Es wurde ein Rennen zum Genießen für Petter Northug. Ähnlich wie zuvor Marit Bjoergen konnte er den Sieg kontrolliert nach Hause laufen und sich ausgiebig feiern lassen. Zweiter wurde Maurice Manificat nach toller Aufholjagd vor Marcus Hellner.
Northug fährt kontrollierten Sieg ein
Ein kurzer Blick auf das Endergebnis lässt ein spannendes Rennen vermuten: Petter Northug gewann das 15 Kilometer lange Handicaprennen nur ganz knapp im Zielsprint vor Maurice Manificat und auch Marcus Hellner hatte als Dritter mit nur elf Sekunden Rückstand durchaus noch Siegchancen – doch weit gefehlt! Petter Northug lief mit einem Startvorsprung von 40 Sekunden ein souveränes Rennen und baute den Vorsprung Richtung Rennende weiter aus, als Marcus Hellner immer mehr ermüdete. Mit einer furiosen Aufholjagd stürmte Maurice Manificat heran, der insgesamt 1:20 Minuten auf den Schweden aufholte und ihn am letzten Anstieg vor dem Ziel schließlich stehenließ. Inzwischen hatte Northug bereits das Stadion erreicht und klatschte auf der gesamten Länge der Zielgeraden seelenruhig die Zuschauer ab. Manificat kam immer näher, was den Norweger jedoch nicht besonders aus der Ruhe brachte. Direkt vor der Ziellinie wartete er, dass der Franzose die letzten fünf Meter absolvierte und klatschte auch diesen beim Überqueren der roten Linie noch ab.
Angerer verliert Anschluss an Verfolger und wird Siebter
Mit guten Hoffnungen auf den dritten Endrang waren unter anderen Tobias Angerer und Dario Cologna sowie Lukas Bauer fast zeitgleich gestartet. Das Trio verlor bei der zweiten Passage des Mörderbakkens, als Manificat aus der zu diesem Zeitpunkt siebenköpfigen Verfolgergruppe den Anschluss, doch auch Anders Södergren, Vincent Vittoz und Maxim Vylegzhanin konnten dem Antritt nicht folgen. So arbeiteten sie im weiteren Rennverlauf als zwei Trios zusammen. Im Zielsprint erreichte Maxim Vylegzhanin den vierten Rang vor Vittoz und Södergren. Wenig später ersprintete sich Tobias Angerer Rang sieben vor Cologna und Bauer. „So schwer wie es heute gegangen ist, bin ich froh, dass es vorbei ist. Es ging sehr zäh, kein Vergleich zu gestern. Aber es ist für alle gleich. Nun kommt gleich der René ins Ziel und wird gefeiert“, erzählte Angerer.
Abschied von René Sommerfeldt
Für René Sommerfeldt hat nun die letzte Stunde im Langlauf-Weltcup geschlagen. Der Sachse beendete sein letztes Rennen ganz entspannt und mit alten Holzski auf den letzten Metern. In alte Laufbekleidung aus den letzten Jahrzehnten gekleidet hatte er zuvor auf der Strecke mit Bundestrainer Jochen Behle und einem Pappbecher Bier angestoßen. „Es ist angerichtet“, wurde der Athlet von seinem langjährigen Freund und Trainer erwartet. „Ich kenne ihn sehr gut, besser als so mancher andere. Auch noch aus meiner aktiven Zeit, wo wir Zimmerkollegen waren“, so Behle. „Er ist derjenige, der die Weichen gestellt hat: Er hat die erste Einzelmedaille für uns geholt in Lahti 2001 über 50 Kilometer. Er war unser erster Gesamtweltcup-Sieger und hat mit seiner Art zu Trainieren Zeichen gesetzt. Dann kamen mit den damals Jüngeren Axel und Tobi die anderen nach. Wir haben ihm viel zu verdanken“, schloss er. Sommerfeldt wurde im Ziel von seinen langjährigen Weggefährten Lukas Bauer, Tobias Angerer und Tom Reichelt, der als 26. die Ziellinie überquert hatte, erwartet und entsprechend gefeiert. Für den Oberwiesenthaler beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt abseits des aktiven Sports.
Kristallkugeln schon vorher vergeben
Wie bei den Damen waren auch bei den Herren die Kristallkugeln für Sprint-, Distanz- und Gesamtweltcup bereits vorher fest vergeben gewesen. Während letzte an den Dominator des Winter Petter Northug gingen, sicherte sich der Schwede Emil Jönsson als überlegener Sprinter das Kristall für den Sprintweltcup.