Martin Johnsrud Sundby heißt der Sieger über zweimal 15 Kilometer im Skiathlon beim Langlauf Weltcup in Lahti. Seine Teamkollegen Finn Hågen Krogh und Hans Christer Holund teilten mit ihm das Podium.
Manificat investiert viel
Die Norweger haben auch bei den Herren letztendlich das Klassement dominiert. Doch unterwegs sah es lange Zeit nicht so aus: Nach dem ersten Zwischensprint bei Kilometer 5,9 erhöhte Maurice Manificat deutlich das Tempo und hielt es auch 18 Kilometer lang durch. Teilweise konnte er sich mit Jean Marc Gaillard oder Martin Johnsrud Sundby leicht absetzten, wurde aber immer wieder eingefangen. Lahti ist immer ein gutes Pflaster für den Franzosen, oftmals absolviert er hier sein einziges sehr gutes Rennen in einer Saison. Davon hatte er in diesem Jahr schon viele, heute sollte es nicht sein. In der freien Technik kämpfte er immer mehr mit Problemen, schließlich konnte er die Gruppe nicht mehr halten und musste die Norweger ziehen lassen.
Teamtaktik geht auf
Zum Skiwechsel waren noch neun Athleten in der Spitzengruppe, kurz darauf waren es noch sieben, die bis zur letzten Runde zusammenblieben. Als Erster ließ Petter Northug schon auf dem ersten Kilometer abreißen, der sichtbare Probleme hatte: Es ging kaum noch voran, sein Laufstil wirkte wie beim Auslaufen – dennoch fing er sich im Laufe des Rennens wieder und kam mit der großen Verfolgungsgruppe ins Ziel. Anschließend verloren die Franzosen den Anschluss, zunächst Gaillard, dann wie gesagt auch Manificat. So mussten die fünf Norweger entsprechend ihrer Taktik nur noch Alexander Legkov loswerden, bis sie den Sieg unter sich ausmachen konnten. Durch seine Tempoverschärfung auf der vorletzten Runde, der die Nicht-Norweger zum Opfer fielen, bekamen auch Martin Johnsrud Sundby’s Teamkollegen immer mehr Probleme. Zunächst fiel Niklas Dyrhaug zurück, während sich vorne Sundby und Krogh von Holund und Tønseth absetzten. Bald konnte auch Finn Hågen Krogh dem Tempo des souveränen Weltcup-Leaders nicht mehr folgen – der nächste Sieg war Martin Johnsrud Sundby nicht mehr zu nehmen. „Wir hatten heute einen guten Teamgeist. Zuletzt gab es drei russische Siege, da mussten wir etwas tun. Wir haben uns gestern als Team zusammengesetzt und sind froh, das unser Plan so aufgegangen ist. Manificat hat viel investiert, die Franzosen haben eine wirklich gute Saison. Aber es tut mir leid, dass wir heute gewinnen mussten“, grinste Sundby. Hinter Finn Hågen Krogh kämpften die Teamkollegen um den letzten Podestplatz. Dieser ging an Hans Christer Holund, der den Zielsprint von vorn gegen Didrik Tønseth gewann. Niklas Dyrhaug, der beim Skiwechsel seine Stöcke neben seine ganz vorn in der Reihe liegende Box geworfen hatte, wurde Fünfter vor einem achselzuckenden Maurice Manificat – er hatte alles versucht. Alexander Legkov belegte den siebten Platz vor Martin Løwstrøm Nyenget. Jean Marc Gaillard und Maxim Vylegzhanin komplettierten die besten Zehn.
Punkte für drei Schweizer und Jonas Dobler
Mit Curdin Perl als 13., Toni Livers auf Platz 17 und Jonas Baumann auf Rang 25 konnten sich drei Schweizer über Weltcuppunkte freuen. Lange Zeit wirkte der Jüngste als der Stärkste. Jonas Baumann lag zur Halbzeit noch mit Nyenget und zwei anderen Läufern in einem Quartett mit, dass auch noch einige Kilometer weiter Bestand hatte. Dann kam für den jungen Athleten der Mann mit dem Hammer und er wurde weit durchgereicht. Bei seinem Namenskollegen aus deutschen Landen, nämlich Jonas Dobler, kam der Einbruch schon im Klassischen, aber nicht so schlimm wie bei dem Schweizer. Beim Skiwechsel lag der Traunsteiner als 30. nur wenige Sekunden vor Teamkollege Thomas Wick. Im Gegensatz zu dem Thüringer konnte er sich im Skaten aber wieder fangen, so dass am Ende noch Rang 24 heraussprang. „Ich bin fix und fertig. Es war richtig schwer von den Klassisch-Bedingungen, weil es geschneit hat. Es war einfach nicht mein bester Tag. Mir geht am Ende der langen Saison ein bisschen die Kraft aus. Ich muss schauen, das ich nun ein bisschen länger durchschnaufe, damit ich zur Kanada Tour wieder etwas frischer bin“ ,meinte Jonas Dobler erschöpft. Thomas Wick kam als 38. ins Ziel und verlor zwei weitere Minuten im Vergleich zu Dobler. Florian Notz hatte gleich nach dem Start Pech, als er im Pulk mehrerer Athleten um den jungen Finnen Joonas Sarkkinen in einen Sturz verwickelt war – bis sich alle wieder entwirrt hatten, war die Spitze schon längst aus dem Stadion heraus. Beim Skiwechsel war er aber noch in der Nähe von Dobler und Wick, erst danach verlor er deutlich an Boden bis auf Rang 44, Markus Weeger wurde 56.