Etwas überraschend nach dem Rennverlauf hat die norwegische Herrenstaffel es den Damen nachgemacht und sich in der Besetzung Eldar Roenning, Niklas Dyrhaug, Martin Johnsrud Sundby und Petter Northug den Sieg geholt. Rang zwei ging an Russland vor Schweden.
Schweden mit Initiative, Northug mit Pokerface
Es wurde ähnlich wie zu Saisonbeginn in Sjusjoen ein Bummelrennen mit vielen Stehversuchen – nur die Schweden Johan Olsson und Marcus Hellner, die an den Positionen zwei und vier eingesetzt waren, hielten das Tempo hoch, so dass die Spitzengruppe sich verkleinerte. Bei den nächsten Stehversuchen wuchs die Gruppe aber schnell wieder auf bis zu neun Personen an. Während der gesamten letzten zehn Kilometer wurden Athleten und Zuschauer aus Petter Northug nicht schlau: Ist der Norweger wirklich zu schlecht in Form, wie es das gestrige Rennen zeigte oder war es für ihn nur ein Trainingsrennen? Ähnlich schien es heute zu sein, Northug war immer ganz hinten zu finden und schien immer wieder um Anschluss an die Gruppe zu kämpfen. Erst auf dem letzten Kilometer schob sich der Norweger in eine bessere Position und es wurde klar, dass er wieder einmal ein perfektes Pokerface zur Schau getragen hatte. Northug zog den Zielsprint an und siegte vor dem russischen Quartett in der Besetzung Dmitry Japarov, Stanislav Volzhentsev, Konstantin Glavatskikh und Maxim Vylegzhanin. Tang drei ging an die Schweden mit Daniel Rickardsson, Johan Olsson, Anders Södergren und Marcus Hellner, die viel für das Tempo getan hatten. Rang vier ging im Fotofinish an die Italiener vor Deutschland, Italien II und Russland II.
Deutschland am Rande der Disqualifikation
Das deutsche Team ist schon früh im Rennen haarscharf an einer Disqualifikation vorbeigeschrammt. Startläufer Jens Filbrich musste sich bei einem Stadiondurchlauf nach einem Stockbruch einen Ersatz reichen lassen, während er in die Schlaufen schlüpfte, ging der Thüringer aber aus der Klassikspur und benutzte Skatingschritte, was nach dem Wechsel auf Hannes Dotzler ein Gespräch mit der Jury zur Folge hatte. Die ließen jedoch Gnade vor Recht ergehen, da sich Filbrich keinen Vorteil verschaffte. Das deutsche Quartett zeigte insgesamt ein sehr gutes Rennen und blieb immer in Kontakt mit der Spitze. Direkt nach dem letzten Wechsel von Tobias Angerer auf Tim Tscharnke folgte der Deutsche einer Attacke Hellners während der Rest des Feldes wieder Stehversuche machte. Beide konnten zunächst entkommen, wurden jedoch nach einem Kilometer wieder eingeholt. Das zweite deutsche Team mit Franz Göring, Thomas Bing, Jonas Dobler und Sebastian Eisenlauer beendete das Rennen auf Rang 14, nachdem Göring und auch Bing bis zu seinem achten Kilometer noch sehr gut mit der Spitze mitgehalten hatte. Für die drei jungen Läufer steht nun aber die bevorstehende Junioren- und U23-Weltmeisterschaft im Vordergrund.