Auch die zweite Hälfte der Titelkämpfe in Norwegen und Schweden sah zwei ganz klare Siegerinnen: Marit Bjørgen und Charlotte Kalla feierten jeweils ihren zweiten Einzeltitel innerhalb weniger Tage.
Marit Bjørgen extrem dominant im Skiathlon
Die Meisterschaften in Norwegen in Lygna wurden mit den Skiathlonrennen fortgesetzt. Bei den Damen war Marit Bjørgen eine Klasse für sich und selten sah man sie dominanter als an diesem Tag. Die Norwegerin attackierte sofort und nur Heidi Weng gelang es, an ihr dranzubleiben. Allerdings musste Weng schon nach weniger als fünf Minuten abreißen lassen und Bjørgen ging allein ihres Weges. Beim Skiwechsel lag ihr Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen bei 50 Sekunden, den sie bis ins Ziel auf 1:21 Minuten ausbaute. Um Silber und Bronze entwickelte sich ein spannender Kampf zwischen mehreren Athletinnen, den schließlich Maiken Caspersen Falla als die Sprintstärkere knapp vor Heidi Weng für sich entschied. Ragnhild Haga und Marthe Kristoffersen mussten sich im Zielsprint geschlagen geben. Anastasia Sedova aus Russland hielt ebenfalls mit dieser Gruppe mit und kam als Sechste ins Ziel.
Sundby setzt sich durch
Das 15+15 Kilometer lange Skiathlonrennen der Herren wurde ebenfalls dominiert von einem Athleten, auch wenn das Ergebnis nicht so deutlich ausfiel. Martin Johnsrud Sundby machte fast das gesamte Rennen das Tempo. Zunächst arbeitete er in der Gruppe, dann setzte er sich nach einer Tempoerhöhung zusammen mit Sjur Røthe ab und das Feld brach völlig auseinander. Nach dem Skiwechsel bekamen beide Gesellschaft von Didrik Tønseth und Niklas Dyrhaug. Die Gruppe blieb lange zusammen und alle warteten auf die Attacke von Martin Johnsrud Sundby, die unweigerlich kommen würde. Nach der Hälfte der letzten Runde verabschiedete sich dann Sundby von den anderen und stürmte zum Sieg. Silber ging an Niklas Dyrhaug mit sieben Sekunden Rückstand gefolgt von Didrik Tønseth. Sjur Røthe wurde Vierte, auch er blieb innerhalb von zehn Sekunden Rückstand. Die nächsten Athleten angeführt von Sindre Bjørnestad Skar wiesen mehr als eine Minute Rückstand auf. Gespannt wa auf den Auftritt von Petter Northug gewartet worden, der aber wieder zeigte, dass er keine Form hat und weit angeschlagen mit drei Minuten Rückstand das Ziel erreichte. Er bekam früh Probleme im Klassischen, hatte beim Skiwechsel mehr als 90 Sekunden Rückstand und nahm den Rest als Trainingslauf. Enttäuscht empfahl er anschließend Finn Hågen Krogh als Ersatz für ihn als Schlussläufer bei der WM-Staffel.
Staffelsiege an Lyn und Meråker
Zum Abschluss der norwegischen Meisterschaften standen traditionell die Staffelrennen auf dem Programm, wo 80 Trios bei den Damen und 150 Trios bei den Herren am Start standen. Die Titel gingen an den Verein IL Varden Meråker bei den Damen sowie an das erste Team von Lyn Ski bei den Herren. Zwar hatten beide große Schwächen auf der Startposition, bei den Damen sorgten aber Kathrine Harsem und vor allem Marthe Kristoffersen noch für den Sieg. Bei den Herren konnten Hans Christer Holund und Simen Hegstad Krüger das Blatt noch wenden. Zwar liefen beide nicht die Bestzeiten auf ihrer Runde, andere Teams hatten aber noch größere Schwachpunkte im Team.
Staffeln in Schweden an Piteå und Falun/Borlänge
Die Titelkämpfe im schwedischen Söderhamn wurde mit den Staffelrennen fortgesetzt. Bei den Damen dominierte Piteå Elit SK auf ganzer Linie. Mit Jennie Öberg, Sofia Henriksson und Charlotte Kalla waren sie auch nominell klar das stärke Team und wurden dieser Favoritenrolle mit dem Setzen aller schnellsten Einzelzeiten voll gerecht, auch wenn sich erst Sofia Henriksson absetzen konnte. Charlotte Kalla baute den Vorsprung dann noch leicht auf rund 90 Sekunden aus. Bei den Herren war auf dem ersten Teilstück noch eine Gruppe gemeinsam unterwegs, zu denen die späteren Sieger durch ihren zu schwachen Startläufer aber nicht gehörten. Simon Andersson gelang es dann, das Team aus Falun Borlänge näher heranzubringen. Oskar Svensson machte dann alles klar, lief den Rückstand von noch einer Minute zu und sprintete mit sieben Sekunden Vorsprung zum Staffeltitel.
Kalla beweist ihre Dominanz
Im Stile von Marit Bjørgen ging Charlotte Kalla das Skiathlonrennen an und gab direkt Vollgas. „Bei der WM wird auch so schnell angegangen, also war es mein Plan, es heute auch so zu machen“, sagte sie später. Beim Skiwechsel lag ihr Vorsprung bereits bei 43 Sekunden, im Ziel bei 1:37 Minuten. Hinter ihr bildete sich eine Verfolgergruppe, aus der sich Stina Nilsson kurz vor dem Skiwechsel leicht absetzte. Schon nach dem Start hatte sie versucht, mit Kalla mitzugehen, musste sich aber schließlich zurückfallen lassen. Nach dem Skiwechsel konnte Emma Wikén als einzige Athletin wieder zu ihr aufschließen. Lange konnte sie das Tempo der Kollegin aber nicht mitgehen und musste Stina Nilsson nach der Hälfte der Skatingstrecke ziehen lassen. Sie gewann Silber, Bronze ging an Emma Wikén. Maria Rydqvist und Linn Sömskar kämpften bis zum Zielsprint um Platz vier und fünf. Sofia Henriksson wurde Sechste.
Hellner im Schlussspurt erfolgreich
Marcus Hellner verhielt sich lange abwartend im letzten Wettkampf bei den schwedischen Meisterschaften und lief einfach mit der etwa zwölfköpfigen Gruppe mit. Als er dann kurz vor dem Ziel attackierte, konnte ihm niemand mehr folgen. Für den Athleten aus Gällivare war es der achte Titel in Folge im Skiathlon. Die meiste Arbeit unterwegs wurde von Martin Johansson und Anders Svanebo verrichtet, letzterer konnte sich immerhin mit Bronze belohnen hinter Jens Burman, der zu Silber sprintete. Martin Johansson ging als Vierter leer aus. Der international unbekannte Viktor Brännmark wurde Fünfter vor Simon Andersson und Karl-Johan Westberg sowie Anders Södergren.