Deutschlands Staffel-Vierer hat die vierte deutsche Medaille der Langläufer bei diesen Olympischen Spielen errungen. Hinter den überlegenen Norwegerinnen reichte es wie in Liberec zur Silbermedaille.
Norwegen dank Bjoergen unschlagbar
Vier Starts, davon dreimal Gold und einmal Bronze – das ist die unglaubliche Bilanz der Marit Bjoergen bei diesen Winterspielen. Die 29-Jährige machte auuch im Staffelrennen auf der Schlussrunde alles klar und lief noch einen deutlichen Vorsprung für die Norwegerinnen heraus. Zuvor hatte es auf allen drei Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen mehrerer unterschiedlicher Nationen gegeben – mit dabei immer das norwegische Quartett mit Vibeke Skofterud, Therese Johaug, Kristin Steira und zuletzt Marit Bjoergen, die allen Konkurrentinnen schnell auf und davon lief und ihre beeindruckende Form unterstrich. Silber ging an das deutsche Team vor den Finninnen in Bestbesetzung, die auf der ersten Runde durch Pirjo Muranen schon scheinbar aussichtslos abgeschlagen waren. Vierte wurden die Italienerinnen vor den ersatzgeschwächten Schwedinnen.
Evi sorgt für deutschen Rückstand
Zunächst hatte das Rennen mit Katrin Zeller sehr gut begonnen aus deutscher Sicht, als durch die Tempoarbeit des Führungsquintetts die amtierenden Weltmeisterinnen aus Finnland abgehängt werden konnten und Zeller knapp hinter Anna Olsson und Vibeke Skofterud zum Wechseln kam. „Die Taktik ist aufgefangen, ich bin sehr zufrieden. Russland und Finnland abgehängt, die Ski waren heute perfekt“, freute sich die Oberstdorferin im Ziel. Mit Problemen hatte dann aber Evi Sachenbacher-Stehle zu kämpfen, die von Bundestrainer Jochen Behle auf die schwierige zweite Position gesetzt worden war und einbrach: „Evi hatte am Ende Probleme, war blau. Aber da ging auch die Post ab vorne. Heute hat es bei ihr nicht ganz gereicht“, resümierte Jochen Behle den Zeitverlust von knapp 30 Sekunden auf die Spitze.
Gössner und Nystad mit starkem Rennen
So wurde Miriam Gössner auf die erste Freistilstrecke geschickt und zeigte wie schon bei den Weltmeisterschaften von Liberec ein bravouröses Rennen und halbierte den Rückstand nach vorn. „Ich habe versucht, auf der ersten Runde taktisch zu laufen, damit ich am letzten Berg noch Kräfte habe und das hat geklappt“, freute sich die 19-Jährige aus dem Biathlon-Lager, der auch von Behle höchstes Lob gezollt wurde. „Miri geht in jedes Rennen zwar völlig nervös, läuft dann aber ihren Stiefel runter. Sie macht im Prinzip sogar Zeit gut auf Steira, das ist weltklasse. Ich bin schon auf der Suche nach einem Loch, wo ich die Waffe reinwerfen kann“, schmunzelte Behle, der die Biathletin liebend gern ganz zu den Langläufern holen würde. Auf der letzten Runde wiederholte Schlussläuferin Claudia Nystad ihren Schlussspurt von Liberec und hängte Aino Kaisa Saarinen auf dem Weg ins Stadion wieder ab. Das bedeutete erneut die Silbermedaille für das jubelnde deutsche Quartett. „Das war das für uns Bestmögliche, die Norwegerinnen waren die klare Nummer eins und haben das auch voll bestätigt. Die Miri bringt die Staffel wie in Liberec wieder zurück ins Geschehen und Claudia hat auch ein klasse Rennen hintenraus gemacht“, lobte Behle abschließend seine Athletinnen.