Die weltcupfreie Woche zwischen Sochi und Davos nutzten neben den Deutschen auch Schweizer und Österreicher für ihre nationalen Meisterschaften in Lenzerheide und Villach.
Cologna und Boner holen Gold im Freistilrennen
Zunächst stand am Samstag ein Freistilrennen über 15 Kilometer bei den Herren und fünf Kilometer bei den Damen auf dem Programm. Bei den Herren setzte sich im starkbesetzten Feld mit Amerikanern, Schweden, Kasachen und Briten der haushohe Favorit Dario Cologna durch. Als Zweitschnellster mit 20 Sekunden Rückstand auf den selektiven 15 km des nächstjährigen Tour-de-Ski-Rundkurses in Lantsch/Lenz kam der Amerikaner Noah Hoffman in die Wertung, der außer Cologna alle übrigen Schweizer hinter sich ließ. Silber ging mit 38 Sekunden Rückstand auf den Sieger an Remo Fischer, der direkt aus dem Höhentrainingslager anreiste. Weitere elf Sekunden Rückstand wies der dritte Schweizer Toni Livers auf, der damit die Bronzemedaille gewann. Der 22-jährige Jonas Baumann wurde mit zwei Minuten Rückstand viertbester Schweizer. Nur Neunter im Gesamtfeld wurde Curdin Perl, der sich unterwegs mehrfach übergeben musste. Im Rennen über fünf Kilometer bei den Damen gingen die ersten drei Plätze an die USA: Liz Stephen setzte sich gegen Jessie Diggins und Holly Brooks durch. Seraina Boner, die vor einer Woche den König-Ludwig-Lauf gewonnen hatte, kam mit 40 Sekunden Rückstand als neue Schweizer Meisterin ins Ziel, bezeichnete die Strecke aber für ihren Geschmack als viel zu kurz. Silber ging an Bettina Gruber vor Rahel Imoberdorf.
Toni Livers und Seraina Boner gewinnen Verfolgungs-Gold
Ohne Cologna, Fischer und Perl ging Toni Livers als klarer Favorit in die zweite SM-Entscheidung über 15 Kilometer in der klassischen Technik. Dieser Favoritenrolle wurde er auch national völlig gerecht, gegen Noah Hoffman war allerdings kein Kraut gewachsen, der 1:21 Minuten vor Livers das Ziel erreichte. Dritter wurde der Amerikaner Eric Bjornsen, Silber gewann Jonas Baumann vor Valerio Leccardi. Im zehn Kilometer langen Jagdrennen der Damen, in dem die Amerikanerinnen auf einen Start verzichteten, holte sich erneut Seraina Boner die Goldmedaille ab, Silber ging wieder an Bettina Gruber. Hinter zwei Kasachinnen Marina Matrossova und Yelena Kolomina erreichte Carmen Emmenegger als drittbeste Schweizerin das Ziel.
Muschet und Hauke Österreichische Sprintmeister
Zum Auftakt der Österreichischen Langlauf-Meisterschaften in der Alpenarena in Villach/Kärnten standen am Freitag die Sprintrennen in klassischischer Technik auf dem Programm. Bei den Damen standen 13 Athletinnen am Start, darunter fünf Gaststarterinnen aus Kroatien und Slowenien. Den Sieg holte sich die Lokalmatadorin Kerstin Muschet, die inzwischen zum Biathlon gewechselt ist. Silber ging an Nathalie Schwarz vor Veronika Mayerhofer, die hinter Vedrana Malec (CRO) Vierte wurde. Im Sprint der Herren, den 21 Athleten bestritten, setzte sich der Ennstaler Max Hauke in einem rein-österreichischen Finale gegen Thomas Ebner durch. Dominik Baldauf sicherte sich die Bronzemedaille vor Manuel Hirner.
Klassik-Gold im Einzelrennen an Stadlober und Tritscher
Auch am zweiten Wettkampftag wurde klassisch gelaufen, diesmal ging es über fünf beziehungsweise zehn Kilometer. Dabei erwies sich die Skiathlon-Junioren-Weltmeisterin Teresa Stadlober als die stärkste Athletin. Die Salzburgerin setzte bei allen Zwischenzeiten die Bestzeit und lag im Ziel knapp zehn Sekunden vor Kerstin Muschet, die Silber gewann. Bronze ging mit 37 Sekunden Rückstand an Veronika Mayerhofer, Nathalie Schwarz wurde diesmal Vierte. Das zehn Kilometer-Rennen der Herren wurde von dem ehemaligen Nordischen Kombinierer und heutigen Freistilsprint-Spezialisten Bernhard Tritscher dominiert. Tritscher lief schon auf der ersten 2,5 Kilometer-Runde 15 Sekunden auf seinen zu diesem Zeitpunkt ersten Verfolger Manuel Hirner heraus, zur Rennmitte wuchs sein Vorsprung auf den späteren Silbermedaillisten Aurelius Herburger auf 30 Sekunden an. Im Ziel trennten Tritscher und Herburger 27 Sekunden. Bronze ging an den Salzburger Luis Stadlober vor Max Hauke.
Muschet und Tritscher Titelträger in Freistil-Verfolgung
Zum abschließenden Freistil-Jagdrennen trat Teresa Stadlober nicht mehr an, so dass sich Kerstin Muschet ungefährdet den Sieg holen konnte. Sie gewann mit 55 Sekunden Vorsprung vor Nathalie Schwarz. Da auch Mayerhofer am Sonntag nicht mehr teilnahm, ging die Bronzemedaille an Lisa Unterweger, die hinter der Kroatin Vedrana Malec Vierte wurde. Völlig unbehelligt konnte auch Bernhard Tritscher zum nächsten Erfolg stürmen. Der Saalfeldener siegte mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Aurelius Herburger, der in der freien Technik viel Zeit einbüßte. Dennoch konnte er sich vor dem zweitschnellsten Skater Thomas Ebner behaupten, der wenige Sekunden vor drei weiteren Konkurrenten als Dritter das Ziel erreichte.