Maiken Caspersen Falla konnte diesmal auch im Freistilsprint triumphieren. Beim Langlauf Weltcup in Lahti ließ sie Jessie Diggins und Heidi Weng hinter sich. Bei den Herren sorgten die Norweger Emil Iversen, Finn Hågen Krogh und Petter Northug für einen norwegischen Dreifachsieg.
Jessie erkämpft sich Podiumsplatz
Das Finale der Damen wurde erwartungsgemäß von den Norwegerinnen dominiert, obwohl Therese Johaug, die im Viertel- und Halbfinale überzeugt hatte, wie auch Stina Nilsson knapp im Halbfinale gescheitert waren. So lag die Tempoarbeit aber auch ohne sie bei ihren Teamkolleginnen: Zuerst sorgte Ingvild Flugstad Østberg für eine hohe Geschwindigkeit gefolgt von Heidi Weng, dann attackierte Maiken Caspersen Falla am zweiten von drei Anstiegen der 1,6 Kilometer langen Sprintrunde. Jessie Diggins konnte sich zur Hälfte des Laufes bis auf Platz drei nach vorn schieben, ein Podium schien jedoch unerreichbar zu sein. In der Zielkurve lag Ingvild Flugstad Østberg noch vorn, aber Falla und Weng kamen mit mehr Schwung aus der Abfahrt und nahmen die Außenbahn. Maiken Caspersen Falla holte den nächsten Sieg – diesmal in der freien Technik. „Es war ein toller Tag. Ich habe mich sehr stark gefühlt. Ich wollte vorn laufen, um allen möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen. Ich habe versucht, etwas Kräfte zu sparen, um dann vor dem Ziel wieder das Tempo zu erhöhen“, sagte Maiken. Rang zwei schien an Østberg oder Weng zu gehen, doch Jessie Diggins hatte das deutlich beste Finish und überflügelte noch beide Norwegerinnen. Vor allem Østberg hatte auf den letzten Metern gar nichts mehr zuzusetzen und wurde nur Vierte. Die Ehrenrunde war Neuland für die Amerikanerin, so dass sie erst dazu aufgefordert werden musste, bevor sie mit Maiken Caspersen Falla und Heidi Weng feiern ging. Rang fünf ging an Astrid Uhrenholdt Jacobsen vor Hanna Falk, der im Finale die Kräfte fehlten.
Zweiter Weltcupsieg für Iversen
Das Herrenfinale wurde von den Norwegern bestimmt, die es zu fünft mit Topfavorit Federico Pellegrino zu tun bekamen. Zunächst machte Finn Hågen Krogh das Tempo, bis der Italiener am zweiten Anstieg angriff. Die Norweger konterten durch Krogh und Pellegrino musste es vor der Haarnadelkurve erneut versuchen. Er übernahm die Spitze, aber die Norweger gaben noch nicht auf. Aus dem Windschatten attackierten sie auf der Abfahrt ins Stadion, Emil Iversen holte sich seinen zweiten Weltcupsieg und auch Finn Hågen Krogh und Petter Northug überflügelten den Italiener noch auf der Zielgeraden. „Ich habe das gesamte Finale viel Gas gegeben. Vor der Abfahrt zum Stadion war ich in einer guten Position. Pellegrino war zwar vorn, aber vor der letzten Kurve konnte ich an ihm vorbeiziehen. Ich hatte noch einige Kräfte übrig und es ist toll, nun den zweiten Weltcupsieg zu feiern“, sagte Emil. „Ich habe in der Abfahrt vor der letzten Kurve ein paar Meter auf Emil verloren“, sagte Finn und Petter fügte hinzu: „Heute war es nicht leicht mit dem Neuschnee. Ich hatte auch schon die 30 Kilometer von morgen im Hinterkopf. Im letzten Anstieg wollte ich eine gute Position haben, aber ich war zu weit hinten, um noch um den Sieg zu kämpfen.“ Sindre Bjørnestad Skar wurde Fünfter vor Eirik Brandsdal.
Hanna Kolb: Nach Fehlstart ohne Energie
Hanna Kolb war die einzige DSV-Athletin, die den Sprung ins Halbfinale schaffte. Denise Herrmann, Sandra Ringwald und Lucia Anger scheiterten im Viertelfinale, das Elisabeth Schicho und Markus Weeger nach ihrem Ausscheiden in der Quali gar nicht sahen. Der derzeit beste Sprinter in DSV-Reihen, Sebastian Eisenlauer, hatte sich erkältet und trat schon am Donnerstag zusammen mit Andi Katz den Rückflug an. Im Halbfinale verursachte Hanna Kolb einen Fehlstart, der ihr die erste gelbe Karte einbrachte, aber ohne weitere Folgen blieb. Da sie und Jessie Diggins das sehr laute akkustische Signal des Fehlstarts völlig überhörten, sprinteten beide quer durchs Stadion, bis sie vor der ersten Kurve aufgehalten wurden. Das kostete sie viel Kraft – zumindest bei Hanna Kolb. Sie hatte im zweiten Anlauf keine Energie mehr, um noch mit der Gruppe mitzuhalten, so dass sie vor der Abfahrt ins Stadion endgültig rausnahm. „Es war klar, dass es schwer wird im Halbfinale. Der Lauf war brutal schwer besetzt. Aber dass mir so die Kraft ausgeht, hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Deswegen bin ich ein bisschen enttäuscht“, meinte Hanna und erklärte dann, wie es dazu kam. „Mein Ziel war ein aggressiver Start, weil die besten Spuren wegen dem Neuschnee schon eingelaufen sind. Deswegen wollte ich natürlich die Idealspur sichern, weil ich wusste, dass ich gut starten kann. Da habe ich dann wohl den zweiten Schuss völlig überhört“, schmunzelte sie. „Ich habe mich gefreut – wo bleiben die anderen? Hintenraus war es dann blau gehen in seiner höchsten Form. Ich habe schon am ersten Berg gemerkt, dass es hintenraus zäh wird und wenn man nicht in Windschatten ist in den langen Zieherabfahrten, dann ist das natürlich schade.“
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