Packendes Finish im WM-Klassikrennen: Bjoergen jubelt, Kowalczyk enttäuscht - xc-ski.de Langlauf

Packendes Finish im WM-Klassikrennen: Bjoergen jubelt, Kowalczyk enttäuscht

Marit Bjoergen © Laiho/NordicFocus

Die Überraschung war so nah: Doch dann hat Marit Bjoergen sich im klassischen Intervallstart doch noch ihre dritte Goldmedaille bei den Langlauf-Weltmeisterschaften in Oslo gesichert. Justyna Kowalczyk zeigte sich als Zweite diesmal enttäuscht.

Entscheidung auf den letzten Metern
Wer hätte das gedacht? Justyna Kowalczyk, die ewige Zweite, lag nahezu während des gesamten zehn Kilometer langen Klassikrennens mit Intervallstart auf Goldkurs vor der absoluten Topfavoritin Marit Bjoergen – doch dann brach die Polin kurz vor dem Ziel noch ein. Als Justyna Kowalczyk als letzte Läuferin das Langlauf-Stadion am Holmenkollen erreichte, wurde der Jubel des norwegischen Publikums immer lauter. Spätestens in diesem Moment muss der Polin klar gewesen sein, dass es doch noch gewaltig eng wird zwischen ihr und Superstar Marit Bjoergen. Auf der Strecke hatte Kowalczyk überraschend immer acht, neun Sekunden vor der Norwegerin gelegen, auf den letzten drei Kilometern bis zum Ziel musste sie dann aber ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Unter dem immer lauter werdenden Jubel der norwegischen Fans quälte sich Kowalczyk sich über die Zielgerade – und wurde mit vier Sekunden Abstand wieder nur Zweite. „Ich war am Ende wirklich müde. Das ist natürlich bitter, vier Sekunden am Ende. Ich bin sehr traurig“, meinte Justyna Kowalczyk mit Tränen in den Augen. Marit Bjoergen konnte ihr Glück kaum fassen und ließ sich überglücklich in den Schnee zurücksinken. „Ich wusste, dass Justyna sehr schnell unterwegs war und ich war selbst überrascht, dass es noch gereicht hat. Als ich dann sah, dass ich gewonnen habe, war es ein tolles Gefühl“, freute sich die dreifache Weltmeisterin von Oslo.

Finnen mit der richtigen Wachswahl
Wie Jochen Behle schon nach wenigen Kilometern feststellte, hatten die finnischen Wachser heute das mit Abstand beste Händchen bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Das wurde auch im Endklassement klar ersichtlich, wo Aino Kaisa Saarinen sich die Bronzemedaille sicherte. Knapp hinter Therese Johaug, der Bronzemedaillen-Gewinnerin aus der Doppelverfolgung, überzeugten Krista Lähteenmäki und Pirjo Muranen auf den Plätzen fünf und Sechs. Mit Kerttu Niskanen wurde eine vierte Finnin starke Achte hinter Marianna Longa, die einen Teil der Distanz mit der hinter ihr gestarteten Marit Bjoergen bewältigen konnte.

Bundestrainer Behle nicht zufrieden
Das deutsche Team war mit nur drei Athletinnen in den Wettkampf gestartet. Klassikspezialistin Katrin Zeller führte das Aufgebot an, das von den jungen Denise Herrmann und Lucia Anger ergänzt wurde, da Sachenbacher und Co. für die Staffel geschont wurden. Alle drei konnten Jochen Behle allerdings am heutigen Tage auf den Plätzen 22, 42 und 43 nicht überzeugen: „Von der Katrin hatte ich mir mehr erhofft, Platz 15 war die Zielsetzung, bei gutem Verlauf sogar Top10. Die Jungen sind in das Rennen reingerutscht, weil wir die anderen schonen wollten. Sie konnten sich anbieten für die Staffel, aber ich denke, das Ergebnis spricht für sich“, so Behle.

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