Schnell gewachst: Die HWK Liquo Flüssig-Fluor Wachse im Test

Auftragen des HWK Liquo Flüssigwachs © Mario Felgenhauer

Flüssigwachs hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet. Fast jeder Hersteller hat verschiedene Varianten im Programm. Aber wie leicht ist die Verarbeitung wirklich und wem nutzen diese ganz speziellen Wachse eigentlich? Wir haben das Liquo Flüssig-Fluor Wachs von HWK für euch getestet.

Das sagt der Hersteller

Mit der „Dünnfilm-Technologie“ der LIQUO-Skiwachse werden Belag, Schliff und Struktur so positiv beeinflusst, dass dadurch ein extrem gutes Gleitverhalten entsteht. Weiterer Vorteil: Schnelles Umwachsen ist direkt vor dem Start möglich! LIQUO WARM ist fu?r alle extrem nassen Schneearten, bei einer Temperatur von +15°C bis 0°C, geeignet. LIQUO MIDDLE ist fu?r alle feuchten Schneearten, bei einer Temperatur von 0°C bis -10°C, geeignet. LIQUO COLD ist fu?r alle trockenen Schneearten, bei einer Temperatur von -5°C bis -20°C, geeignet.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Out of the box

Das HWK Liquo Flüssigwachs erhalten wir für diesen Test auf eine ganz exklusive Art, nämlich von Firmenchef Reinhard Kronbichler persönlich während eines Trainingsaufenthaltes auf dem Lavazejoch. Er empfiehlt uns das Liquo Middle für die Kunstschneebedingungen mit teilweise glasiger Spur. Verpackt ist es in einer praktischen kleinen Sprühflasche.

Im Praxiseinsatz

Einarbeiten des HWK Liquo Flüssigwachs © Mario Felgenhauer

Die Verarbeitung ist denkbar einfach. Dennoch lässt es sich der HWK-Chef nicht nehmen, uns den Ski selbst zu präparieren. Der Skating-Ski ist bereits mit einem Grundwachs versehen, das abgezogen und ausgebürstet wurde. Dann wird das Flüssigwachs in einer dünnen Schicht aufgesprüht. Mit einem Polierkork wird es anschließend eingearbeitet. Nach kurzer Antrocknungszeit geht Reini erneut mit dem Polierkork (man kann auch eine Seidenstrumpfhose verwenden) über den Ski und entfernt damit überschüssiges Wachs. Wer will, kann dann auch noch mit der Roßhaarbürste ausbürsten, das bringt bei Flüssigwachsen aber eigentlich keine Verbesserung mehr. So ist der Ski innerhalb von fünf Minuten rennfertig einsatzbereit und es geht auf die knapp fünf Kilometer lange Runde. Vom Start weg ist das Gefühl durchweg positiv. Wir können (und wollen) das Flüssigwachs zwar nicht mit anderen Fluorwachsen in Sachen Speed vergleichen (dazu wäre ein Vergleichstest mit Lichtschranke nötig und selbst dann kann man noch nicht vorhersagen, welcher Hersteller für welche Bedingungen das beste Wachs produziert), aber sowohl das Einschubverhalten als auch die weitere Gleitphase fühlen sich sehr gut an.

Test des HWK Liquo am Passo Lavaze © Federico Modica

Wichtiger für unseren Test ist jedoch: Wie lange hält das Liquo, bevor die Wirkung nachlässt? Schließlich wird ein Flüssigwachs normalerweise nicht eingebügelt und hat dadurch eine deutlich kürzere Haltbarkeit. Einen Marathon wird man damit wohl nie komplett bestreiten können. Auf der ersten Runde bleibt der Speed konstant. Lediglich in den Abschnitten, in denen die Sonne den Kunstschnee schon deutlich aufgeweicht hat, ist ein Abfall zu erkennen. Hier wäre sicherlich das Liquo Warm die bessere Wahl. Als wir uns Kilometer acht bis neun nähern, merkt man dann, dass nun der Punkt gekommen ist, an dem sich das Flüssigwachs vom Belag verabschiedet. Der Ski läuft zwar immer noch gut, das ist aber nun immer mehr auf das Basiswachs zurückzuführen. Dieses lag unter der Flüssigwachsschicht und ist natürlich weiterhin voll einsatzbereit. Es bringt uns dann auch über die dritte Runde ins Ziel. Dort angekommen checken wir kurz den Belag, der immer noch satt glänzt, also weitere Kilometer ohne Nachwachsen laufbar wäre. Das bestätigt auch den Haupteinsatzbereich dieser Flüssig-Fluor Wachse, nämlich als Starthilfe bei Skimarathons oder kürzeren Rennen.

Fazit

Die HWK Liquo Wachse sind definitiv kein Ersatz für Fluorpulver oder Fluorstifte. Ihre Haltbarkeit reicht nicht aus, um ein 15 Kilometer Rennen oder sogar einen Skimarathon zu überstehen. Als Finish und Starthilfe für die ersten Kilometer oder als oberste Schicht bei kurzen Nachwuchsrennen eignen sie sich allerdings perfekt. Das Auftragen ist in kurzer Zeit und ohne Strom (Bügeleisen) möglich. So kann schnell auf eine Änderung der Bedingungen reagiert werden. Und ist das Liquo weg, funktioniert die Schicht darunter trotzdem einwandfrei weiter.

Test des HWK Liquo am Passo Lavaze © Federico Modica

Fakten

Menge: 30ml, 50ml

Varianten: Cold, Middle, Warm

empf. VK-Preis: 59 Euro (30ml), 98 Euro (50ml)

Hier könnt ihr die HWK LIQUO Wachse direkt bestellen: www.hwk-skiwachs.de