Petter Northug ist seiner Favoritenrolle im Langlauf Verfolgungsrennen der Nordischen Ski Weltmeisterschaften in Oslo vollauf gerecht geworden. Er setzte sich gegen Maxim Vylegzhanin und Ilja Chernousov durch.
Taktisches Rennen bis zum Schluss
Vom Start weg wurde im heutigen Verfolgungsrennen über zwei Mal 15 Kilometer ein hohes Tempo angeschlagen. Zunächst führte Martin Johnsrud Sundby das Feld an und sorgte dafür, dass die Schweden ihrerseits nur reagieren und nicht agieren konnten. Im weiteren Verlauf wechselte die Führung dann allerdings häufig. Schließlich zeigte sich sogar Tobi Angerer im Klassik-Abschnitt an der Spitze. Auf dem Weg zum Skiwechsel bestand die Führungsgruppe noch aus 28 Läufern. Kurzfristig herausgefallen war hier auch Marcus Hellner, der aber zu Beginn des Skating-Teils wieder den Anschluss fand. Diese zweiten 15 Kilometer standen ganz im Zeichen von Alex Harvey (Kanada), der nach einer Attacke mehrere Kilometer lang vor dem Feld herlief und seinen Vorsprung zeitweise auf 15 Sekunden ausbauen konnte. Schließlich wurde er aber wieder geschluckt und es begann die heiße Schlussphase des Rennens. Bereits auf dem Weg zum Gratishaugen, also fast zwei Kilometer vor dem Ziel, wurde zum finalen Angriff geblasen und alle Favoriten reihten sich vorne ein. In breiter Front gingen sie auf die letzten Meter zum Stadion und auf der Gegengeraden setzte sich schließlich Petter Northug an die Spitze. Diese Position gab er bis zur Ziellinie nicht mehr ab und konnte sich als neuer Weltmeister feiern lassen.
Russen komplettieren Podium
Hinter Northug konnten sich mit Maxim Vylegzhanin und Ilja Chernousov gleich zwei Russen die weiteren Medaillen sichern. Etwas überraschend erkämpfte sich dahinter der Weißrusse Sergei Dolidovich Rang vier. Martin Johnsrud Sundby und Marcus Hellner kamen auf die Plätze fünf und sechs. Die Mitfavoriten Alexander Legkov (Russland) und Dario Cologna (Schweiz) mussten sich am Ende mit Rang 19 und 24 begnügen.
Angerer knapp am Podest vorbei
Ein starkes Rennen zeigte Tobi Angerer. Er war immer im vorderen Drittel der Spitzengruppe zu finden und konnte nach seiner kurzfristigen Führung im Klassik-Teil auch im Skating überzeugen. Als am Gratishaugen die Post abging lag er sogar auf einem Medaillenrang. Allerdings verlor er auf der Gegengeraden im Stadion ein paar Positionen und konnte aus dieser Situation heraus nicht mehr um das Podium mitkämpfen. Platz acht bedeutete für den Deutschen allerdings ein sehr gutes Ergebnis und lässt auf mehr hoffen. Bis zum Schluss war auch Franz Göring in der Spitzengruppe mit dabei und belegte am Ende Rang elf. Jens Filbrich wurde nach starkem Klassik-Abschnitt 30. Tom Reichelt konnte nach schwächerem Klassik-Start im Skating noch Plätze gutmachen und kam als 36. ins Ziel.