Das schwedische Team um Verfolgungsolympiasieger Marcus Hellner hat das Staffelrennen im Rahmen der Olympischen Spiele in Vancouver gewonnen. Die deutschen Herren mussten sich mit Rang sechs begnügen.
Schweden immer auf Höhe des Geschehens
Von Beginn an waren die schwedischen Läufer immer wachsam und gingen jede Tempoverschärfung mit beziehungsweise erhöhten selbst das Tempo. Daniel Richardsson und Johan Olsson brachten das Team nach den beiden Klassik-Abschnitten dann in Führung. Zusammen mit Frankreich und Tschechien konnten Anders Soedergren und Marcus Hellner den Abstand auf die Verfolger kontinuierlich ausbauen. Letzterer attackierte schließlich in der zweiten Hälfte seines zehn Kilometer Abschnitts, als von hinten in Form von Petter Northug Gefahr drohte. Ungefährdet lief Hellner dann allerdings den Sieg nach Hause und überquerte mit der schwedischen Fahne in der Hand die Ziellinie.
Northug sprintet zu Silber
Lange hatte es nicht gut ausgesehen für die Norweger. Nachdem Martin Johnsrud Sundby Anschluss zur Spitzengruppe halten konnte, fiel Odd-Bjoern Hjelmeset aus dieser heraus und verlor wertvolle Sekunden. Lars Berger konnte an Position drei laufend die Lücke nicht schließen. Schließlich übernahm Petter Northug und verrichtete in der Verfolgergruppe sogar Tempoarbeit. Sechs Kilometer vor dem Ziel trat er dann an und schloss die Lücke zu Tschechien und Frankreich am letzten Anstieg. Auf der Zielgeraden ließ er Martin Koukal stehen und erkämpfte Silber für Norwegen. Die Tschechen holten Bronze, nachdem Martin Jaks als Startläufer viel Zeit verloren, aber Lukas Bauer die Lücke nach vorn wieder geschlossen hatte.
Schneefall macht deutsche Taktik zunichte
Eigentlich wollten die deutschen Herren die Konkurrenz auf den beiden Klassik-Abschnitten unter Druck setzen. Dies gelang Startläufer Jens Filbrich zunächst nicht, da er mit Klisterski Mühe hatte, an der Spitzengruppe dranzubleiben, die größtenteils mit Nowax-Ski unterwegs war. Auch Axel Teichmann konnte sich nicht in Szene setzen, als der Schneefall immer dichter wurde. Er musste sogar abreissen lassen, als Schweden und Frankreich das Tempo erhöhten. „Ich habe gekämpft. Mehr ging nicht. Meine Ski haben immer mehr abgebaut, als die großen Flocken kamen“, schilderte Teichmann. René Sommerfeldt gelang es zwar an Lars Berger dranzubleiben, der Abstand nach vorne wurde aber größer. Schlussläufer Tobi Angerer schaffte es, eine Runde lang zusammen mit Petter Northug wenige Sekunden aufzuholen, musste dann aber zunächst den Norweger und dann auch den Finnen Ville Nousiainen ziehen lassen. Daraufhin erreichte er das Ziel als Sechster und brachte seinen Ärger darüber deutlich zum Ausruck. „Der sechste Platz war sicher nicht das, was wir erreichen wollten. Aber dort, wo wir im Teamsprint überlegen waren, hatten wir heute Probleme. An dem Wetter kann man halt leider nichts ändern“, so Bundestrainer Jochen Behle.
Favoriten abgeschlagen
Noch schlimmer als die Deutschen erwischte es Kanadier, Russen und Italiener. Zunächst als Medaillenkandidaten gehandelt mussten sie sich auf den Plätzen sieben bis neun einreihen. Eine Staffel hat eben ganz eigene Gesetze. Die letzte Chance für die Herren auf Olympiamedaillen bietet sich nun am Sonntag, wenn das 50 Kilometer Klassik-Rennen mit Massenstart auf dem Programm steht.