünglich nur für dieses Rennen angereist war, dann aber noch im Teamsprint für die erkrankte Laurien van der Graaff einsprang. Die Spanierin Laura Orgue, sonst meist im Continentalcup unterwegs, wurde sehr gute Zehnte vor Anna Haag und Katrin Zeller, die hervorragende Zwölfte wurde. Die angeschlagene Nicole Fessel hatte bereits nach zehn Kilometern eine Minute Rückstand auf ihrem Konto, kurz darauf gab sie das Rennen auf. Claudia Nystad, die dritte ursprünglich für dieses Rennen eingeplante Deutsche, konnte wegen eines grippalen Infekts nicht antreten. Die Oberwiesenthalerin hatte den Donnerstag komplett im Bett verbracht, an einen Start war nicht zu denken.Die 21-jährige Österreicherin Teresa Stadlober hielt ebenfalls lange mit der Verfolgergruppe mit und wurde am Ende mit 2:44 Minuten Rückstand 20.