Im letzten Freistil-Sprint vor den Weltmeisterschaften konnten sich Kikkan Randall und Emil Jönsson die Siege in Drammen sichern. Die deutschen Sprinter enttäuschten einmal mehr im Langlauf-Stadion von Konnerud.
Kikkan Randall setzt sich durch
Zum zweiten Mal in diesem Winter hat Kikkan Randall sich den Sieg in einem Freistilsprint gesichert. Die US-Amerikanerin präsentierte sich in allen Läufen stark und hatte im Finale noch am meisten zuzusetzen. Auf der langen und ansteigenden Zielgeraden zog sie an der Norwegerin Maiken Caspersen Falla vorbei, die die gesamten 1200 Meter im Finale von vorn gelaufen war. Marit Bjoergen, die ihr immer auf den Fersen gewesen war, musste sich im Zielsprint Charlotte Kalla und Arianna Follis geschlagen geben, die nach Fotofinish auf den Plätzen drei und vier gewertet wurden. Ida Ingemarsdotter zeigte ebenfalls eine starke Leistung während des Sprinttages, nachdem sie schon im Distanzrennen überrascht hatte, und wurde gute Sechste.
Emil Jönsson wieder fit
Nach seinem Sturz bei den Schwedischen Meisterschaften herrschte lange Unsicherheit, wie lange die Verletzungen den schwedischen Topsprinter noch beeinträchtigen würden. Dass sich seine Fans keine Sorgen im Hinblick auf die Weltmeisterschaften machen müssen, bewies der beste Sprinter der Saison im Finale, wo er gemeinsam mit Northug das Feld über den größten Teil des Laufes beobachtete und erst auf der Zielgeraden den Turbo zündete. Er stürmte an dem von vorn laufenden Finnen Martti Jylhä vorbei, der am Ende nur Fünfter wurde. Jönsson ließ der Konkurrenz keine Chance und siegte deutlich vor dem Kanadier Alex Harvey, der bei den Weltmeisterschaften in die Fußstapfen seines berühmten Vaters treten soll. Petter Northug konnte sich immerhin noch auf den dritten Rang schieben vor Marcus Hellner, Martti Jylhä und Mats Larsson.
Denise Herrmann stürzt zum vierten Mal
Als einzige deutsche Athletin hatte Denise Herrmann als 29. den Sprung in die Viertelfinals geschafft, wo sie dann aber direkt scheiterte. Gleich nach dem Start kam sie zu Fall – zum vierten Mal in diesem Winter verschenkte sie ein Topresultat nach den Stürzen in Düsseldorf, Oberhof und bei den U23-Weltmeisterschaften. „Ich bin mir irgendwie wieder mit dem Stock auf den Ski drauf, ich weiß auch nicht, so ein Pech aber auch. Es ging richtig gut und ich bin gut in Form. Am Berg war ich wieder dran. Über die Kuppe haben mir dann die Körner wieder ein bisschen gefehlt, die ich am Berg dann ein bisschen rausgeblasen habe. Aber ich musste alles geben, damit ich wieder den Anschluss herstellen konnte. Dann ist es trotzdem noch der Vierte geworden, weil die Justyna Kowalczyk auch noch gestürzt ist“, erklärte die Oberwiesenthalerin. „Wir hoffen mal, dass es nächste Woche ein bisschen besser wird und sturzfrei endlich mal. Weil die Form, die passt wirklich. Ich fühle mich gut beim Laufen.“ Auch Bundestrainer Jochen Behle konnte über den erneuten Fauxpas nur den Kopf schütteln: „Die vielen Stürze, das ist natürlich nicht mehr nur Zufall. Irgendwann müssen wir das mal hinkriegen, dass wir die Ruhe haben und dann auch die Übersicht und nicht immer die Nervösität haben und jedes Mal immer gleich aus dem Rennen zu sein“, so Behle. „Sie hat sicherlich gut gekämpft hinten dran, da gibt es keine Frage, aber du bist dann von Haus aus chancenlos.“ Als chancenlos erwies sich auch der einzige männliche DSV-Vertreter im Viertelfinale, Daniel Heun. Für den Rhöner ging es am heutigen Tage noch um ein Last-Minute-Ticket für die Weltmeisterschaften – überzeugen konnte der Hesse jedoch nicht gerade. „Es hat geheißen, ich kann mich hier für die WM noch anbieten, aber ich weiß nicht, ob da ein 30. Platz reicht. Eine genaue Platzierung wurde mir nicht konkret gesagt, ich muss nun halt hoffen“, meinte Heun.