Mit Ausnahme von Tobias Angerer wussten die DSV-Läufer im 36 Kilometer langen Handicaprennen zwischen Cortina und Toblach zu überzeugen. Bester DSV-Starter war Axel Teichmann als Sechster. Der Sieg ging an den Topfavoriten Petter Northug.
Northug in gewohnter Taktik
Alles andere als ein erneuter Triumph des Norwegers an seinem Geburtstag wäre auf der heutigen fünften Etappe einer Sensation gleichgekommen. So siegte Petter Northug auch erwartungsgemäß im Zielsprint vor dem Schweizer Titelverteidiger Dario Cologna und Marcus Hellner aus Schweden und holte sich die Gesamtführung in der Tour de Ski zurück. Leicht abgeschlagen erreichten Jean Marc Gaillard und Matti Heikkinen sowie Axel Teichmann als Sechster mit 22 Sekunden Rückstand das Ziel.
Teamwork in wunderschöner Landschaft
Die Strecke führte in wunderschöner Winterlandschaft über eine Gesamtlänge von 36 Kilometer durch das Tal direkt neben der Landstraße entlang, so dass die Betreuer rechtzeitig alle Verpflegungspunkte an der Strecke erreichen konnten. Die Hälfte der Distanz ging es für die Herren zunächst steil bergauf, im zweiten Streckenabschnitte vornehmlich abwärts. Schon schnell nach dem Start bildete sich eine Vierer-Spitzengruppe, aus der schließlich Simen Oestensen zur Rennmitte herausfiel, während Gaillard und Heikkinen von hinten aufschlossen. Zu sechs ging es Richtung Ziel, wo sich die Gruppe wenige hundert Meter vor dem Ziel teilte. Auch in der großen Verfolgergruppe wurde sehr gut zusammengearbeitet. Vor allem die deutschen Herren um René Sommerfeldt verrichteten viel Führungsarbeit und brachten die Gruppe immer näher heran.
Reichelt und Sommerfeldt mit halber Norm
„Es ging hier nicht um den Sieg, sondern darum, eine gute Zeit zu haben – und das haben wir mit vier Läufern geschafft. Daher bin ich mit den Jungs sehr zufrieden. Wir haben alle Chancen aufs Podest zu laufen – auch wenn die Gesamtwertung in diesem Olympia-Winter für uns nicht das oberste Ziel ist“, sagte Bundestrainer Jochen Behle.
Hinter Teichmann, der 22,3 Sekunden hinter Northug durchs Ziel lief, erfüllten die Oberwiesenthaler Tom Reichelt (37,1) und Rene Sommerfeldt (37,9) auf den Plätzen zehn und zwölf mit ihren besten Saison-Leistungen die Teil-Norm für Olympia. Der Frankenhainer Jens Filbrich (37,4) wurde Elfter. Nur Tobias Angerer (Vachendorf/3:37,2) fiel etwas ab, wurde nur 30. – und stieg anschließend aus der Tour aus. „Ich habe Schnupfen, da will ich mit Blick auf Olympia nichts riskieren“, sagte er.
Sommerfeldt und Reichelt sollen angreifen
Angerer hatte die Tour-Premiere 2007 gewonnen, in diesem Jahr setzt Behle auf Reichelt und Sommerfeldt – nicht auf Teichmann, der als Sechster der Gesamtwertung im Moment die besten Karten hat. „Axel hat sich am Ende schwer getan“, sagte Behle, nachdem Teichmann am Ende nicht mehr hatte mithalten können. Die 22,3 Sekunden Rückstand auf Northug nimmt Teichmann nun mit auf die letzten drei Etappen bis zur Entscheidung am Sonntag in Val di Fiemme. „Es war ein sehr anstrengendes Rennen. Ich wäre gern mit der Gruppe angekommen, aber mir haben dann etwas die Körner gefehlt. Doch die Tour ist noch lange nicht vorbei“, sagte er. „Axel ist nicht derjenige, auf den wir am Schlussanstieg in Val di Fiemme setzen“, sagte Behle. Wenn es am Alpinhang Alpe Cermis am Sonntag um den Gesamtsieg geht, sollen „Tom und Rene angreifen“.
Sommerfeldt zuversichtlich
Zumindest Sommerfeldt, 2008 schon einmal Zweiter, fühlt sich dazu in der Lage. „Ich freue mich total über meine Leistung, fühle mich total gut. Ich habe jetzt wieder alle Chancen“, sagte er. Behle schloss sich diesem Urteil an. Während Sommerfeldt und Reichelt auf die Gesamtwertung laufen sollen, gehe es für Teichmann und Filbrich am Donnerstag und nach dem Ruhetag am Samstag darum, bei den beiden Klassisch-Rennen Top-Platzierungen einzulaufen.