Beim Skadi Loppet in Bodenmais gingen in diesem Jahr insgesamt 2.066 Teilnehmer aus 22 Nationen an den Start. Und von allen Seiten gab es großes Lob für ein perfektes Event. Bei unwirtlichen Verhältnissen mit dichtem Nebel, starkem Wind und Dauerregen gewann am Ende Florian Rohde vom SC/TV Gefrees in der fantastischen Siegerzeit von 1:56:02,8 Stunden vor dem slowakischen Olympia-Starter Martin Bajcicak den 21. Subaru Skadi Loppet über 42 Kilometer in klassischer Technik
Europameister ermittelt
Erstmals durften sich im Aktivzentrum Bodenmais am Bretterschachten auch einige Athleten über den Europameister-Titel freuen. Denn: Die Besten des Koasalaufs St. Johann (50 km freie Technik) und des Skadi Loppets Bodenmais (42 km klassische Technik) wurden mit EM-Ehren ausgezeichnet. Bei den Herren holte sich der Finne Kari Varis Platz eins vor dem Schweizer Andrea Florinett (4:03:01,8) und Madis Vaikmaa (Estland/4:04:35,2).
Bei den Damen gewann souverän die Tschechin Martina Stursova in 5:08:54,3 Stunden. Katharina Gattermann (5:15:26,1) und Lokalmatadorin Stefanie Felgenhauer (5:20:24,8) belegten die Plätze zwei und drei. Lokalmatador Thomas Freimuth gewann mit den Tschechen Viktor Novotny, Jiri Rocarek und Daniel Slechta für das Fischer Racing Team die Teamwertung.
Starter kommen bis aus Japan
Auch Andreas Adam, der Chef-Organisator des Skadi Loppets, hatte vor dem Start am Sonntag Grund zum Jubeln. Genau 2.066 Athleten aus 22 Nationen folgten dem Ruf der Bayerwäldler – ein Starter flog sogar eigens aus Tokio ein, um bei den Rennen am Wochenende dabei zu sein. Und die Sportler sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn im Bodenmaiser Skilanglaufstadion wurden ihnen am Samstag beste Langlauf-Bedingungen geboten. Über einen Meter Schnee auf den Loipen, dazu strahlender Sonnenschein animierten die Läufer zu Höchstleistungen beim Sparkassen Jet über 30 Kilometer in freier Technik. Besonders Freimuth zeigte sich in Topform und gewann deutlich vor dem Schweizer Pascal Grab und Carsten Pump (Altenberg). 53,4 Sekunden legte der Sportökonomie-Student zwischen sich und den Zweiten – eine Demonstration der Stärke. „Der Ski lief blendend“, sagte Freimuth im Ziel. Dies sollte aber nur einen Tag später nicht mehr gelten: „Bei jeder Abfahrt habe ich verloren“, war Lokalmarador Freimuth die Enttäuschung nach dem Rennen ins Gesicht geschrieben. Obwohl er sich körperlich ganz gut fühlte und bei der zweiten Zwischenzeit nach 21 Kilometern noch in einer 13-köpfigen Spitzengruppe mitmischen konnte, musste er in der zweiten Rennhälfte abreißen lassen. Die miserablen äußeren Bedingungen wollte er nicht als Grund für seinen 9. Platz geltend machen, obwohl ihm der Dauerregen vor allem an den Zehen immens zusetzte. „Irgendwann waren die Füße nass, und dann habe ich meine Zehen nicht mehr gespürt.“ Deshalb: „Respekt für alle Läufer, die heute durchgehalten haben.“ Letztlich verhinderte aber ein falscher Griff in die Wachskiste eine bessere Platzierung. Das 30 Kilometer Skatingrennen der Damen sicherte sich Alena Sannikava aus Weißrussland vor Sigrid Mutscheller Aliaksandra Knapp (Weißrussland).
Rohde und Sannikava schnellste Klassiker
Ganz oben auf dem Stockerl jubelte am Ende der Oberfranke Rohde. Der 25-Jährige, im vergangenen Jahr noch Zweiter in Bodenmais, konnte im Zielsprint mit kräftigen Doppelstockschüben den slowakischen Vancouver-Fahrer Bajcicak in Schach halten. Im Rennen musste Rohde Bajcicak und den Esten Algo Karp kurzfristig um 50 bis 60 Meter davon ziehen lassen. „Am Anfang war mein Ski ziemlich stumpf, aber dann lief’s“, sagte der Oberfranke nach anstrengenden 42 Kilometern. Rohde holte das Spitzen-Duo wieder ein, ging im Windschatten von Bajcicak in die letzte Abfahrt und zeigte auf der Zielgeraden seine Stärke. „Ein versöhnlicher Saisonabschluss“, freute sich der 25-Jährige, der wegen Krankheit in dieser Saison mehrfach passen musste und nur im Europacup lief. Und nur einen einzigen Ski-Marathon bestritt: den Skadi Loppet. „Das ist eine schöne Veranstaltung hier, alles ist optimal organisiert“, geizte der Sieger nicht mit Lob für die Gastgeber, „ich komme wieder.“ Bei den Damen konnte die Weißrussin Alena Sannikava nach ihrem Sieg am Samstag auch das Rennen am Sonntag gewinnen. Sie verwies ihre Teamkolleginnen Aliaksandra Knapp und Iryna Skripnik auf die Plätze zwei und drei.
Heun sprintet zum Sieg
Am Samstagabend wurde im Rahmenprogramm des Skadi Loppet wieder der Euroloppet Sprint ausgetragen. Auf einer knapp 200 Meter langen Schleife ging es nach dem Prolog im k.o. System zur Sache. Im Finale konnte sich schließlich DSV-Sprinter Daniel Heun gegen den Schweizer Gaudenz Flury durchsetzen. Lokalmatador Josef Wenzl gewann das B-Finale gegen den Esten Algo Karp. Insgesamt waren 16 Athleten aus sieben Nationen in das Einladungsrennen gestartet.