Am Samstag finden neben Deutschland auch in vier anderen Nationen Meisterschaftsentscheidungen statt. Wir fassen euch alles Wichtige zusammen:
Schweden: Hellner wieder knapper Sieger
Wieder hat Marcus Hellner sich bei den Schwedischen Meisterschaften in Östersund hauchdünn die Goldmedaille gesichert. Der Zweite der Tour de Ski triumphierte nach dem Skiathlon auch im 15 Kilometer Freistilrennen mit Individualstart mit weniger als einer Sekunde Abstand vor Johan Olsson, der mit nur neun Zehntelsekunden Rückstand Silber gewann. Olsson holte auf der letzten Runde zwar noch einige Sekunden auf, es reichte aber nicht mehr ganz: „Ich bekam die Zeiten von Marcus und am letzten Anstieg machte ich fünf Sekunden gut“, erklärte Olsson, der 2,5 Kilometer vor dem Ziel noch 6,5 Sekunden zurücklag. Beide waren eine Klasse für sich, die Bronzemedaille ging mit mehr als einer Minute Rückstand an Anders Södergren, der Daniel Rickardsson, Fredrik Karlsson und Jens Eriksson auf die Plätze vier bis sechs verwies.
Kalla deklassiert die Konkurrenz
Nicht zu schlagen war Charlotte Kalla über zehn Kilometer in der freien Technik. Die 24-Jährige lag im Ziel 42 Sekunden vor der Silbermedaillen-Gewinnerin Maria Rydqvist, sogar ohne alles geben zu müssen. „Es ist ein Wettkampf, da gibt man alles, was man hat. Schnell ging der Vorsprung Richtung 30 Sekunden, so dass ich dachte, ich könne auch noch auf eine Minute kommen“, meinte eine glückliche Kalla zum schwedischen Fernsehen, die schon nach 2,5 Kilometern alles in Grund und Boden gelaufen hatte. Hinter der zweitplatzierten Rydqvist komplettierte Ida Ingemarsdotter mit 55 Sekunden Rückstand das Podium. Anna Haag belegte Rang vier vor Emma Wiken und Sara Lindborg.
Finnland: Lähteenmäki übersprintet Saarinen
Bei eisigen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich wurde am Morgen im mittelfinnischen Keuruu ein Verfolgungsrennen ausgetragen, aus dem erneut Krista Lähteenmäki als Siegerin hervorging. Die Finnin war aufgrund der geringen Abstände nach dem Prolog während des gesamten Rennens gemeinsam mit Aino Kaisa Saarinen unterwegs, die sie schließlich im Zielsprint schlug. Riita Liisa Roponen zeigte ein erstklassiges Rennen und holte ihren Rückstand auf und lief an die Spitze heran, doch für den Zielsprint fehlten der Finnin dann die Kräfte, so dass sie mit zwei Sekunden Rückstand Bronze gewann. Riikka Sarasoja-Lilja belegte mit fast 45 Sekunden Rückstand Rang vier vor Kertttu Niskanen und Laura Ahervo.
Nousianen gewinnt Gold im Jagdrennen
Ville Nousianen heißt der neue Titelträger im Verfolgungsrennen in Finnland. Nachdem er tags zuvor im einem engen Prolog als Vierter ohne Medaille geblieben war, stürmte er im Freistilrennen zum finnischen Meistertitel. Er profitierte aber auch vom Sturz Matti Heikkinens, der in aussichtsreicher Position liegend kurz vor dem Ziel stürzte und mit 24 Sekunden Rückstand nur Sechster wurde. Unmittelbar vor dem Sturz hatte Nousianen die entscheidende Attacke gesetzt. „Ich habe hinter mir etwas gehört, wusste aber nicht, was da los war“, beschrieb er nach dem Rennen die Situation. „Ich durfte nicht aufgeben, das war meine Taktik. Ich wusste nicht, dass es hinter mir Stochbrüche gegeben hatteÜber Edelmetall konnten sich hinter Nousiainen Sami Jauhojärvi und Tero Similä mit 4,2 und 4,7 Sekunden Rückstand freuen. Jussi Simula wurde Vierter vor Mikko Koutaniemi. Heikkinen selbst reagierte gelassen auf seinen Sturz mit Koutaniemi. „Wir waren beide auf einer Höhe, wir wollten die Innenkurve nehmen und stürzten. Es war eine 50/50-Situation, wir sind beide gestürzt, so ist das Leben“, meinte Heikkinen.
Norwegen: Therese Johaug siegt überlegen im Skiathlon
Therese Johaug hat im norwegischen Voss einen ungefährdeten Sieg im Skiathlon eingefahren. Die Norwegerin lag im Ziel 21 Sekunden vor Marthe Kristoffersen, die Silber knapp vor Kristin Stoermer Steira und Martine Ek Hagen gewann. Vibeke Skofterud konnte nicht mehr mit der Verfolgergruppe mithalten und wurde mit 49 Sekunden Rückstand nur Fünfte. Maiken Caspersen Falla als Sechste verlor 1:45 Minuten auf die Siegerin. Marit Bjoergen hatte nach ihrem Zusammenbruch im ersten Rennen alle weiteren Starts abgesagt. „Es war ein gutes Rennen heute, obwohl ich auf der Klassikstrecke etwas gestresst war. Mein Ziel war es, technisch gut zu laufen. Man muss mit dem Kopf laufen, wenn man keine andere Läuferin bei sich hat“, so Johaug.
Sundby unschlagbar im Skiathlon
Wie zuvor bei den Damen erwies sich auch beim Skiathlon der Herren ein Athlet als unschlagbar: Martin Johnsrud Sundby. Der Norweger sicherte sich mit dem heutigen Erfolg seine zweite Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen. Der Läufer aus Roa lag beim Skiwechsel noch gleichauf mit Didrik Tønseth und John Kristian Dahl, die auf der Freistilstrecke aber bald den Anschluss verloren. Im Ziel lag Sundby 53 Sekunden vor Snorri Einarsson, der im Zielsprint Silber vor dem Lokalmatadoren Sjur Røthe gewann. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf, aber es war sauschwer. Gegen Ende habe ich Probleme bekommen, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meinem zweiten Gold“, meinte Sundby. Ole-Marius Bach kam als Vierter ins Ziel vor dem britischen Gaststarter Andrew Musgrave und den Rennemo-Brüdern Anders und Kristian.
Österreich: Crawford gewinnt, Muschet holt Titel
Chandra Crawford hat das Klassikrennen über fünf Kilometer im Rahmen der Österreichischen Meisterschaften in Bad Ischl gewonnen. Die Kanadierin setzte sich mit sechs beziehungsweise zwölf Sekunden Vorsprung vor den US-Amerikanerinnen Elizabeth Stephen und Ida Sargent durch. Die Goldmedaille ging allerdings an die Kärntnerin Kerstin Muschet, die mit 30 Sekunden Rückstand auf Crawford die viertschnellste Zeit lief. Silber sicherte sich die Salzburgerin Teresa Stadlober vor der Oberösterreicherin Nathalie Schwarz.
Freeman gewinnt, Dürr wird Österreichischer Meister
Für die Herren ging die Distanz in Bad Ischl über zehn Kilometer und auch dieses Rennen wurde von den Gaststartern dominiert. Die schnellste Zeit lief der US-Amerikaner Kris Freeman, seine Landsmänner Andy Newell und Simeon Hamilton belegten die Plätze drei und fünf. Die Goldmedaille konnte sich der Niederösterreicher Johannes Dürr sichern – er war zwar mehr als 30 Sekunden langsamer als Freeman, distanzierte seinen Landsmann, den Sprintmeister Aurelius Herburger, aber um etwa 20 Sekunden. Bronze ging an Bernhard Tritscher vor Dominik Baldauf und Thomas Grader.