Martin Johnsrud Sundby hat sich den Sieg über 15 Kilometer Freistil im finnischen Lahti geholt. Der Norweger siegte vor Daniel Richardsson und Alexander Legkov. Florian Notz überraschte als Siebter.
Sundby beweist Stärke
Martin Johnsrud Sundby ist der beste Langläufer des Winters 2013/2014. Egal in welcher Technik, den Norweger muss man immer ganz oben auf der Rechnung haben, obwohl es in Sochi mit nur einmal Bronze nicht wie erhofft lief. In Lahti war der Weltcupführende wieder obenauf und nahm den Zweit- und Drittplatzierten Daniel Richardsson und Alexander Legkov etwas mehr als zehn Sekunden ab. Der Russe war sichtlich unzufrieden mit seinem Ergebnis, er war auf den letzten Kilometern noch von dem Schweden überholt worden. Dass die Wachsprobleme der Olympischen Spiele überwunden sind, zeigten auch die übrigen Norweger und belegten durch Anders Gløersen, Finn Håagen Krogh und Sjur Røthe die Plätze vier bis sechs. Hinter den überraschend starken Florian Notz bei seinem ersten Weltcupeinsatz belegten Alex Harvey, Jean Marc Gaillard und Matti Heikkinen die weiteren Plätze.
Florian Notz mit hervorragendem Weltcupdebüt
Für Florian Notz war der Start in Lahti der erste Weltcupeinsatz für 21-Jährigen von der Schwäbischen Alb. Dabei schlug er sich hervorragend, teilte sich das Rennen sehr gut ein und setzte mit Startnummer 16 die Bestzeiten, an der sich auch die weltcuperfahrenen Athleten die Zähne ausbissen – Teilnehmer der U23-WM, die da stärker waren als der Deutsche, hatte er heute mehr als deutlich im Griff. Schon nach fünf Kilometern war das Nachwuchstalent als sehr guter 13. gelistet, der Schwabe steigerte sich nach weiteren fünf Kilometern auf Position neun. Im Ziel wies der Athlet der Skizunft Römerstein nur 53 Sekunden Rückstand auf den Sieger Martin Johnsrud Sundby auf, was den erstklassigen siebten Platz beim Weltcupdebüt bedeutete. „Die letzten Wochen habe ich mich schon sehr gut gefühlt. Dann hatte ich heute einen guten Ski und dann lief es ziemlich gut, ja…“, analysierte der Schwabe nüchtern, der nicht einmal eine warme Jacke für das Warten auf dem Leaderstuhl eingepackt hatte: „Meine Gene habe ich von meinem Vater [Vater Dieter Notz war Langläufer], aber auch mütterlicherseits kommt auch noch was dazu.“ Auch Frank Ullrich war voll des Lobes: „Florian ist ein ganz ruhiger, bescheidener Bursche. Er hat sich in den vergangenen Jahren durch alle Kader-Stationen hindurch kontinuierlich nach oben gearbeitet. Er ist in beiden Techniken stark, deshalb haben wir ihn mit genommen. Aber dass er so einen Lauf hinschmettert, ist selbst für uns völlig überraschend“, sagte der Bundestrainer über den jungen Mann von der Schwäbischen Alb, der bei Stefan Dotzler im Allgäu trainiert. In Abwesenheit von Axel Teichmann (Karriereende), Tobias Angerer (Training für Oslo), Jens Filbrich (Vasalauf) und Hannes Dotzler (Krankheit) waren neben Florian Notz noch drei weitere deutsche Starter im Rennen. Tim Tscharnke konnte sich als 28. mit 1:40 Minuten Rückstand gerade noch Weltcuppunkte sichern, war wegen seiner etwas angeschlagenen Gesundheit mehr oder weniger zufrieden. „Heute ging es etwas schwerer als gestern. Es ist in Ordnung, sage ich mal. Ich hoffe, dass sich mein Husten jetzt legt in der kommenden Woche und dass dann noch ein paar Plätze weiter vorn möglich sind“, meinte Tscharnke, dem die weichen Bedingungen zudem nicht lagen. Thomas Bing wurde 38. Der vierte Deutsche im Bunde war der ehemalige Langläufer Philipp Marschall, der 2013 zum Biathlon gewechselt war. Der Thüringer nutzte die Gelegenheit des freien Startplatzes und kam als 42. ins Ziel.