Trotz nicht perfekter Vorbereitung startete Katharina Hennig mit einem Sieg in die Saison. Sie triumphierte im finnischen Muonio vor den Gastgeberinnen aus Finnland. Bei den Herren machten die Norweger den Sieg unter sich aus, bester Deutscher wurde Albert Kuchler.
Hennig vor Pärmäkoski und Niskanen
Auch ohne ihren gewohnten „Durchputzer“ mit dem gestrigen Sprint, bei dem sie nicht antrat, stürmte Katharina Hennig über zehn Kilometer im klassischen Stil zu ihrem ersten Sieg. Auch am heutigen Tag gab es bei 0°C gelegentlich Schneeschauer, was aber nicht für so schwierige Bedingungen sorgte wie im gestrigen Sprint. Die Teamsprint-Olympiasiegerin ging als letzte Athletin ins Rennen und unterbot die bisherigen Bestzeiten der vor ihr gestarteten Finninen. Im Ziel ließ die 26-Jährige Krista Pärmakoski 5,2 Sekunden hinter sich, Kerttu Niskanen wurde mit 10,5 Sekunden Rückstand Dritte. Jasmi Joensuu lag als Vierte schon fast 40 Sekunden zurück. Sie ließ auf der zweiten Runde Sprint-Siegerin Anna Svendsen, deren Teamkollegin Silje Theodorsen, Teresa Stadlober und Caterina Ganz knapp hinter sich. Das Quintett hatte auch nach der ersten Runde schon innerhalb von drei Sekunden gelegen – dann aber noch angeführt von der Italienerin. Als zweitbeste DSV-Athletin kam Lisa Lohmann, die wie Hennig ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen das Gletschertraining in der Ramsau absagen musste, mit 1:24 Minuten Rückstand als Elfte in die Wertung. Katherine Sauerbrey belegte Platz 16. Die anderen DSV-Starterinnen traten nach dem Sprint heute nicht an. Neben dem siebten Platz von Teresa Stadlober steht für das ÖSV-Team ein 42. Platz von Barbara Walchhofer zu Buche.
Katharina Hennig überrascht sich selbst
Nach dem überraschenden Sieg trotz ihrer Corona Infektion in der Vorbereitung sagte sie zu xc-ski.de: „Ich war sehr überrascht über das Ergebnis beim heutigen Wettkampf – eben weil so qualitativ hochwertige Konkurrenz am Start war. Es war ein Gradmesser, da ich ja Anfang Oktober noch Corona hatte und wir mein Training damit auch umstellen mussten: Weniger intensiv, erstmal wieder Grundlagen, um wieder aufzubauen. Das war jetzt mehr als Trainingswettkampf angedacht und dass es heute schon so gut ging, gibt mir sehr viel Mut und Zuversicht für alles, was kommt. Ich habe mich sehr darüber gefreut und jetzt wird man nochmal zwei Tage richtig ordentlich trainieren. Wir haben hier einen sehr guten Trainingsblock absolviert mit vielen Stunden guten Intensitäten. Jetzt geht es am Dienstag nach Hause und da wird dann ein bisschen regeneriert, dass das Training richtig wirken kann und dann geht es nach Ruka.“
Albert Kuchler bester Deutscher
Das Rennen der Herren wurde erstmals wie bei den Damen über eine Distanz von zehn Kilometern ausgetragen – wie es auch im Weltcup der Fall sein wird. Erwartungsgemäß kamen die Favoriten aus Norwegen und Simen Hegstad Krüger setzte bei allen Zwischenzeiten die Bestzeiten und lag im Ziel 7,8 Sekunden vor Pål Golberg, der das Rennen in der ersten Runde deutlich langsamer angegangen war. Martin Løwstrøm Nyenget und Didrik Tønseth trennten auf latz drei und vier bei zwölf Sekunden Rückstand nur zwei Zehntelsekunden. Mit Daniel Stock belegte der fünfte Norweger Rang fünf. Iivo Niskanen konnte noch nicht überzeugen und wurde mit 21 Sekunden Rückstand Sechster vor seinem Landsmann Markus Vuorela und Francesco De Fabiani. Bester Deutscher wurde der 23-Jährige Albert Kuchler, der erst seit letztem Winter im Weltcup eingesetzt wird. Der Mann aus dem Bayerischen Wald kam mit etwas mehr als einer Minute Rückstand als 19. in die Wertung. Sieben Sekunden langsamer unterwegs war Lucas Bögl, der sich unmittelbar vor Jonas Dobler auf Platz 23 einreihte. Bester ÖSV-Läufer wurde Benjamin Moser auf Position 34, Michael Föttinger wurde 50. Lukas Mrkonjic hatte als 105. fast dreieinhalb Minuten Rückstand und Mario Schlögel wurde 113. Die Langlauf-Amateure Matthias Leibundgut und Christoph Gasche aus der Schweiz belegten die Plätze 122 und 139. Im Vorfeld des Muonio-Wochenendes kündigte der Finne Ristomatti Hakala eine längere Trainingspause bis mindestens Ende Dezember an – um welche gesundheitlichen Probleme es geht, wollte er den finnischen Medien aber nicht verraten.