Niemand anders als Marit Bjoergen hat den Freistilsprint in Davos für sich entschieden. Im Finale deklassierte die Norwegerin die gesamte Konkurrenz. Bei den Herren setzte sich Emil Jönsson wie schon in Düsseldorf durch.
Bjoergen hält sich bedeckt
Marit Bjoergen aus Norwegen bleibt auch nach dem Davoser Sprint weiter die Seriensiegerin im Langlauf-Weltcup der Damen. Die 30-Jährige ist seit den Olympischen Spielen ungeschlagen im Weltcup und dominierte auch den Freistil-Sprint in der Davoser Höhe nach Belieben. „Ich fühle mich toll, meine Form ist sehr gut und auch die Ski waren fantastisch. Ich weiß nicht, wer mich schlagen soll. Wir werden sehen, wer das in Zukunft schaffen kann“, lächelte die Siegerin im Ziel und hielt sich ansonsten bedeckt. Bjoergen dominierte das Finale auf ganzer Linie und siegte mit sagenhaften zwei Sekunden Vorsprung vor Arianna Follis und Justyna Kowalczyk. Die Polin wurde allerdings nach Juryentscheid zum zweiten Mal in diesem Winter auf den letzten Platz in diesem Lauf zurückversetzt – diesmal wegen Spurwechseln im Zielsprint. So wurde Kikkan Randall als Dritte gewertet vor Astrid Jacobsen und Kowalczyk.
Jönsson mit weiterem Erfolg
Im Finale der Herren setzte sich Emil Jönsson zur Rennmitte an die Spitzenposition und gab diese nie mehr her. Im Zielsprint musste sich Lokalmatador Dario Cologna dem russischen Sprinter Alexey Petukhov geschlagen geben und wurde somit Dritter. Als Vierter erreichte der Italiener Fulvio Scola vor dem zweiten Russen Nikolay Morilov das Ziel. Nur als Sechster musste sich mit Federico Pellegrino der jüngste Athlet im Starterfeld einreihen. Der 20-Jährige ist ein ganz großes Talent der Italiener und errang bereits im Februar bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Hinterzarten die Bronzemedaille. Heute war der junge Mann, der seinen vierten Weltcup bestritt, überraschend als Schnellster im Prolog unterwegs und lief auch Viertel- und Halbfinale souverän von vorn. Diese Taktik wollte er auch im Finale wiederholen, wo ihn gegen Ende die Kräfte verließen, so dass er sich alle Konkurrenten geschlagen geben musste.
Freud und Leid im deutschen Team: Fessel Achte
Aus dem deutschen Lager gibt es nach dem Davoser Sprint Positives und Negatives zu berichten. Ausnahmslos alle teilnehmenden DSV-Herren mussten bereits im Prolog die Segel streichen, Tim Tscharnke verpasste die nächste Runde nur denkbar knapp. Daniel Heun, Josef Wenzl und Tom Reichelt qualifizierten sich ebenfalls nicht für das Viertelfinale. Der angeschlagene Tobias Angerer hatte auf den Sprint verzichtet. Ebenfalls vorzeitig die Koffer packen konnte auch die noch von den Folgen einer Krankheit geschwächte Teamsprint-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle. Zu überzeugen wussten allerdings die übrigen deutschen Starterinnen. Zwar schieden Denise Herrmann als 22., Steffi Böhler als 24. und Juniorin Hanna Kolb als 26. bereits im Viertelfinale aus, Nicole Fessel erreichte aber immerhin das Halbfinale und scheiterte dort dann als Lauf-Vierte unter anderem gegen Randall und Kowalczyk. Am Ende wurde die Oberstdorferin als gute Achte gewertet.