Beim Marcialonga, dem traditonellen Skimarathon im Val di Fassa und Val di Fiemme, haben wieder einmal die Skandinavier den Ton angegeben und die Siege eingefahren. Über 6.000 Teilnehmer erreichten das Ziel in Cavalese.
Gjerdalen wiederholt Sieg
Es war wieder einmal wie so oft beim Marcialonga: Nach einem 68 Kilometer langen Ausscheidungsrennen galt es am Schlussanstieg hinauf nach Cavalese noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Zuvor hatten verschiedene Athleten immer wieder für Attacken gesorgt. So versuchte sich Stanislav Rezac aus Tschechien bereits auf den ersten 18 Kilometern hinauf nach Canazei abzusetzen. Er wurde jedoch ebenso wieder gestellt, wie der Schweizer Toni Livers, der sich zwischenzeitlich an der Spitze zeigte. Auf dem Weg durch das WM-Stadion bis nach Molina verkleinerte die Tempoarbeit der Wasserträger der Teams die Spitzengruppe dann auf circa 19 Athleten. Am Fuße des Schlussanstiegs durften sich noch sieben Athleten Hoffnungen auf den Sieg machen. An die Spitze gesetzt hatten sich jedoch mit den Norwegern Tord Asle Gjerdalen und Petter Eliassen der Vorjahressieger beim Marcialonga und der Seriensieger bei den Ski Classics. Diese beiden lieferten sich einen packenden Zweikampf die Cascata hinauf. Oben angekommen war es dann Gjerdalen, der die größeren Kraftreserven hatte und das Rennen für sich entschied. Dahinter schaffte es Eliassen gerade noch so, seinen Teamkollegen Stian Hoelgaard in Schach zu halten und Rang zwei zu verteidigen. Tore Bjoerseth Berdal und Anders Aukland vervollständigten den norwegischen Fünffachsieg. Bester Schweizer war Toni Livers auf Rang 15, bester Österreicher Markus Bader als 33. und bester Deutscher Florian Rohde auf Platz 38.
Norgren knapp vorn
Das Rennen der Damen verlief deutlich spannender als erwartet. Vor den Herren gestartet, konnten die Damen zunächst ihr eigenes Rennen laufen. Hinauf nach Canazei wechselten sich meist Seraina Boner und Katerina Smutna in der Führungsarbeit ab. Boner war dann auch als Erste an der Zwischenzeit nach 18 Kilometern, musste dann auf dem Weg zurück nach Moena und weiter nach Predazzo Smutna und Britta Johansson Norgren ziehen lassen. Die Österreicherin und die Schwedin vergrößerten ihren Vorsprung bis zum Einstieg in den Schlussanstieg, wo ein fast legendärer Zweikampf entbrannte. Immer wieder schob sich eine der beiden Athletinnen an die Spitze, konnte sich aber nicht absetzen. Während Norgren alles schob, stieg Smutna ab und zu in den Grätenschritt um. Auf die Zielgerade gingen sie auf gleicher Höhe, aber Norgren hatte schließlich die größeren Kraftreserven und konnte sich nach 70 Kilometern mit knappem Vorsprung den Sieg sichern. Platz drei behauptete Seraina Boner. Justyna Kowalczyk (Polen) musste mit Platz sechs erneut eine herbe Niederlage einstecken. Als beste Österreicherin erreichte Petra Tanner das Ziel auf Platz 22, beste Deutsche war Sarina Kafferlein als 51. Die Siege über die Kurzdistanz von 45 Kilometer gingen an den Russen Sergey Spirin und die Italienerin Lisa Bolzan.
Hier findet ihr alle Ergebnisse: Ergebnisse Marcialonga Cavalese (ITA) 2016