Marit Bjoergen und Nikita Kriukov heißen die Sieger der ersten Etappe des Ruka Triple. Für die deutschsprachigen Sportler war spätestens im Viertelfinale Schluss.
Bjoergen gewinnt kontrolliert
Relativ locker konnte Marit Bjoergen im Finale den Sieg für sich verbuchen. Sie profitierte davon, dass sie bereits im Halbfinale auf ihre härtesten Konkurrentinnen Kikkan Randall und Justyna Kowalczyk traf und diese den Einzug in die nächste Runde verpassten. Bei der Polin fehlte nur ein Wimpernschlag von 0,1 Sekunden, was am Ende Rang sieben bedeutete. Randall wurde Zehnte. „Ich habe gar nicht viel Sprint trainiert dieses Jahr. Ich habe aber hart an meiner Technik an steilen Anstiegen gearbeitet. Damit war ich im Halbfinale sehr zufrieden und im Finale auch. Ich habe mich gut gefühlt und meine Ski waren perfekt. Es ist schön zu sehen, dass ich im Sprint konkurrenzfähig bin“, so Bjoergen. Rang zwei ging an eine stark laufende Evgenia Shapovalova aus Russland, deren Landsfrau Anastasia Dotsenko ebenfalls den Sprung aufs Podium schaffte. Anne Kyllönen, Krista Lähteenmäki und Katja Visnar belegten die nächsten Plätze. Im norwegischen Team wurden nach Falla auch Marthe Kristoffersen und Astrid Jacobsen von der Erkältungswelle erfasst: Kristoffersen verzichtete komplett, Jacobsen trat nach überstandener Qualifikation zum Viertelfinale nicht mehr an.
Kriukov bezwingt Northug
Wie fast alle Läufe des Sprinttages entwickelte sich auch das Finale der Herren sehr spannend. Zunächst lagen die beiden Russen Nikita Kriukov und Dmitry Japarov in Führung, die während des ganzen Tages wie auch ihre Teamkollegen sehr schnell unterwegs waren, gefolgt von den Norwegern. Am langen Anstieg vor dem Stadion zog Northug an beiden Russen vorbei, doch im Zielsprint war überraschend Kriukov der Schnellere. Er siegte vor Northug und Eirik Brandsdal, Japarov wurde Vierter. Das Finale komplettierten Alexey Poltoranin und Kalle Lassila, der in Kuusamo jedes Mal vorn mitmischt. Northug zeigte sich im Ziel sehr unzufrieden mit seiner Niederlage, verschwand sofort aus dem Zielbereich und ging als Einziger der zwölf Finalisten nicht auf eine Ehrenrunde. „Ich hatte heute ein gutes Gefühl, aber der Zielsprint war nicht so gut wie erhofft“, meinte Northug. Der Prolog-Schnellste Emil Jönsson zeigte sich ebenfalls in sehr starker Form, schied jedoch nach einem selbstverschuldeten Sturz im Halbfinale als Neunter aus.
Vier Deutsche und Katerina Smutna im Viertelfinale
Gemeinsam mit der österreichischen Einzelstarterin Katerina Smutna, die 17. wurde, schafften es auch drei deutsche Damen und Josef Wenzl unter die besten 30. Dann war jedoch schnell Endstation. Recht knapp wurde es bei Denise Herrmann, die möglicherweise wie ihre Kolleginnen zu spitz gewachst hatte und als Dritte ihres Laufes knapp ausschied. „Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem dritten Platz in meinem Lauf. Ich bin gut ins Rennen reingekommen und konnte auch in der ersten längereren Abfahrt die Lücke wieder gut schließen und hatte am Berg wieder Anschluss. Dann gab es eine kleine Rangelei mit einer Russin, wo ich mich zum Glück endlich mal durchgesetzt habe“, so Herrmann. Eine starke Leistung bot auch Hanna Kolb, die lange in Führung lag und sichtbar schnelle Ski hatte, dann aber leicht stolperte und aus dem Rhythmus kam. „Hintenraus sind mir die Kräfte ausgegangen. Das habe ich auch im Prolog gespürt, dass ich da noch viel besser durchziehen konnte wie jetzt. Aber es hat wahnsinnig Spaß gemacht, wie ich aus der Abfahrt ganz vorn rausgefahren bin. Ich hatte das nicht geplant, von Anfang an wahnsinnig schnell reinzugehen, das enstand dann einfach so. Mein Ski war einfach super und dann bin ich von Anfang von vorn gelaufen“, erklärte sie später. Wie Nicole Fessel schied sie chancenlos aus. Damit belegten die deutschen Damen die Plätze 15, 22 und 26. Ähnlich erging es Josef Wenzl, der als Fünfter seines Laufes nicht viel zu melden hatte, aber dennoch zufrieden war: „Ich habe eigentlich gar nicht mit so viel gerechnet, wenn ich ehrlich bin, weil das Training im Sommer zwar immer top war, aber ich in den letzten Wochen etwas müde war vom Training. Dass es heute im Prolog so gut geklappt hat, da war ich etwas überrascht.“ Er wurde als 22. gewertet. Die übrigen Deutschen verpassten den Einzug in das Viertelfinale wie auch alle Schweizer um Dario Cologna.