Mit den letzten Rennen im schwedischen Falun wurde die Weltcupsaison der Langläufer beendet. Die Siege beim Finale holten sich völlig überlegen Marit Bjoergen und Petter Northug.
Northug vor Krogh
Die Miene von Petter Northug etwa eine Minute nach seinem Zieleinlauf sprach Bände: „Wo bleibt denn nur der Rest des Feldes?“, wird er sich am Zaun stehend mit dem Blick in die Ferne gefragt haben. Der Norweger dominierte das Geschehen auf den letzten vier Etappen des Winters scheinbar nach Belieben, so dass er es am letzten Renntag ruhig angehen lassen konnte. Mehr als einer Minute nach seinem eigenen Zieleinlauf kam schließlich ein Verfolgertrio in Sichtweite, aus dem sich zu Northugs Freude sein junger Landsmann Finn Haagen Krogh im Zielsprint vor Dario Cologna durchsetzte. Ein tolles Wochenende von dem erst 20-jährigen Skandinavien-Cup-Sieger, der auch die Konkurrenz wie Lukas Bauer verwunderte: „Wo bist du denn gelandet?“ – „Zweiter bin ich geworden“, lautete der erste Dialog im Ziel.
Wie immer: Bjoergen vor Kowalczyk
Es war sicher nicht leicht für Justyna Kowalczyk: Zwar absolvierte sie, wie sie selbst in der abschließenden Pressekonferenz sagte, „eine tolle Saison, mir bedeutet der dritte Gewinn des Gesamtweltcups eine Menge“, dennoch wurde sie ein ums andere Mal von Marit Bjoergen geschlagen. So auch beim Finale: Sowohl Bjoergen als auch Kowalczyk konnten es beim Handicaprennen ruhig angehen lassen, „weil der Abstand nach vorn viel zu groß war und auch nach hinten der Vorsprung groß genug war“, meinte Kowalczyk. Mit einem ähnlichen Abstand wie Northug setzte sich Marit Bjoergen also wie immer in diesem Winter vor Justyna Kowalczyk durch. Den dritten Rang rettete Therese Johaug ins Ziel.
Licht und Schatten
Im deutschen Team waren gute und schlechte Leistungen zu beobachten. Als völlig überfordert nach einer langen Wettkampfsaison erwiesen sich speziell die jungen Denise Herrmann und Alencup-Gewinnerin Monique Siegel, die von Jochen Behle aus dem Wettkampf genommen wurden, als sie nach zwei Etappen die letzten beiden Plätze belegten. Andy Kühne kam immerhin dreimal zum Einsatz, ein Start beim Handicaprennen machte mit großem Rückstand wie auch bei dem kränkelnden Jens Filbrich keinen Sinn mehr. Dass die verkorkste Saison nicht mehr zu retten ist, hatte Steffi Böhler schon in den letzten Wochen gezeigt. So war von ihr beim Weltcupfinale nicht mehr viel zu erwarten gewesen, aber sie beendete die Tour als 29. Einen positiven Eindruck hinterließen auch beim letzten Wettkampf-Wochenende noch Nicole Fessel und Katrin Zeller, die bei der Mini-Tour als gute Elfte und Zwölfte ins Ziel kamen. Tobias Angerer musste sic dagegen mit Rang 19 begnügen – auch bei ihm war der Akku zum Saisonende leer. Mehr dazu berichtet er in seinem Blog.
Alles ausführlich im Special
In unserem Special zum Weltcupfinale in Falun könnt ihr alle Geschehnisse aus den letzten Renntagen noch einmal genauer nachlesen. Dort findet ihr neben allen News auch die Aussagen der Sieger und der Deutschen nach den Wetkämpfen sowohl umfassende Bildergalerien. Klickt euch durch die Schnappschüsse und News und erinnert euch an die Ereignisse der letzten Tage zurück.