Petter Northug sicherte sich im 10 Kilometer Klassikrennen auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski seinen ersten Saisonsieg. Martin Johnsrud Sundby wurde Zweiter vor Jespersen und Røthe. Rang sechs ging an Hannes Dotzler.
Norweger nicht zu schlagen
Die Norweger erwiesen sich bei nassen Bedingungen um den Gefrierpunkt und daraus resultierenden schwierigen Wachsbedingungen als unschlagbar. Nachdem Petter Northug gestern wie zuvor angekündigt für seinen Kollegen Sundby „arbeitete“ und nichts für die Verfolgung tat, zeigte er sich im Klassikrennen in Bestform und nahm seinem Landsmann Martin Johnsrud Sundby 9,7 Sekunden ab. Zwischenzeitlich hatte Northug mit Problemen zu kämpfen, sah nicht mehr gut aus und büßte seinen Vorsprung bis auf drei Sekunden ein. In der Schlussphase konnte er aber doch noch einmal Gas geben. „Mit jedem Rennen läuft es besser. Es war das beste Rennen der Saison für mich. Am Ende war ich sehr erschöpft, aber habe alles rausgeholt“, meinte Northug. „In den letzten Jahren hat man sich ja immer ausgelacht am Schlussanstieg, aber morgen werde ich versuchen, mein bestes Alpe Cermis-Rennen abzuliefern.“ Rang drei sicherte sich mit 16 Sekunden Rückstand Chris Jespersen und auch Platz vier ging mit Sjur Røthe an einen Norweger, 29 Sekunden zurück. Alex Harvey kam als Fünfter in die Wertung vor Hannes Dotzler und Didrik Tønseth. Johannes Dürr konnte als Siebter erneut überzeugen und ließ Matti Heikkinen und Ilia Chernousov hinter sich.
Dotzler Sechster, Teichmann holt Olympianorm
Aus deutscher Sicht konnte Hannes Dotzler nach seinem zweiten Platz im Klassik-Massenstart nun erneut ein Top-Resultat abrufen und den sechsten Rang erreichen. Dabei verlor er nur 38 Sekunden auf Northug. „Ich war überrascht, dass es heute so gut ging nach der schweren Etappe gestern. Ich habe mich schon müde gefühlt vor dem Wettkampf, aber bin dann ganz gut reingekommen und hoffe, dass für morgen auch noch ein paar Körner übrig sind“, meinte Hannes Dotzler. „Es ist nicht unbedingt, was mir liegt, dieser Berg. Letztes Jahr bin ich ziemlich nach hinten gespült worden und kann sein, dass das wieder passiert, aber ich gebe natürlich mein Bestes, dass ich mich in den Punkten halten kann.“ Ebenfalls ein gutes Rennen zeigte Axel Teichmann, der sich gestern bei Cortina-Toblach für das heutige wichtige Klassikrennen geschont hatte. „Ich bin relativ schnell für meine Verhältnisse gestartet, habe versucht, das Beste draus zu machen und muss gucken, wozu es nun reicht“, meinte er während des Rennens. „Ich habe mich relativ schwer getan auf den letzten 2-3 Kilometern. Aber mal gucken, vielleicht reicht es für die Top15.“ Wie gewohnt startete der Thüringer langsam, steigerte sich aber stetig und machte schließlich eine Punktlandung auf dem 15. Platz, was nun die Erfüllung der vollen Olympianorm bedeutete. Thomas Bing, der zum Teil vom Windschatten von Sundby profitieren konnte, wurde guter 20. Der Oberwiesenthaler Andy Kühne verpasste die ersten Weltcuppunkte der Saison als 34. relativ knapp, Jonas Dobler wurde 38. und Jens Filbrich 40. Tim Tscharnke reiste für die weitere Olympiavorbereitung nach Hause.
Ausblick auf morgen: Norwegischer Sieg steht bevor
Beim Blick auf den Gesamtstand vor der morgigen Schlussetappe scheint ein erster norwegischer Triumph sicher zu sein. Doch weder Sundby noch Northug sind als Alpe Cermis-Experten bekannt. Ist das die Chance für Johannes Dürr? Der Österreicher dürfte am Schlussanstieg der stärkste Athlet im Vorderfeld sein, mit seinem zwei Minuten Rückstand auf Sundby liegt er an fünfter Stelle im Gesamtklassement. Northug hat als Zweiter 48 Sekunden Rückstand, dann folgen Jespersen und Harvey mit 1:26 und 1:44 Minuten Rückstand. Chancenlos bei der morgigen Etappe dürfte Vorjahressieger Alexander Legkov sein, der als Achter inzwischen 2:21 Minuten zurückliegt. Hannes Dotzler ist Zehnter.