Marit Bjoergen und Marcus Hellner haben das erste Rennen bei den Weltmeisterschaften in Oslo für sich entschieden. Alle Deutschen schieden früh aus.
Bjoergen souverän
Marit Bjoergen hat den Sprint von Oslo im Finale nahezu nach Belieben dominiert und ist den Sieg scheinbar kontrolliert nach Hause gelaufen. Die Norwegerin verwies im Finale die Titelverteidigerin von Liberec, Arianna Follis, auf den Silberrang. In einem spannenden Kampf um den Bronzerang setzte sich Petra Majdic gegen ihre Teamkollegin Vesna Fabjan durch. Justyna Kowalczyk musste sich mit Rang fünf vor Alena Prochazkova begnügen. Weitere Mitfavoriten wie die Prolog-Schnellste Maiken Caspersen Falla oder die zweifache Saisonsiegerin Kikkan Randall wurden in Stürze verwickelt und schafften den Sprung ins Halbfinale nicht mehr.
Hellner stiehlt Northug die Show
Nach dem Erfolg von Marit Bjoergen erwartete das ganze Stadion einen erneuten Triumph der Gastgeber – am besten natürlich einen Doppelsieg. Doch es sollte anders kommen, denn Marcus Hellner, der sich auch schon während der Vorläufe stark präsentierte, attackierte früh und riss sogar ein Loch zu der überraschten Konkurrenz. Hinter ihm kämpften zunächst Northug und Hattestad um den zweiten Rang, bis sich Emil Jönsson innen vorbeischob und Hattestad nichts mehr zusetzen konnte. Auf der Zielgeraden war allerdings Petter Northug einmal mehr nicht zu schlagen und er übersprintete immerhin noch Emil Jönsson. Dennoch zeigte sich Petter Northug im Ziel trotz seiner Silbermedaille hinter dem überragenden Marcus Hellner sichtlich enttäuscht. Ola Vigen Hattestad ging als Vierter leer aus wie auch der Prolog-Schnellste Jesper Modin und Peeter Kümmel. Wie bei den Damen gab es auch hier einige Überraschungen in den Vorläufen. Dario Cologna schied in einem stark besetzten Halbfinale chancenlos aus, während sich sein Landsmann Martin Jäger außerordentlich stark präsentierte. Der junge Schweizer lag als Drittschnellster des Prologs im Halbfinale auf Finalkurs, bis er einen Stockbruch erlitt und als Dritter des Laufes ausschied. Die ÖSV-Hoffnung Bernhard Tritscher erwischte es sogar schon im Viertelfinale, als er von einem Sturz Yuichi Ondas ausgebremst wurde. Ebenfalls schon im Viertelfinale Schluss war für den Vorjahressieger und Medaillenanwärter Anders Gloeersen.
Endstation Viertelfinale für die DSV-Sprinter
Wie schon befürchtet mussten die DSV-Sprinter früh die Segel streichen. Zwar erreichten immerhin zwei Damen und zwei Herren die Viertelfinals, dann schieden sie jedoch mehr oder weniger knapp aus. Besonders eng war es bei Nicole Fessel, die am Ende 15. wurde. Sie wurde nach Fotofinish als Dritte ihres Laufes gewertet. Denise Herrmann beendete den Wettkampf als 23. und haderte später mit ihrer Taktik. Sie sei zu vorsichtig angegangen, meinte sie. Bei den Herren erwies sich Tim Tscharnke als chancenlos im seinem Viertelfinale, so dass er schließlich als 29. gewertet wurde. Daniel Heun, der ohne erfüllte Norm mitgenommen wurde, wurde 27. Tscharnke machte Kommunikationsprobleme für sein frühes Aus verantwortlich. „Ich bin recht gut gestartet. Dann meine ich, ein ‚halt dich zurück‘ von den Betreuern gehört zu haben. Das war wohl falsch“, sagte er. „Wir hatten eigentlich schon gehofft, dass wir eine Sportlerin ins Halbfinale bekommen, bei der Nicole wars sehr, sehr knapp mit Fotofinish. Aber wer so viele Krankheiten hatte, der kann auch nicht auf Augenhöhe mit den Besten kämpfen“, resümierte Bundestrainer Jochen Behle. „Bei den Herren hätte ich schon mehr erwartet. Heun okay, aber gerade von Josef hatten wir schon mehr erwartet.“ „Ich habe schon beim Laufen gemerkt, dass ich nicht die Kraft habe wie vor der Krankheit“, meinte Wenzl nach seinem Ausscheiden. Der Bayer hatte einige Tage pausieren müssen und wegen einer Stirnhöhlenvereiterung Antibiotika nehmen. Vor dem Wettkampf hatte er sich jedoch extrem zuversichtlich gezeigt und sogar eine Medaille anvisiert. Insgesamt herrschte eine atemberaubende Stimmung am Osloer Holmenkollen, worauf Jochen Behle das schwache Abschneiden von Hanna Kolb und Lucia Anger zurückführte. „Bei den jungen Athleten hat man gesehen, dass sie der Atmosphäre noch nicht gewachsen sind. Aber dafür haben wir sie ja mitgenommen“, sagte er.