Wegen unsportlichen Verhaltens ist die Siegerin des König Ludwig Laufs, Sandra Hansson von der Ski Classics Serie mit Punktabzug bestraft worden. Seitens der FIS oder des Veranstalters gab es keine Sanktionen.
Sieg von Boner verhindert?
Zurzeit gibt es heftige Diskussionen im Marathonlager der Skilangläufer. Hintergrund sind eine Behinderung und unsportliches Verhalten der späteren Siegerin Sandra Hansson gegenüber der zweitplatzierten Seraina Boner auf dem Weg zum Ziel. Die beiden lieferten sich ein spannendes Duell, bei dem die Schwedin Hansson die Schweizerin Boner auf den letzten Kilometern mehrmals daran hinderte, an ihr vorbeizuziehen. Den genauen Ablauf kann man in diesem Video einsehen, das die norwegische Zeitung VG auf ihrer Seite veröffentlicht hat:
Schlussphase König Ludwig Lauf 2011
Ein Video, das die Macher der Ski Classics Serie auf Youtube veröffentlicht haben, wurde inzwischen wieder entfernt, „um die Person Sandra Hansson zu schützen“ wie es von offizieller Seite heißt.
Punktabzug und Diskussionen
Die Ski Classics Organisatoren bestraften Hansson nach Sichtung des Videomaterials mit Punktabzug von 30 Punkten, wodurch Seraina Boner nun Gesamtführende der Serie ist. In einer Pressemeldung dazu heißt es, dass die Schwedin gegen Paragraph acht der Ski Classics Regularien verstoßen habe, der besagt, dass alle Athleten, die an den Ski Classics teilnehmen, sich fair verhalten müssen. Man wolle mit der Strafe dafür sorgen, dass in den nächsten Rennen fairer um den Sieg gekämpft wird. Seitens Hanssons Team gibt es aber nun erheblichen Widerspruch gegen dieses Vorgehen. Teammanager Harold Fladseth warf der Ski Classics Jury Befangenheit vor, da die Macher der Serie und Jurymitglieder selbst Manager eines Konkurrenzteams seien. Von langrenn.com auf den Sachverhalt angesprochen, entrüstete sich auch der Vorsitzende des FIS Skilanglaufkomitees Vegard Ulvang über das eigenmächtige Handeln der Ski Classics Verantwortlichen. „Es gibt nur eine, von der FIS eingesetzte Jury, die solche Entscheidungen treffen kann“, so Ulvang.
Keine Sanktionen der FIS
Die Ski Classics sind allerdings keine Serie der FIS, sondern ein eigenständiges Unternehmen und somit nicht an die Regularien der FIS gebunden. Auf die Frage, warum es seitens der FIS noch keine Sanktionen gegen Hansson gegeben habe, antwortete Ulvang nur: „Ich möchte den aktuellen Fall nicht kommentieren. Die FIS hatte eine Jury vor Ort und soweit es mir bekannt ist, hat die Jury auf diesen Fall nicht reagiert.“ Dies ist insofern verwunderlich, da das Bildmaterial vor Ort produziert wurde und durchaus gesichtet hätte werden können.