Schlussläufer Petter Northug konnte seinen Einlauf ins Hellner-Stadion von Gällivare genießen – der norwegischen 4×7,5km Staffel mit Eldar Roenning, Martin Johnsrud Sundby, Sjur Roethe und Petter Northug konnte wieder einmal niemand das Wasser reichen.
Northug kann taktisch laufen
Nachdem Eldar Roenning das Rennen sehr zurückhaltend angegangen und die erste Schleife vor allem von der Tempoarbeit des Sprinters Emil Jönsson bestimmt worden war, versuchte aus norwegischer Sicht Martin Johnsrud Sundby auf seiner Schleife eine erste erfolglose Attacke. Erst Sjur Roethe gelang es, durch seine erstklassige Leistung das entscheidende Loch zu den Verfolgern zu reißen, so dass Petter Northug ein mehr oder weniger taktisches Rennen laufen konnte. Obwohl die Mannschaft nach drei Wechseln bereits 17 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger hatte, ging Northug zunächst volles Tempo, nahm aber etwa ab der Hälfte der 7,5 Kilometer nach einem Blick über die Schulter sichtbar Tempo raus. Das Ziel in Hellners Heim-Stadion erreichte Northug ohne größere Sperenzchen inklusive einer kleinen schwedischen Flagge in der Hand.
Hellner zeigt Kampfgeist
Der zweite Rang in Gällivare ging an die Gastgeber aus Schweden, obwohl sie nach einer starken Anfangsleistung von Emil Jönsson durch Johan Olsson und Daniel Richardsson deutlich an Boden verloren. Marcus Hellner zeigte in seinem Stadion, was in ihm steckt und lief zusammen mit Alex Harvey und Roman Furger wieder an die Zeit- und Drittplatzierten aus Russland und Deutschland heran und sicherte seinem Team im Zielsprint den zweiten Platz vor Russland, der Schweiz und Kanada.
Jung und Alt im deutschen Team
Das deutsche Team bestand nach der krankheitsbedingten Absage von Tobias Angerer aus zwei alten Hasen und zwei jungen Talenten, die sich sehr gut schlugen. Nachdem Jens Filbrich und Axel Teichmann mit der Spitzengruppe in Kontakt geblieben waren, gelang es Tim Tscharnke zwar nicht, den starken Sjur Roethe zu halten, er blieb jedoch zusammen mit Alexander Legkov auf der Verfolgung des Norwegers. Auch Hannes Dotzler, der sich im Sommer einen Wadenbeinbruch zugezogen hatte, wusste bei seinem Debüt als Schlussläufer zu überzeugen. Lediglich nach dem Zusammenschluss und unter dem Tempodiktat Hellners hatte der Allgäuer nichts mehr zuzusetzen, so dass die Kräfte für den langen Schlussspurt fehlten. Dennoch zeigte sich das Team im Ziel über den sechsten Rang nicht unzufrieden: „Heute war es eine Bestätigung, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir konnten bis zum Ende mit der Weltspitze mithalten. Jetzt sind wir Sechster, aber der Zeitabstand nach vorn ist sehr gering. Der Hannes hat einen guten Job gemacht, er hat alles versucht. Ich denke, gerade die zwei jungen Athleten können hier nur dazulernen mit dem Rennen“, meinte Filbrich später.