Alexey Poltoranin hat sich im Zielsprint des 14 Kilometer langen Massenstarts in der klassischen Technik bei der Tour de Ski in Oberstdorf knapp gegen Dario Cologna durchgesetzt. Francesco de Fabiani wurde Dritter. Martin Johnsrud Sundby büßte viel Zeit ein, sein Vorsprung schrumpfte auf die Hälfte.
Sundby lässt deutlich Federn
An einem schwarzen Tag von Martin Johnsrud Sundby rückte das Feld in der Gesamtwertung wieder deutlich näher zusammen. Der Grund für Sundbys Problem kam ausgerechnet aus dem eigenen Lager: Seine Teamkollegen sorgten für ein hohes Tempo. Zunächst waren es Tønseth und Krogh beim ersten Zwischensprint, nach knapp fünf Kilometern attackierte Hns Christer Holund, was Sundby bereits in arge Bedrängnis brachte. Kurz darauf erhöhte Niklas Dyrhaug die Probleme des Landsmanns noch weiter. Petter Northug nutzte an seinem 30. Geburtstag seine Chance und schob sich in der Gruppe wieder weiter nach vorn, um nicht auch noch zurückzufallen. Bis ins Ziel verlor Sundby fast eine Minute auf den Sieger und büßte damit knapp die Häfte seines großen Vorsprungs ein.
Poltoranin siegt nach Fotofinish gegen Cologna
Endlich wieder einen guten Eindruck hinterließ Dario Cologna, der sich während des gesamten Rennens auf den ersten Plätzen zeigte und damit Stärke zeigte. Wie auch der spätere Sieger Alexey Poltoranin attackierte er am vorletzten Anstieg zum Egli-Hügel während des letzten Kilometers. Beide kämpften kurz darauf Seite an Seite um den Sieg, doch der Kasache hatte seinen Fuß im Zielsprint wenige Zentimeter weiter vorn, so dass Poltoranin nach Auswertung des Zielfotos als Sieger gewertet wurde. „Es war ein gutes Rennen für mich. Ich bin sehr glücklich, denn ich bin der Erste der außerhalb eines Sprints Martin [Sundby] geschlagen hat“, meinte der Kasache, der nicht wusste, ob es zum Sieg gereicht hat: „Ich habe die Augen einfach zugemacht und habe den Fuß nach vorn geschoben.“ „Es war ein schwieriges Rennen, aber es hat Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz. Es war eine tolle Athmosphäre an der Strecke. Ich hoffe, ich kann auch in den nächsten Tagen um das Podium kämpfen. Wir werden dann sehen, wie es mit der Gesamtwertung der Tour läuft“, meinte Dario. Rang drei ging an Francesco de Fabiani vor den Norwegern Niklas Dyrhaug und Didrik Tønseth. Alexander Legkov zeigte als Sechster sein deutlich bestes Saisonrennen vor Matti Heikkinen und Andi Katz. Geburtstagskind Petter Northug wurde Neunter vor Sergey Ustiugov, der zu Beginn lange das Tempo gemacht hatte.
Rennkatze mit bestem Karriere-Resultat: „Ein arschgeiles Rennen!“
Andreas Katz läuft weiter in der Erfolgsspur. Nach seinem ersten Sprint-Viertelfinale gestern steigerte er sich weiter und mischte immer bei den Besten mit. Zu Beginn der letzten Runde übernahm er sogar die Führung, musste kurz darauf aber kämpfen, um ander Gruppe dranzubleiben. Im Ziel konnte er sich über den achten Platz und damit sein bestes Weltcupresultat freuen. „Es ist genial heute gelaufen, es war Wahnsinn mit der ganzen Stimmng an der Strecke. Das hat mich so nach vorne gepusht. Es war ein arschgeiles Rennen. Ich habe die ganzen Fans an der Strcke gehört, wie sie mich angefeuert haben und das hat mich brutal motiviert und angespornt“, sagte Andi überglücklich. „Ich habe mich jetzt langsam vorgearbeitet in der Gesamtwertung, gestern auf 15, heute auf 14. Dann können wir morgen einen entspannten Ruhetag machen und abwarten, ob es noch nach vorn geht.“
Jonas Dobler wird 14.: „Ich war am Limit!“
Auch Jonas Dobler konnte im Massenstart mit guter Leistung überzeugen und im Ziel den 14. Platz belegen. Zu Rennbeginn und auf den letzten Kilometern tat er sich jedoch schwer, die Gruppe zu halten, war im Ziel aber dennoch zufrieden. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal vor dem Sundby war, deswegen bin ich auf jeden Fall zufrieden“, schmunzelte er. „Am Anfang war es gleich ein brutal hohes Tempo die ersten zwei Runden zum ersten Zwischensprint hin. Da war ich schon am Limit, aber ich habe gemerkt, dass es den anderen auch so geht. Ich habe versucht, mich möglichst gut zu positionieren, weil ich wusste, am Schluss braucht man eine gute Position. Ich habe das nicht 100% geschafft, aber bin trotzdem mit dem 14. Platz zufrieden.“ Neben Katz und Dobler konnte auch Thomas Bing ein gutes Rennen zeigen, das er noch vor dem Tour-Führenden auf Platz 22 beendete. Lucas Bögl wurde 50.
Gutes Rennen der Schweizer
Neben den überzeugenden zweiten Platz von Dario Cologna konnten sich auch seine Landsmänner gut in Szene setzen. Mit Jonas Baumann und Toni Livers belegten zwei weitere Eidgenossen die Plätze 13 und 16. Baumann hielt dabei bis zum letzten Anstieg mit der Spitze mit, während Toni LIvers nach acht Kilometern Federn ließ und zurückfiel.
=> Resultat 14km KT Massenstart
=> Zwischenstand nach fünf Etappen