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Der finale Tag der Junioren- und U23-WM im Langlauf im norditalienischen Schilpario stand ganz im Zeichen schwieriger Wachsbedingungen, die bei den abschließenden Mixed-Staffeln für Vorentscheidungen sorgen konnten. Für das deutsche Team gab es eine Bronzemedaille zu feiern, die Titel gingen nach Norwegen.
Materialprobleme werfen schwedische und deutsche Junioren zurück
Über Nacht waren die Temperaturen leicht über Null angestiegen, der Schnee von gestern war in Regen übergegangen und sorgte für herausfordernde Bedingungen und Kopfschmerzen und Stress bei den Wachsern. Eine falsche Entscheidung konnte das Rennen maßgeblich beeinflussen und das tat es auch bei vielen Nationen. Von den Medaillenkandidaten waren Schweden und Deutschland betroffen, die jede Chance auf eine weitere Medaille verloren. Die Schweden hatten auf Stieg gewachst, so dass Startläufer Jonatan Lindberg das Feld bergauf mühelos anführte. Bergab wurde der Schwede aber von seinem eigenen Material klar ausgebremst, wie Drohnenaufnahmen zeigten. Das deutsche Team hielt in der ersten Runde von Janik Weidlich noch gut mit, in seiner zweiten Runde kämpfte der 19-Jährige aber sichtlich mit seinem Ski, grätschte und stolperte im Anstieg und wurde weit zurückgeworfen.
Norwegen klar vor Frankreich und Italien
Die Topfavoriten aus Norwegen, die alle schon mindestens eine Medaille in Schilpario gewonnen hatten, kannten solche Probleme nicht. Startläufer Filip Skari machte in seiner ersten Runde zwei Ausreißversuche, von denen der erste noch von Gabriele Matli vereitelt wurde, der zweite aber erfolgreich war. Bis zum ersten Wechsel hatte er einen Vorsprung von 25 Sekunden herausgelaufen, den Hanna Engesæter Sørbye zwar wieder auf elf Sekunden reduzierte gegen das starker Verfolgerduo aus Italien und Finnland. Aber Lars Heggen sorgte dann mit dem Ausbauen auf 50 Sekunden für die endgültige Vorentscheidung, so dass Milla Grosberghaugen Andreassen nur noch den Sieg und ihre vierte Medaille im vierten Rennen nach Hause laufen musste. Im Kampf um Silber und Bronze hielt Finnland überraschend lange mit, musste sich dann aber kurz vor dem letzten Wechsel nach hinten verabschieden. Stattdessen schloss Frankreich durch ihre starke Schlussläuferin Margot Tirloy zu Marit Folie auf. Die Italienerin aus dem Vinschger Oberland vom Reschensee machte lange Zeit die Führungsarbeit und ließ dann die Französin nach einem Anstieg vorbei, um sich im Windschatten für den Zielsprint auszuruhen. Diese Gelegenheit nutzte Tirloy aber, um sich im nächsten Anstieg von der Südtirolerin abzusetzen und ihrem Team damit die Silbermedaille vor Italien zu sichern.
Deutsche Junioren noch gute Fünfte
Nachdem Janik Weidlich nach seinen Materialproblemen nur an elfter Stelle mit etwa einer Minute Rückstand gewechselt hatte, starteten Anne Buchmann, Jakob Moch und Anna Endreß eine Aufholjagd, die auf Platz fünf endete. Buchmann wechselte als Achte in Sichtweite der Schweizer vor sich, Jakob Moch führte das Team vorbei an der Schweiz, Österreich und Schweden auf Platz fünf. Bei den Schlussläuferinnen wirkte zunächst die Schwedin Johanna Hägg stärker, die sich in der letzten Runde auch von Anna Endreß absetzen konnte. Aber die 17-Jährige zeigte ein ebenso sensationelles Finish wie bei ihrer Silbermedaille im Einzelstart, überholte die Schwedin, nahm ihr bis zum Ziel weitere zehn Sekunden ab und kam noch bis auf wenige Sekunden an Finnland heran, die vor dem deutschen Team Platz belegten. Das Schweizer Quartett mit Nolan Gertsch, Estelle Darbellay, Isai Näff und Anina Hutter endete auf Platz sieben vor den Österreichern David Fuchs, Heidi Bucher, Janne Walcher und Anna-Lena Taxer.
Norwegens U23 vor Italien
Auch in das zweite Rennen des Tages in der U23-Klasse gingen die Norweger als Topfavoriten und wurden dieser Rolle mehr als gerecht. In seiner zweiten Runde setzte sich Thomas Linnebo Mollestad zusammen mit Italien, Frankreich und Deutschland ab – Schweden war wieder nicht dabei, denn die Skandinavier kämpften in diesem Rennen mit denselben Problemen wie Janik Weidlich zuvor bei den Junioren. Mit einer Tempoverschärfung sorgte die zweite Norwegerin Anniken Sand dafür, dass die Gruppe völlig zerstört wurde und sich Nadine Laurent und Verena Veit jeweils alleine zum Wechsel auf die ersten Skater kämpfen mussten und Cloé Pagnier als Vierte zusammen mit Finnland wechselte. Ab der Rennmitte war der Kampf um Silber und Bronze spannender als der um die Goldmedaille, die sich Thomas Mollestad, Anniken Sand, Mathias Holbæk und Eva Ingebrigsten ungefährdet sicherten. Italien kristallisierte sich durch seine Skater Martino Carollo und Maria Gismondi immer mehr als Silberteam heraus.
Deutsches Team erkämpft sich Bronze
Nach dem Wechsel auf den ersten Skater Marius Kastner bildete sich schnell eine Dreiergruppe, als der deutsche Sprinter von Finnland und Frankreich eingeholt wurde und er nicht lange mitgehen konnte. So bekam Schlussläuferin Helen Hoffmann 17 und 23 Sekunden auf Frankreich und Finnland mit, den die starke Skaterin innerhalb einer Runde aufholte und Finnlands Maija Tiainen sogar schon abhängte. In der Schlussrunde bestimmte Helen Hoffmann weiterhin das Tempo, aber in der Abfahrt zum Stadion ging Leonie Perry an die Spitze, was die Thüringerin aber mit dem besseren Zielsprint wieder korrigierte und dem deutschen Team die Bronzemedaille sicherte. „Wir sind sehr glücklich mit dieser Medaille. Wir hatten ein starkes Team und wir haben es geschafft“, freute sich Elias Keck und Helen Hoffmann sagte: „Ich bin sehr glücklich mit der Goldmedaille und nun mit der Bronzemedaille mit dem Team. Wir sind auf jeden Fall nochmal froh, dass es zum Schluss so gut geklappt hat.“ Dazu ergänzte Marius Kastner: „Die Helen hat sich heute zur Sprinterin gemacht, war richtig geil!“ Das Schweizer Team bestehend aus Noe Näff, Fabienne Alder, Antonin Savary und Marina Kälin holte im Stadion noch die völlig erschöpfte Finnin ein und holten sich damit Platz fünf. Schweden kam nur als siebtes Team in die Wertung, nachdem auch Schlussläuferin Märta Rosenberg in ihrer schwächeren Technik ein einsames Rennen lief und eine weitere Minute auf die Spitze verlor.
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Bildergalerie der U23
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